Diskursives, städtebauliches Gutachter*innenverfahren | 06/2021
Am Sandhaus - Neues Stadtquartier in Berlin-Buch
©Machleidt GmbH
Teilnahme
STUDIO RW | Landschaftsarchitektur + Stadtplanung
Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau
Verkehrsplanung
Beurteilung durch das Preisgericht
Diese grundsätzlich positiv gesehene Setzung führt gleichzeitig aber auch dazu, dass die Dichte in den zu bebauenden Bereichen erhöht werden muss und das Angebot an Wohnraum trotzdem insgesamt mit rd. 2.170 WE vergleichsweise knapp ausfällt. Die Bebauung im Norden und Westen reicht sehr nah an den bestehenden „alten“ Wald heran. Die Attraktivität des südlichen S-Bahnzugangs insbesondere in den Tagesrandzeiten und nachts wird aufgrund der fehlenden baulich-räumlichen Fassung angezweifelt.
Als zentrales verbindendes Element hervorgehoben, wird die Straße Am Sandhaus durch eine regelmäßig 5-geschossige Reihung von gleichmäßig dimensionierten und in einer Flucht stehenden Baukörpern gefasst und geprägt. Die vorgeschlagenen Bautypologien nördlich der Waldzunge versprechen eine sehr hohe Effizienz sowohl hinsichtlich der anteiligen Erschließungen als auch mit Blick auf die Inanspruchnahme von vorhandenem Naturraum/ Waldflächen. Die Umsetzbarkeit der Typologien in den anderen Teilbereichen wird tlw. allerdings auch angezweifelt. Kritisch gesehen wird weiterhin die einseitige Bebauung des nördlichen Abschnitts der Straße Am Sandhaus zur Hobrechtsfelder Chaussee hin.
Die grundlegende Ordnung mit einer sehr gleichmäßigen baulichen Dichte über den gesamten Entwicklungsraum wird durch die Jury allerdings kontrovers diskutiert – besonders mit Blick auf die vorhandenen ortsspezifischen Besonderheiten und deren wünschenswerte Übersetzung in eine neue, integriert-diverse Raumqualität.
Auch die punktuellen Überhöhungen bis auf 8 Geschosse im Bereich des ehemaligen Klinikums bieten hier nur bedingt eine räumliche Vielfalt.
Die Entwicklung der Baustrukturen zwischen Straße und südlicher Waldzunge sind dagegen gut differenziert und bieten durch die halböffentlichen Quererschließungen mit Aufenthaltsangeboten eine überzeugende Prägung für diesen Bereich.
Auch wenn die sorgfältig entwickelten Straßenraumprofile eine leistungsfähige Erschließung im Sinne der Auslobung anbieten, wird der resultierende Stadtraum doch als schematisch und zu streng aufgenommen.
Der städtische Platz am nördlichen S-Bahnzugang mit freiem Blick auf das Gebäude der Grundschule wird als gut dimensioniert wahrgenommen.
Die regelmäßig entlang der Erschließung angebotenen Quartiersgaragen sind knapp bemessen und führen trotzdem zu einer fast vollständigen Befahrung des Rückgrats durch den MIV. Die zurückhaltende Anbindung an den südlichen Bahnzugang erhöht dabei zusätzlich den Auslastungsdruck auf die zentrale Erschließung.
Die übergeordneten Setzungen der gemeinschaftlichen Nutzungen im Zusammenspiel mit den beiden Schulstandorten werden sinnvoll und schlüssig im Sinne der Lage und Qualität für das gesamte Quartier angeboten. Ihre Zuschnitte entsprechen der zu erwartenden Nutzung und Frequenz.
Für den Quartiersauftakt an der Wildbergstraße - Straße Am Sandhaus wird allerdings eine bessere Anbindung an das neue Quartier vermisst.
©STUDIO RW | Landschaftsarchitektur + Stadtplanung
Masterplan
©Machleidt GmbH
©STUDIO RW | Landschaftsarchitektur + Stadtplanung
Isometrie
©Machleidt GmbH
Masterplan
©STUDIO RW | Landschaftsarchitektur + Stadtplanung
Perspektive Bahnhof
©Machleidt GmbH
©STUDIO RW | Landschaftsarchitektur + Stadtplanung
Perspektive Quartiersplatz
©Machleidt GmbH
©STUDIO RW | Landschaftsarchitektur + Stadtplanung
Vertiefung Bahnhof
©Machleidt GmbH
©STUDIO RW | Landschaftsarchitektur + Stadtplanung
Vertiefung Quartiersplatz
©Machleidt GmbH
©STUDIO RW | Landschaftsarchitektur + Stadtplanung
Schwarzplan und Herleitung
©Machleidt GmbH