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Einstufiger, begrenzt offener Realisierungsweltbewerb | 11/2006

Realisierungswettbewerb Neugestaltung Löhrstraße / Löhrrondell

Lageplan 1:500

Lageplan 1:500

2. Preis

Preisgeld: 11.000 EUR

hermanns landschaftsarchitektur umweltplanung

Landschafts- / Umweltplanung

Erläuterungstext

(Auszug)

Aufgabe und Ziel
Im Rahmen des Projekts „Neugestaltung Löhrstraße/ Löhrrondell“, das Teil des transnationalen EU-Projektes „Spatial Metro“ ist, soll die Löhrstraße als eine der wichtigsten innerstädtischen Fußwegeverbindungen von Koblenz als attraktive fußläufige Verbindung neugestaltet werden. Hierbei gilt der Erleichterung der fußläufigen Orientierung und Nutzung des öffentlichen Raumes durch Besucher oder Touristen ein besonderes Augenmerk.

Städtebauliches Gefüge
Die Löhrstraße vermittelt als schnurgerade Verbindung zwischen dem südlich gelegenen Hauptbahnhof und der Innenstadt bzw. Altstadt von Koblenz. Wie auf einer Perlenkette aufgereiht befindet sich an ihr der Koblenzer Einzelhandelsbesatz, wobei der frequenzstärkste Abschnitt zwischen Schloßstraße und Pfuhlgasse sowie im Bereich Altlöhrtor liegt: ähnlich einer Perlenkette, deren dickste Perlen in der Mitte angeordnet sind. Aktuelle Planungen werden in den nächsten Jahren für eine Verlagerung bzw. Neuausrichtung der Fußgängerströme führen. So werden der geplante Bahnhaltepunkt Mitte sowie der weitere Umbau der Schloßstraße zu neuen Wegebeziehungen im Bereich des Löhrrondells führen. Die Umgestaltung des Zentralplatzes sowie die Aktivitäten im Rahmen der Bundesgartenschau werden zu neuen Beziehungen und Korrespondenzen zum östlichen Innenstadtbereich bzw. Rhein-/Moselufer führen. Dies ist besonders zu berücksichtigen.

Idee „Confluentes“
Die Besonderheit der Geradlinigkeit der Löhrstraße wird als Gestaltungsmerkmal aufgegriffen. Ein 4m breites Asphaltband, das durch 15cm breite Cortenstahl-Bänder gefasst wird, verläuft exakt geradlinig durch die Löhrstraße. Hierbei nähert es sich aufgrund der Bebauungsstruktur und deren nicht exakt geraden Bauweise mal der einen, mal der anderen Gebäudefront.
Die verbleibenden Bereiche zwischen dem Asphaltband und den Gebäuden wird südlich der Querung Pfuhlgasse mit einem einheitlichen großformatigen Plattenbelag gestaltet. Der nördliche Abschnitt wird in Bezug auf die Altstadt mit einem Basalt-Altstadtpflaster des Formats 8/11 traditionell belegt.
Das Asphaltband bietet die Möglichkeit sämtliche Versorgungsleitungen in diesem Bereich unterzubringen, ohne die sonst üblichen Probleme der Einbindung von Wasserschiebern, Kanaldeckeln, Hydranten etc. in eine Pflasterfläche zu bekommen. Hierdurch ergibt sich ein wirklich durchgängiger Platten- bzw. Pflasterbelag ohne jede Unterbrechung.
Ergänzt wird das Band aus Asphalt durch weitere Bänder der gleichen Breite und Bauweise, die von markanten Punkten (südlich anschließende Obere Löhrstraße/Hauptbahnhof, neues Haltepunkt Mitte, Schloßstraße, Zentralplatz, Parkhaus Altlöhrtor, Unterführung Löhrcenter) allesamt zur Löhrstraße hinführen.
Das Band der Löhrstraße wird zudem mit einem Streetprint®-Motiv in Mäanderform beprägt. Dieses wird in den noch warmen Asphalt eingewalzt und kann nach Reparaturmaßnahmen problemlos wieder neu geprägt werden. Dieses Mäanderband spielt auf die besondere Lage Koblenzes am Zusammenfluß (confluentes) von Rhein und Mosel an, woher die Stadt ihren Namen hat.
Auf besondere Einbauten wird im gesamten Plangebiet bewußt verzichtet. Die Möblierung beschränkt sich auf wenige auf ihre reine Funktion reduzierte Hockerbänke aus Beton mit einer schlichten Hartholzauflage. Neben den erhaltenen Großbäumen sowie den Baumneupflanzungen im Bereich Löhrrondell sowie Altlöhrtor bilden zusätzlich Gabionenhecken die raumprägenden Elemente. Hierzu werden 1m breite und bis zu 11m lange Gabionenreihen aufgestellt und miteinander verbunden. Die beiden äußeren Körbe werden hierzu mit Basalt aufgefüllt, um eine gute Standfestigkeit zu erzielen. Die inneren Körbe werden mit Hainbuche bepflanzt. Hierdurch ergibt sich neben der selbstbewußten gestalterischen Wirkung indirekt ein Vegetationsschutz, der eine Schnitthecke in einem so stark frequentiertem Innenstadtbereich überhaupt erst sinnvoll ermöglicht.
Gestaltungskonzept 1:200

Gestaltungskonzept 1:200

Gestaltungskonzept 1:200

Gestaltungskonzept 1:200

Details, Perspektiven

Details, Perspektiven