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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2014

Umbau und Erweiterung Altersresidenz Falkenstein

Gewinner

David Bosshard Landschaftsarchitekten AG

Landschaftsarchitektur

Liechti Graf Zumsteg Architekten

Architektur

HEYER KAUFMANN PARTNER Bauingenieure AG

Bauingenieurwesen

Architron

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit dem Erweiterungsbau entsteht ein konzentriertes, allseitig orientiertes Ensemble mit guten Bezügen zur Umgebung. Die bestehenden Bauten, die Villa Irmiger und das westliche Wohnquartier werden durch die geschickte Positionierung respektiert. Durch die Ausrichtung des Erweiterungsbaus parallel zur Villa und die volumetrisch durchdachte Westfassade wird eine massstäbliche Architektur erreicht. Der Haupteingang liegt neu an der prominenten Südwestseite der Anlage. Dieser Ankunftsplatz mit Vorfahrt, Besucher-Parkplätzen und Aussensitzplatz ist die eindeutige Adresse und bietet gute Aufenthaltsqualitäten. Anlieferung und Personal-Parkplätze liegen am heute bestehenden oberen Platz.

Das Gebäudevolumen tritt talseitig mit vier Geschossen in Erscheinung. Durch die Gliederung in ein Sockelgeschoss mit Lochfassade, in das zurückspringende, verglaste Eingangsgeschoss mit Terrassen und in die beiden Obergeschosse gelingt die Einpassung in das Gelände und in die Umgebung. Auf dem Dach, in der Mitte des Ensembles, entsteht ein gut geschützter Aussenraum für die Demenz-Wohngruppen. Die Nutzungsverteilung, die Wegführung und die betrieblichen Abläufe entsprechen den Vorgaben. Die Anordnung der öffentlichen, halböffentlichen und privaten Innen- und Aussenräume setzen das Betriebskonzept optimal um. Die Raumabfolgen im neuen Eingangsgeschoss sind übersichtlich, die einzelnen Bereiche freundlich gestaltet. Die Cafeteria und der Speisesaal liegen vom Geschehen her ideal. Sie sind zwar betrieblich gut miteinander zu verflechten, aber optisch getrennt. Dies wirkt sich positiv auf eine Mehrbenutzung im Bereich Mahlzeiten von auswärtigen Benutzern aus. Besucher können Neubau, Villa Irmiger sowie den Altbau gut erreichen. Sowohl Cafeteria wie Speisesaal wirken wohnlich und stellen die Bewohner nicht unnötig aus. Der Eingangsbereich ist hell und offen und als erste Visitenkarte gut gelungen. Die Erschliessungsflächen der Pflegestationen bieten schöne Aufenthaltsqualitäten. In den beiden Obergeschossen erfolgt die Belichtung der Mittelzonen über Lichthöfe. Diese erlauben in den Demenzstationen den erwünschten Rundgang, der im Aussenraum grosszügig fortgeführt wird.

Das kompakte Gebäudevolumen des Erweiterungsbaus ermöglicht die Ausbildung einer terrassierten Aussenraumanlage auf drei Ebenen. Mit der Verlegung des Haupteingangs auf die untere Parkebene entsteht hier der neue freiräumliche Schwerpunkt der Anlage mit Aussenrestauration, Seniorengarten und dem Gartenpavillon als Endpunkt. Die Dimensionierung des Seniorengartens mit dem weit vom Gebäude weg liegenden Gartenpavillon kann aufgrund der Wegdistanzen und der Segmentierung des Ausbauperimeters noch nicht überzeugen. Der beabsichtigte Erhalt des Kastanienbaums bei der Villa ist fraglich.

Das Konzept ist vergleichsweise ökonomisch. Das Ausmass der vorgelagerten Terrassen, das mit dem Sockelgeschoss korrespondiert, ist relativ gross.

Die Eingriffe in die bestehende Bausubstanz sind gering, der Erweiterungsbau wird mit knappen Massnahmen angefügt. Das statische System des Massivbaus ist auf die Nutzerbedürfnisse wie stützenfreie grosse Räume oder Flexibilität abgestimmt.

Die Umsetzung des anspruchsvollen Raumprogramms und der Architektur sind gelungen.