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Mehrfachbeauftragung | 01/2015

Bebauung am Alten Wasserturm

ein 3. Preis

Preisgeld: 4.000 EUR

ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH

Architektur

All Architekten - Architektur Licht Landschaft

Architektur, Lichtplanung, Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Areal am Wasserturm ist durch seine Lage zwischen Hauptbahnhof und Südtangente sehr gut erschlossen und nahezu unbebaut. Spätestens seit den ehrgeizigen Plänen, das ZKM hier zu realisieren, ist das Potential dieser Fläche unbestritten. Während das Areal am Südausgang des Hauptbahnhofs aus vielen Gründen bis heute unbebaut blieb, gibt es für den östlich angrenzenden Bereich der Fautenbruchstraße konkrete Pläne zur Ansiedlung des zentralen Busterminals sowie weiterer Gewerbeflächen entlang der Südtangente.

Das Grundstück am Wasserturm ist in diesem Umfeld eine wichtige Schnittstelle. Das hier entstehende Gebäude definiert den Übergang der großformatig geplanten Bahnhofsbebauung zur Gewerbebebauung entlang der Fautenbruchstrasse. Durch die Lage direkt am Bahndamm in unmittelbarer Nähe zur Unterführung und den zur erhaltenden Wasserturm ist die Bebaubarkeit der Fläche eingeschränkt. Der Z-förmige Baukörper, der im Testentwurf dargestellt ist, versucht einen Dialog zwischen Nachbarschaft und Monument. Darüber hinaus definiert das Gebäude eine städtische Platzfläche an der Kreuzung.

Diese Grundannahmen werden in unserem Entwurfsansatz aufgegriffen und weiterentwickelt. Der Dialog zwischen dem monumental wirkenden Wasserturm und dem Gebäude, sowie die daraus resultierende stadträumliche Ausstrahlung ist das zentrale Thema des Entwurfs. Um diesem sehr dominanten vertikalen Element etwas entgegensetzen zu können, verstehen wir das neue Gebäude als langen horizontalen Riegel, der durch seine Lage am Bahndamm und durch die Position des Turms seine Form findet. Die fließende Bewegung des Baukörpers versucht die äußeren Einflüsse zu berücksichtigen und daraus ein selbstbewusstes Gebäude mit einem unverwechselbaren Charakter zu entwickeln. Der weitgehend freigestellte Turm gliedert das Gebäude in zwei Teile mit den unterschiedlichen Nutzungen. Während der Gebäudeteil mit der Büronutzung an den Bahndamm zurückweicht, besetzt der Gebäudeteil mit der Hotelnutzung die Bauflucht an der Straße und sucht den Kontakt zu den Nachbarn.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser entwickeln eine Z-förmige Bebauung mit dem Wasserturm als „Gelenk“. Die geschossweise Aufteilung der Büro- und Hotelflächen kann an der Schnittstelle beider Nutzungen flexibel gut gehandhabt werden („Hybrid Bürotel“). Die Gebäudeseite zum Vorplatz wird im Gestus eines respektvollen Zurückweichens vor dem Wasserturm gestaltet, während die Fassade zur Bahn „selbstbewusst“ in Erscheinung tritt, was die Jury begrüßt.
Für den Stellplatznachweis schlagen die Verfasser eine durchgehende Tiefgarage mit gemeinsamer Zufahrt innerhalb des Gebäudes vor. Das Untergeschoss wird bis an die Fundamente des Wasserturms herangeführt. Den Vorplatz gestalten die Verfasser bewusst nicht als „klassischen Stadtplatz“, sondern akzentuieren die Fläche mit „lockeren“ Pflanzinseln und Hotelvorfahrt. Der Wasserturm erhält eine gut vorstellbare gastronomische Nutzung und wird mit einer Lichtinstallation im Inneren sehr gut in Szene gesetzt. Aus denkmalpflegerischer Sicht erscheint die vorgeschlagene Nutzung des Turms angemessen.

Die Arbeit bietet eine dem Ort angemessene Lösung und reagiert mit der städtebaulichen Figur auf die unterschiedlichen Bedingungen im Norden (Bahn) und Süden (Vorplatz). Das Gebäude ist funktionell, flexibel und wird wirtschaftlichen Anforderungen genügen. Die auch für den Bürotrakt geplante TG-Zufahrt hängt vom Hotelgebäude ab. Auch wenn die Verfasser die Vorfläche bewusst nicht als „echten“ Stadtplatz sondern nur als „Vorplatz“ sehen, wäre eine prägnantere Gestaltung wünschenswert gewesen, zumal es sich um einen Straßenabschnitt mit hoher Fahrfrequenz und entsprechender Öffentlichkeitswirksamkeit handelt.
© ASTOC Architects and Planners, Köln/ ALL Karlsruhe

© ASTOC Architects and Planners, Köln/ ALL Karlsruhe

© ASTOC Architects and Planners, Köln/ ALL Karlsruhe

© ASTOC Architects and Planners, Köln/ ALL Karlsruhe

Lageplan

Lageplan

© ASTOC Architects and Planners, Köln/ ALL Karlsruhe

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Grundriss Regelgeschoss

Grundriss Regelgeschoss