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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2015

Ersatzneubau Sporthalle Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Fasanenhof

perspektive

perspektive

Anerkennung

Preisgeld: 2.500 EUR

wittfoht architekten bda, Prof. Jens Wittfoht

Architektur

merz kley partner

Tragwerksplanung

Bobran Ingenieure

Bauphysik

Transsolar Energietechnik GmbH

Bauingenieurwesen

Jörg Stötzer Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Entwurf für eine neue basketballtaugliche Großsporthalle am Standort in Stuttgart Fasanenhof wird im Wesentlichen durch folgende Aspekte bestimmt. Der Neubau soll die städtebauliche Gesamtsituation des vorhandenen Gebäudeensembles ergänzen und arrondieren.
Er soll eine überzeugende Antwort auf die Grundstückssituation im westlichen Grundstücksbereich geben und die vorhandenen, notwendigen, funktionalen Randbedingungen integrieren.
Das Grundstück für die neue Halle befindet sich im Stadtteil Fasanenhof im Spannungsfeld zwischen Mehrfamilienhäusern und einem vorhandenen Grünbereich. Das bestehende Gebäudeensemble der Schule schafft die besonderen Rahmenbedingungen.
Der Neubau reagiert auf diese städtebaulichen Rahmenbedingungen, er ergänzt die Gesamtanlage ohne jedoch abzuschließen. Er trennt und verbindet gleichermaßen. Die vorhandenen Baufluchten des Altbaus werden in Teilen aufgenommen und weitergeleitet und schaffen so eine übersichtliche und eindeutige Eingangssituation in den Schulcampus. Es entsteht ein kleiner, urbaner Vorplatz, der als Übergang vom öffentlichen in den schulischen Bereich fungiert.
Der Ersatzneubau spannt sich entlang der westlichen Grundstücksgrenze auf und schafft so einen ruhigen Abschluss hin zur Wohnbebauung im Westen. Es entsteht ein ausgewogenes, gut proportioniertes Gesamtbild, dass durch sein Zusammenspiel von Alt und Neu bereichert wird.
Besonderes Augenmerk gilt dem vorhandenen Schulhof. Er erfährt eine deutliche, räumliche Aufwertung durch den Hallenneubau im Westen. Als zentraler Außenraum für Schüler und Lehrer schafft er eine gewisse Geborgenheit im städtebaulichen Umfeld. Die vorhandene Grünanlage im Süden wird weitestgehend erhalten und erweitert und in den neugestalteten Schulhof miteinbezogen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die vorliegende Arbeit schließt mit dem Neubau rückwärtig an die Schule an und schafft einen angemessenen und begrünten, Baum bestandenen Vorplatz mit geringer Differenzierung. Er führt die starke Durchgrünung des Stadtquartiers fort. Die bestehende Linde sollte hier Berücksichtigung finden. Die Eingänge der Schule und der Sporthalle werden durch eine offene Pergola sinnvoll verbunden. Sie ist eine überdachte Verbindung. Stadtraum und Schulhof können gut voneinander getrennt werden. Die Sportfläche der Halle liegt zum Schulhof, wobei die Chance der Öffnung für die Aula Nutzung durch Ausbildung der Fassade nicht genutzt wird. Der Baukörper berücksichtigt die Vorgaben des B-Plans an der Westseite nicht und rückt bis an die Stellplätze vor. Die bestehende Baumreihe geht verloren.

Der Neubau gliedert sich in zwei unterschiedliche Elemente mit ebenerdig kaum ablesbarem Höhenunterschied. Zum einen dem höheren Hallenkörper, zum anderen dem einseitig, westlich angegliederten Funktionstrakt. Daraus wird eine nachvollziehbare Materialität der Fassade von Sichtbeton für den zweigeschossigen Funktionsbereich und Holz für die Halle vorgeschlagen. Die Zugänglichkeit des Foyers erscheint durch die Umlenkung an den geschlossenen Außenwänden eher indirekt. Der Innenraum wird als schlichter Raum verstanden, der sich nicht durch das Tragwerk gliedern lassen will. Allein die ausreichend steil angelegten Tribünen akzentuieren den Hallenraum. Die Belichtung der Halle erscheint ausreichend, gibt jedoch keinen direkten Ausblick, was ggf. nicht nur für die Aula Nutzung bedauerlich erscheint.

Der Entwurf organisiert die Funktionsbereiche wirtschaftlich als Zweispänner. Die Integration der Baumasse der Hausmeisterwohnung in den Hallenraum überzeugt nicht. Das Foyer ist knapp und angemessen, jedoch für die Aula Nutzung erscheint die Anbindung an die Halle zu schwach. Der Vereinseingang erscheint in Verbindung durch eine zusätzliche Treppe mit den Umkleiden im OG nachvollziehbar. Die Nachbarschaftsverträglichkeit des Eingangs müsste geprüft werden. Das Raumprogramm ist erfüllt. Die Tiefe der Geräteräume erscheint nicht ausreichend. Die Tribüne zeigt eine gewisse Mehrfläche. Die Lage des Neubaus erzwingt eine Neugestaltung des südlichen Sportplatzes.

In seiner Ausbildung erscheint der Entwurf wirtschaftlich. Die Hallenkonstruktion lässt eine gewisse Vorfertigung und einen raschen Baufortschritt erahnen, dies steht jedoch im Gegensatz zur monolithischen Ausbildung der Ortbetonkonstruktion des Funktionstraktes.
Ein differenziertes Klimakonzept wird nachvollziehbar vorgeschlagen.

So sehr die Arbeit städtebaulich zu überzeugen mag, so sehr kann sie dies jedoch funktional
nicht bestätigen.
lageplan

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modellansicht 1

modellansicht 1

modellansicht 2

modellansicht 2

ansicht

ansicht

schnitt

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