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Einladungswettbewerb | 02/2015

Neubau einer katholischen Kirche, eines Gemeindezentrums mit Pfarrbüro und einer 4-gruppigen Kindertagesstätte

1. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

Kamm Architekten BDA, Kalliopi Gkeka, Stefan Kamm

Architektur

g2-Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit verdient unzweifelhaft die Aufmerksamkeit des Preisgerichts:
Mit klaren städtebaulichen Setzungen formuliert das Neue – alle Funktionen einende Haus – den „Schlussstein“ der städtebaulichen Entwicklung an der Winterbacher Straße. In seiner durch räumliche Rückschnitte und Überhöhung des Kirchenraumes gegliederten Baufigur nimmt das Gebäude angemessen die Höhenentwicklung der Umgebungsbebauung auf und findet die passende Antwort auf Ort, Typus und Programm.
Die zentrale Erschließung von Osten aus der Tiefe des Grundstücks respektiert sinnfällig die Disposition des Neubauvorschlages der Stiftung Liebenau. Das interne Erschließungskonzept aus der Mitte des Raumes bindet, dem angebotenen Licht-Hof geschuldet, alle Kompatimente des Programms (Kirchenraum, Gemeinderäume und Kita) auf funktional schlüssige und atmosphärisch dichte Weise zusammen.

Die Anordnung und Raumdispostion des Kirchenraumes repräsentiert in schöner Weise des Liturgieund Gemeinschaftsverständnis der Kirchengemeinde; seine situationsabhängige Erweiterbarkeit ist nachgewiesen, jedoch bedarf die angebotene Zone für den Werktagsgottesdienst der Überarbeitung. Kritisch wird der Vorschlag Fensteröffnung unmittelbar hinter dem Altar bewertet.
Lage und Auffindbarkeit des Pfarrbüros ergibt sich selbstverständlich aus der Lage zum zentralen Eingangsbereich und dem „Hof der Mitte“. Die Entwurfsentscheidung, alle zudienenden Räume der Kindertagesstätte ( MZR, Küche und Essensraum) in das Erdgeschoss zu legen, eröffnet die umstandslose Mehrfachnutzung dieser Räume durch die Kirchengemeinde. Im Detail ist die Ausformulierung der Ausgabeküche zu überarbeiten.
Alle Gruppenräume der Kindertagesstätte liegen zusammen auf der Obergeschossebene. Dies wird vom Nutzer ausdrücklich begrüßt. Ihre Orientierung nach Osten und die vorgeschlagene Verbindung zu den Freiräumen im Erdgeschoss ist praxistauglich; in der funktionalen Doppelung dieser als Rettungswegs ist sie eine nahe liegende Antwort auf die Sonderheit der Lage. Die der Kindertagesstätten zugeordneten nord-westorientierten Außenbereiche im Erdgeschoss sind trotz Randlage und schmalen Zuschnitts gut durchgearbeitet und gebrauchstauglich zoniert.

Dem klaren funktionalen Layout der Räume entspricht einen gestalterisch anspruchvolles Konzept von Raum und Blickbeziehung. Die hierfür gefundene Architektursprache ist der Aufgabe in besonderer Weise angemessen. Die vorgeschlagene Konstruktion und Materialisierung verspricht eine „robuste“ Architektur, die frei ist von modischen Attitüden. In Erstellung und Unterhalt lässt sie eine wirtschaftliche und dauerhafte Lösung erwarten.
Die Überschreitung der bauplanungsrechtlichen Parametern sollte heilbar sein.

In Summe wird mit der hier angebotenen Entwurfslösung ein Haus vorgefunden, welches das Spezifische der Gott-Menschlichen-Begegnung und –Gemeinschaft im Gottesdienst und Alltag sinnfällig erfahrbar macht.