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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2015

Sporthalle Lützelsachsen

1. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

Glück+Partner GmbH Freie Architekten BDA

Architektur

g2-Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Dmitry Boykov, db-arch studio

Visualisierung

merz kley partner

Tragwerksplanung

Atelier Adel Makram Architekturmodellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf bezieht eindeutig Position: die Sporthalle liegt im südöstlichen Grundstücksbereich und überlasst die räumliche Mitte Lützelsachsens dem Bürgerplatz. Damit wird die Dorfmitte als gemeinschaftlicher Festplatz formuliert und es entsteht ein großzügiger Freiraum, ein grüner Anger, der in dem Ort und für die Nutzung sehr angemessen erscheint. Gleichzeitig wird der ruhigen Lage in zweiter Reihe der Vorzug gegeben und dabei der wertvolle Ausblick auf die umliegende Bebauung und die Bergstraße voll genutzt. Den räumlichen Auftakt bildet der Bereich vor der Tabakscheune zur Wintergasse hin, die ein glaubwürdiges Entree bildet. Die Anordnung der Bäume hingegen wird kritisch betrachtet und insgesamt wirkt die gestalterische Umsetzung der Freiflächen noch etwas schematisch.

Den Entwurfsverfassern gelingt es, dem kleinmaßstäblichen Kontext gerecht zu werden. Zum einen interpretieren sie mit der vierteiligen Dachlandschaft der Sporthalle die Körnung der umgebenden Bebauung. Zum anderen werden Nebennutzungen wie Geräteräume, Technik und teilweise die Umkleiden unterirdisch angeordnet, um das sichtbare Volumen zu minimieren. Die wirtschaftlichen Kennwerte bilden das positiv ab. Dies geht jedoch zu Lasten von teilweise schlecht belichteten Räumen und aufwendigeren Baumaßnahmen für diese Bereiche. Zudem sollte die daraus resultierende ungünstige Lage des Regieraums überdacht werden.

Der Beitrag schlägt einen sehr überzeugenden Bezug von Innen- und Außenraum vor, denn sämtliche Bereiche liegen im Erdgeschoß und sind so zum Festplatz hin orientiert. Der dort eindeutig positionierte Hauptzugang dient Besuchern als auch Sportlern in gleichem Maße, was eine klare Orientierung schafft und der Hauptnutzung Sport sehr gerecht wird.

Die Tribünen sind abtrennbar und für Sportgroßereignisse zusätzlich im Obergeschoss erschließbar. Das baulich vorgelagerte Foyer könnte noch eigenständiger in Bezug auf die Materialität in dem Ensemble ausgebildet werden. Die Anmutung eines landwirtschaftlichen Gebäudes mit Holzbekleidung unterstreicht den regionalen Bezug, sollte aber hinsichtlich Langfristigkeit und Wartung geprüft werden. Das Brandschutzkonzept mit Rettungswegen und der Ausbildung von Brandabschnitten ist noch zu überarbeiten, ebenso der Technikraum mit Zugangsfuge.

Die Lage des Lagerraums Heimat- und Verkehrsverein liegt sehr günstig und eigenständig in der denkmalgeschützten Tabakscheune, was aber mehr als eine reine Lagernutzung nahe legt. Es könnte ein Mehrwert entstehen, der jedoch vermutlich zusätzliche Baumaßnahmen erfordert. Die Finanzierung müsste noch geklärt werden.

Die Konstruktion ist einfach, durch die gestalterisch motivierte Variation der Trägerhöhen entsteht eine besondere Raumatmosphäre. Hinsichtlich der Kennwerte liegt die Arbeit im eher günstigen Bereich. Insgesamt ist der Entwurf ein kontextuell gelungener Beitrag mit einem überzeugenden neuen Festplatz und einem gut proportionierten Gebäude, das sich angemessen einfügt.
1. Preis - Visualisierung

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1. Preis - Lageplan

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