Offener Wettbewerb | 02/2015
Gründungsviertel – Neues Wohnen auf historischen Parzellen im UNESCO-Welterbe Lübecker Altstadt
Ansicht Haustypen 1 / 2 / 3
Preis
Preisgeld: 4.250 EUR
Architektur
Erläuterungstext
FASSADENGLIEDERUNG
Die Fassaden der drei Haustypen sind entsprechend der historischen Vorbilder klar zoniert in Sockel-, Normalgeschoss und Giebelzone. Die Fensteröffnungen der Erdgeschosszone sind in Anlehnung an die repräsentativen Kaufmannshäuser großzügig ausgebildet. Zurückliegende Faschen neben den stehenden Fensterformaten greifen Gliederungselemente aus der Backsteingotik auf. Das Fassadenbild der Blendfenster und Faschen wird in eine moderne Architektursprache transformiert: Die Faschen sind unterschiedlich breit ausgebildet und im Gegensatz zum historischen Vorbild nur einseitig der Fensteröffnung angeordnet. Durch ein leichtes Versetzen der Fenster in den senkrechten Achsen wird eine strenge Symmetrie vermieden.
Die Materialwahl Mauerziegel ist ebenfalls der frühen Epoche der Backsteingotik entliehen. Dabei nimmt die helle Farbgebung der Mauerziegel mit lichten und erdfarbenen Tönen die vorherrschende Farbwirkung der Altstadtfassaden auf.
Die Fassade des 5,50 Meter breiten Haustyps ist auf 2 Fensterachsen beschränkt. Das Motiv der leichten Versätze aus der Achse wird hier auf vergleichsweise kleiner Fassadenfläche noch einmal in stärkerer Form herausgearbeitet, so dass sich das schmale Haus selbstbewusst in die Zeile „einreiht“. Der zweigeschossig ausformulierte Eingangsbereich unterstützt dies.
GRUNDRISSE / GEBÄUDENUTZUNG
Haustyp 11 Meter: Gewerbenutzung im EG, hofseitig über zwei Geschosse. Verschiedene Wohnungstypen und die Barrierefreiheit ermöglichen Senioren und Mehr-Generationenwohnungen.
Haustyp 8 Meter: Das Gebäude ist in zwei große Einheiten für Familienwohnungen unterteilt. Der unten liegenden Wohnung sind eine Dachterrasse auf dem hofseitigen Bauteil sowie ein Teil des Gartens zugeordnet. Die obere Familienwohnung verfügt ebenfalls über Gartennutzung.
Haustyp 5,50 Meter: Eine Split Level Grundrissgestaltung optimiert das großzügige Wohnen über mehrere Ebenen auf schmaler Parzellenbreite.
Die Fassaden der drei Haustypen sind entsprechend der historischen Vorbilder klar zoniert in Sockel-, Normalgeschoss und Giebelzone. Die Fensteröffnungen der Erdgeschosszone sind in Anlehnung an die repräsentativen Kaufmannshäuser großzügig ausgebildet. Zurückliegende Faschen neben den stehenden Fensterformaten greifen Gliederungselemente aus der Backsteingotik auf. Das Fassadenbild der Blendfenster und Faschen wird in eine moderne Architektursprache transformiert: Die Faschen sind unterschiedlich breit ausgebildet und im Gegensatz zum historischen Vorbild nur einseitig der Fensteröffnung angeordnet. Durch ein leichtes Versetzen der Fenster in den senkrechten Achsen wird eine strenge Symmetrie vermieden.
Die Materialwahl Mauerziegel ist ebenfalls der frühen Epoche der Backsteingotik entliehen. Dabei nimmt die helle Farbgebung der Mauerziegel mit lichten und erdfarbenen Tönen die vorherrschende Farbwirkung der Altstadtfassaden auf.
Die Fassade des 5,50 Meter breiten Haustyps ist auf 2 Fensterachsen beschränkt. Das Motiv der leichten Versätze aus der Achse wird hier auf vergleichsweise kleiner Fassadenfläche noch einmal in stärkerer Form herausgearbeitet, so dass sich das schmale Haus selbstbewusst in die Zeile „einreiht“. Der zweigeschossig ausformulierte Eingangsbereich unterstützt dies.
GRUNDRISSE / GEBÄUDENUTZUNG
Haustyp 11 Meter: Gewerbenutzung im EG, hofseitig über zwei Geschosse. Verschiedene Wohnungstypen und die Barrierefreiheit ermöglichen Senioren und Mehr-Generationenwohnungen.
Haustyp 8 Meter: Das Gebäude ist in zwei große Einheiten für Familienwohnungen unterteilt. Der unten liegenden Wohnung sind eine Dachterrasse auf dem hofseitigen Bauteil sowie ein Teil des Gartens zugeordnet. Die obere Familienwohnung verfügt ebenfalls über Gartennutzung.
Haustyp 5,50 Meter: Eine Split Level Grundrissgestaltung optimiert das großzügige Wohnen über mehrere Ebenen auf schmaler Parzellenbreite.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Entwürfe überzeugen durch eine wohltuende Klarheit und erfüllen die Aufgabe, die vorgegebenen Gestaltungsprinzipien aufzunehmen, ohne sich historischer Zitate zu bedienen.
Die Kriterien der Auslobung sind überwiegend erfüllt. Die Zonierung der Häuser in Sockel-, Normal- und Giebelzone ist klar ablesbar. Die stehenden Fensterformate in Kombination mit der horizontalen Anordnung nehmen die Grundzüge der Altstadtbebauung auf. Die stärksten Abweichungen weist das Haus 3 auf. Die Qualität dieser Fassade lässt es verzeihen, zumal es sich um den kleinsten Haustypen handelt. Die Häuser 1 und 2 entkommen der Monotonie, indem die Fenster im 1. und 2. Obergeschoss spielerisch innerhalb der angeschnittenen Blendnischen hin und her tanzen. Somit ist zwar die Struktur als Rahmen streng vorgegeben, die Fenster weichen diese aber auf. Die scheinbare Normalität der Häuser 1 und 2 gibt einen klaren Rahmen vor, der die Bedingungen der Nachbarschaft aufnimmt und keine Ansprüche erhebt, als Solist in den Vordergrund zu treten. Dies ist innerhalb der zu erwartenden Vielfalt der Bebauung eine willkommene Grundhaltung. Insgesamt ist es den Verfassern gelungen, hier einen Beitrag zu leisten, der trotz reduzierter Schmuckelemente die Gliederungen der Altstadtfassaden aufnimmt - ein wünschenswerter Beitrag für den Wiederaufbau des Gründungsviertels.
Empfehlung:
Auch in Haustyp 1 (fünfachsiges Haus) soll eine deutlich erkennbare Sockelzone ausgebildet werden. Diese Bedingung erfüllt ein in die Fensternischen zurückspringender Sockel nicht.
Die Kriterien der Auslobung sind überwiegend erfüllt. Die Zonierung der Häuser in Sockel-, Normal- und Giebelzone ist klar ablesbar. Die stehenden Fensterformate in Kombination mit der horizontalen Anordnung nehmen die Grundzüge der Altstadtbebauung auf. Die stärksten Abweichungen weist das Haus 3 auf. Die Qualität dieser Fassade lässt es verzeihen, zumal es sich um den kleinsten Haustypen handelt. Die Häuser 1 und 2 entkommen der Monotonie, indem die Fenster im 1. und 2. Obergeschoss spielerisch innerhalb der angeschnittenen Blendnischen hin und her tanzen. Somit ist zwar die Struktur als Rahmen streng vorgegeben, die Fenster weichen diese aber auf. Die scheinbare Normalität der Häuser 1 und 2 gibt einen klaren Rahmen vor, der die Bedingungen der Nachbarschaft aufnimmt und keine Ansprüche erhebt, als Solist in den Vordergrund zu treten. Dies ist innerhalb der zu erwartenden Vielfalt der Bebauung eine willkommene Grundhaltung. Insgesamt ist es den Verfassern gelungen, hier einen Beitrag zu leisten, der trotz reduzierter Schmuckelemente die Gliederungen der Altstadtfassaden aufnimmt - ein wünschenswerter Beitrag für den Wiederaufbau des Gründungsviertels.
Empfehlung:
Auch in Haustyp 1 (fünfachsiges Haus) soll eine deutlich erkennbare Sockelzone ausgebildet werden. Diese Bedingung erfüllt ein in die Fensternischen zurückspringender Sockel nicht.
Perspektive
Fassadendetail
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Obergeschoss
Grundriss Dachgeschoss
Schnitt Gebäudetyp 1