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Einstufiger, begrenzt offener Realisierungsweltbewerb | 11/2006

Realisierungswettbewerb Neugestaltung Löhrstraße / Löhrrondell

3. Preis

birke · zimmermann landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Koblenz heißt Sie in seinem neuen Gewand herzlich willkommen.

Die zukünftigen Besucher, Einwohner und Gewerbetreibenden erwartet eine moderne und im wahrsten Sinne des Wortes „weltoffene“ Innenstadt mit mediterranem Flair. Das Grundziel der Konzeption ist eine zurückhaltende jedoch prägende Gestaltung, die einerseits viel Raum für Interaktionen bietet und andererseits eine Grundfläche bzw. einen Teppich schafft, und so die vielfältigen Architekturen und Plätze zusammenhält. Insbesondere auf der Achse „Löhrstraße“ vom Bahnhof in das historische Stadtgefüge führend, erhält die Gestaltung eine wichtige Aufgabe: Die Menschen sollen vor allem fußläufig an die Hand genommen und über die großen Tangenten in die verkehrsfreien Bereiche geleitet werden. Das Löhrrondell empfängt darüber hinaus die Ankommenden des neu geplanten Haltepunkts mit neuen Attraktionen.

Band und Gelenk = Fußgängerleitsystem

Die Grundidee der Oberflächengestaltung sieht an den wichtigen Schnittpunkten von Achsen und Wegebeziehungen ein Gelenk in Form einer hellen Natursteinplattenfläche vor. Vor allem diese sich wiederholenden Plätze geben der Gestaltung der zentralen Koblenzer Einzelhandelszone eine besondere Identität. Intarsienähnliche Kupferbänder mit Kupferschriften verlaufen innerhalb der Platzflächen und nehmen unterschiedliche Themen der Stadt- und Stadtgeschichte auf. Natursteinplattenbänder auf den Hauptwegerichtungen verbinden diese Gelenke untereinander. Das System Band und Gelenk lässt sich in der weiteren Entwicklung der Koblenzer Innenstadt als Leitsystem weiterführen.

Kunst, mediale Einheiten, Netzwerke

Die zunehmend medial geprägten Lebensformen unserer Gesellschaft reichen in dieser Konzeption bis in den öffentlichen Raum der Stadt und geben der „Spatial Metro“ neue Impulse. Multifunktionale Medieneinheiten in Form von Informationssäulen bieten den Besuchern über Stadt- und Touristeninformationen auch den Zugang in die Welt der globalen Vernetzung sowie in die lokalen Medien TV, Radio und Zeitung. Im Rahmen der „Spatial Metro“ sollen Webcams eine direkte Bild- und Tonkommunikation mit ähnlichen Infosäulen in den Städten Rouen und Bristol ermöglichen. Außerdem ist eine audiogesteuerte Kopplung mit dem Wasserbecken auf dem Löhrrondell vorgesehen. Die menschliche Stimme kann hier zum Steuern von Bass-Shakern im Wasserbecken eingesetzt werden und somit unterschiedlichste Wellenbilder und kleinere Fontänen erzeugen. An zwei Orten innerhalb der Innenstadt sollen durch Künstler multimediale Kunsteinheiten- und Objekte geschaffen werden.

Der öffentliche Raum als Bühne

Um dem Bedarf an unterschiedlichen Veranstaltungen, wie z.B. der “puplic viewing points“ zur Fußball WM oder Konzerten im öffentlichen Raum eine Plattform zu geben, wird das Altlohrtor zur Bühne. Eine großzügige Freitreppenanlage als Sitzmöglichkeit umrahmt einen Platzraum und bietet ausreichend Raum für Veranstaltungen. Mittels einer Infosäule wird das Altlöhrtor auch in die mediale Vernetzung mit den Infosäulen auf dem Löhrrondel und auf dem Münzplatz eingebunden.

Das kühlende Nass

In Zeiten globaler Erwärmung sollte für ausreichende Kühlung gesorgt sein. Aus diesem Grund wird neben einzelnen Trinkbrunnen auch ein großzügiges Wasserbecken auf dem Löhrrondell vorgesehen. Zur Freude der Kinder entsteht auf dem Altlöhrtor ein großes Wasserspiel bestehend aus verschiedenen Sprüh- und Spritzdüsen und lädt zum Plantschen und Toben ein, während die Eltern sich dem Einkauf widmen.

Verkehr und Barrierefreiheit

Die Zufahrt zur Schloßstraße auf dem Löhrrondell bleibt in seiner Funktion erhalten, wird aber zugunsten der Fußgänger gebündelt und beruhigt. Die Kreuzung Freidrich-Ebert-Ring Löhrstraße erhält aufgehellte und gefärbte Asphaltflächen und signalisiert dem Autofahrer zusätzliche Vorsicht. Das Löhrrondell wird ebenfalls auf der Fahrbahnfläche mit einem anderen Asphaltfarbton ausgeführt.

Sämtliche Übergänge, Bordsteine und Bodenbeläge sind barrierefrei gestaltet. Für sehbehinderte Menschen sind entsprechende Markierungen in den Platten- und Pflasterflächen vorgesehen.