Award / Auszeichnung | 08/2019
12. Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur 2020
©Achim Birnbaum Architektur Fotografie
AIZ - Akademie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) am Campus Kottenforst
DE-53125 Bonn-Röttgen, In der Wehrhecke 1
Nominierung
Landschaftsarchitektur und Ökologie - Angela Bezzenberger
Landschaftsarchitektur
Tragwerksplanung
TGA-Fachplanung
Müller-BBM Building Solutions GmbH
Bauphysik
BPK Ingenieure und Sachverständige für Brandschutz GmbH & Co.KG.
Brandschutzplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Schulen
-
Projektgröße:
6.253m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 02/2016
Fertigstellung: 12/2017
Projektbeschreibung
Rund 50 Gäste begrüßte GIZ-Vorstandssprecherin Tanja Gönner am neuen Akademiestandort des Unternehmens im Bonner Stadtteil Röttgen. 2013 hatte die GIZ die Liegenschaft der ehemaligen Andreas-Hermes-Akademie nahe dem Kottenforst erworben. Nun werden die auf dem Gelände bestehenden Gebäude saniert und durch einen Neubau ergänzt. „Lebenslanges Lernen ist unabdingbar, wenn wir die Herausforderungen der Gegenwart meistern wollen“, betonte Gönner in ihren Grußworten. „Ich bin überzeugt, dass Röttgen der perfekte Ort dafür ist.“
Die Akademie für Internationale Zusammenarbeit (AIZ) der GIZ bietet bedarfsorientierte Trainings- und Fortbildungsangebote sowohl für die eigenen Mitarbeiter/innen als auch für Beschäftigte aus zahlreichen Organisationen der internationalen Zusammenarbeit an. Als eine ihrer Kernleistungen bereitet sie Experten und Berater auf ihren Einsatz in Schwellen- und Entwicklungsländern vor.
Der Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan sagte, Bonn habe sich auch durch das Wirken der GIZ zu einem globalen Nachhaltigkeitszentrum entwickelt.
Gebaut werde nach modernsten ökologischen Standards und entsprechend den Kriterien des Goldzertifikats der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), erklärte GIZ-Vorstandsmitglied Hans-Joachim Preuß. Das neue, zweigeschossige Gebäude aus Holz und Glas, entworfen vom Büro Waechter + Waechter Architekten BDA, beherbergt zukünftig unterschiedlich nutzbare Trainingsräume sowie die preisgekrönte „Lernlandschaft“ der AIZ, ein Erlebnis-Parcours, der für Themen der interkulturellen Zusammenarbeit sensibilisiert. Die Bestandsgebäude, die voraussichtlich bis zum Herbst 2016 fertig saniert sind, werden zu Wohn- und Verwaltungszwecken genutzt. Geplant sind auch Familienwohnungen sowie eine Betreuungseinrichtung für die Kinder der Kursteilnehmer/innen. Der Neubau soll bis zum Herbst 2017 abgeschlossen sein. Insgesamt investiert die GIZ in Röttgen 28 Millionen Euro.
Bereits mit dem Mäanderbau an der Friedrich-Ebert-Allee, in dem rund 500 Beschäftigte der GIZ tätig sind, und der 2019 durch ein zusätzliches Bürogebäude mit Platz für etwa 900 Mitarbeiter erweitert wird, setzt die GIZ ein deutliches Signal für Bonn als wichtigem Standort der internationalen Zusammenarbeit.
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern.
Siehe auch: https://www.competitionline.com/de/ergebnisse/154000
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Baukörper ist oberirdisch in zwei Geschossen aus Holz errichtet. Dabei ist er modular mit gleichen Maßeinheiten aufgebaut. Die Holzbauweise ist so als Skelettbau vervielfältigbar, vorgefertigt und modular als einheitliche Grundkonstruktion im Rahmen seiner vorteilhaften Möglichkeiten als zweigeschossiger Baukörper kombiniert, und vielfältig mit der Nutzung in räumlichen Varianten verbunden.
Das Gebäude verfügt über eine sehr gute Ökobilanz, die sich in seinen geringen, emissionsbedingten Umweltwirkungen, bei der Materialgewinnung und dem geringen Ressourcenverbrauch zeigt. Dabei ist besonders die klimaneutrale Wärmeversorgung hervorzuheben. Neben dem geringen Ressourcenverbrauch, dem bewussten Materialeinsatz, der hohen Reinigungs- und Instandhaltungsfreundlichkeit und Anpassungsfähigkeit als sehr wichtige Größen bei einem stark frequentierten Gebäude wie diesem besticht auch die sehr gute Lebenszykluskostenbilanz.
Für seine Nachhaltigkeitsqualität wurde das Gebäude mit einem DGNB Zertifikat in Gold ausgezeichnet.
Im Kontext der Zusammenarbeit und des Zusammenkommens vieler verschiedener Menschen ist v. a. auf den akustischen und thermischen Komfort und auch auf Barrierefreiheit geachtet worden. Zudem können die Bewohner auch Einfluss auf ihre direkte räumliche Umgebung bei Belichtung, Beschattung und Komfort nehmen.
Das Akademiegebäude der GIZ liegt am Rande eines Naturschutzgebietes und ist hervorragend in die Landschaft eingebunden. Die daraus resultierenden Möglichkeiten werden genutzt und so ein Aufenthaltsort geschaffen, an dem es gelingen kann, sich auf neue Themen und Menschen einzulassen und (voneinander) zu lernen. Es ist eine besondere Ästhetik für Lernräume im Inneren wie in Verbindung mit dem Außenraum erzeugt worden, die in einfacher und wirkungsvoller Weise Bildung über Themen- und Ländergrenzen hinweg mit hoher räumlicher Aufenthaltsqualität ermöglicht. Das Gebäude steht in besonderer Weise für seine Aufgabe im Rahmen des Auftrages der GIZ, die Werte des nachhaltigen Bauens zu transportieren. Die DGNB Jury würdigt dies mit einer Nominierung für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur.
©Thilo Ross
Campus Kottenforst
©Thilo Ross
Luftaufnahme
©Thilo Ross
Ansicht Nord
©Thilo Ross
Fassadendetail
©Thilo Ross
Blick nach außen
©Thilo Ross
Seminarraum
©Thilo Ross
Lernlandschaft OG
©Achim Birnbaum Architektur Fotografie
©Thilo Ross
Detail Dach
©Thilo Ross
©Achim Birnbaum Architektur Fotografie
©Waechter + Waechter Architekten BDA
Grundriss EG
©Waechter + Waechter Architekten BDA
Grundriss OG