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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2015

Sporthalle Lützelsachsen

2. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

löhle neubauer architekten BDA pmbb

Architektur

3DWAY architectural graphics

Visualisierung

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur

Furche Geiger Zimmermann Tragwerksplaner GmbH

Tragwerksplanung

Ingenieurbüro Hausladen GmbH

Energieplanung

Erläuterungstext

Freiflächen - Die Obst- und Blütenbäume der umgebenden Gärten fließen auf das Gelände, umspielen randseitig die Bauten und lenken den Blick auf den zentralen Bürgerplatz. Der Bürgerplatz entwickelt sich als aus einer Abfolge fließend ineinander übergehender Teilbereiche. Eine Lindengruppe bilden den räumlichen Auftakt – ein Brunnen den sammelnden Akzent. Die seitliche Festwiese bietet eine flexibel nutzbare Erweiterung.

Die erforderlichen Stellplätze werden dezent unter dem Blütenschleier eingebunden. Im lichten Hain finden sich ergänzend locker eingestreut Generationen übergreifende Bewegungsgeräte.

Beurteilung durch das Preisgericht

Es wird anerkannt, dass durch die Positionierung und kompakte Ausformulierung des Baukörpers in der nordwestlichen Grundstücksecke großzügige Freiflächen für die Formulierung einer „neuen Ortsmitte Lützelsachsen“ in Dorflage freigehalten werden. Das Vorfeld und der Zugang zur Sporthalle bedingen den Abriss von zwei vorhandenen Scheunenflügeln. Der denkmalgeschützte Gewölbekeller soll unter dem Bürgerplatz erhalten werden. Es wird kritisch hinterfragt, ob dies mit der vorgeschlagenen Rigorosität erfolgen muss, oder ob nicht weitere Teile der ortsbildprägenden Bausubstanz erhalten bleiben könnten.

Die Zugangssituation wirkt großzügig und einladend. Positiv wird die Tatsache gewertet, dass es nur einen Zugang für Sportler und Zuschauer gibt und sich damit die Frage nach Haupt- und Nebeneingängen erübrigt. Die östlich an das Gebäude anschließende, als Festwiese bezeichnete Freifläche stellt einen guten Beitrag dar. Der Höhenverlauf ist ungeklärt und die Verknüpfung der Stellplatzanlage mit dem Hauteingang ist ungenügend ausgearbeitet.

Ein überzeugendes Merkmal des Entwurfs ist seine gelungene Einfügung in den Maßstab der Ortsmitte Lützelsachsens. Dies gelingt durch moderate Dimensionierung und ausgewogene Proportionen, sowie einer gelungen Materialwahl, ohne vordergründig mit Motiven des ländlichen Bauens operieren zu müssen.

Der Entwurf stellt insbesondere in Bezug auf die Tageslichtnutzung für den Sportbetrieb einen gelungen Beitrag dar, indem neben der vollverglasten Nordseite über Oberlichter eine gleichmäßige, blendarme Ausleuchtung der Halle erzeugt wird. Die vorgenannte, bodentiefe Verglasung zum Mühlbachtal wird aus Sicht des Sportbetriebs zwar kritisch gesehen, erscheint jedoch auf Grund der Gebäudeposition am Rande des Naturraums folgerichtig. Das Angebot den Raum für den Kerwe- und Heimatverein wahlweise in einer der historischen Scheunen auszulagern oder in den Neubau zu integrieren wird positiv zur Kenntnis genommen.

Eine Brandabschnittsbildung ist aufgrund der geringen Nettogrundrissfläche nicht erforderlich.

Die zurückhaltende Entwicklung des Baukörpers zeigt sich außerdem in einer vergleichsweise geringen Gebäudekubatur. Die Konstruktion der Sporthalle als Stahlkonstruktion mit Brettstapelelementen ist angemessen und verspricht eine wirtschaftliche Realisierung.