modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 11/2023

Antonio-Petrini-Preis 2023

SKZ Modellfabrik Würzburg Büro

SKZ Modellfabrik Würzburg Büro

SKZ Modellfabrik Würzburg

DE-97076 Würzburg, Friedrich-Bergius-Ring 21

2. Preis

GKT-Architekten

Architektur

archlab

Visualisierung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 09/2021

Projektbeschreibung

Anbei ein Auszug der Pressemitteilung zum Projekt:

„Die Zukunft der Kunststoffverarbeitung startet: Am 25. Mai 2020 begannen die Bauarbeiten für die SKZ Modellfabrik – Ein Leuchtturm mit Strahlkraft weit über die Grenzen Bayerns und Deutschlands hinaus. Geplante Fertigstellung ist im September 2022.

In der industriellen Realität sind produzierende Unternehmen mehrheitlich darauf ausgerichtet, Qualität zu geringen Kosten sowie hohe Stückzahlen zu liefern. Die Prozesse sind meist präzise organisiert und äußerst stabil. Innovationen bleiben somit im Tagesgeschäft häufig auf der Strecke und für Experimente bleibt wenig Spielraum. Das betrifft vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen, die die Kunststoffbranche stark prägen. Dennoch sind Innovationen als elementarer Bestandteil des Wirtschaftswachstums für die zukünftige Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit zwingend notwendig.

„An diesem Punkt kommt die Modellfabrik des SKZ ins Spiel: Sie verbindet die industrielle und die digitale Welt, um unter anderem Innovationen in der Produktion zu ermöglichen. Konkrete industrielle Aufgabenstellungen können hier nachgestellt und abseits der Serienfertigung in einer industrienahen Umgebung mit hoher Expertise angegangen werden. Auf diese Weise entstehen Raum und Zeit, um Lösungen zu erproben und Themen wie Industrie 4.0 konkret umzusetzen“, erläutert SKZ Geschäftsführer Dr. Thomas Hochrein.

Innerhalb des neuen Zentrums, das in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Verarbeitungstechnika und dem Technologie-Zentrum des SKZ in Würzburg gebaut wird, werden auf über 4.600 Quadratmetern Nutzfläche unterschiedliche Sektoren entstehen. Hier werden Forschungsbereiche wie die Additive Fertigung, das Spritzgießen, Fügen und Oberflächentechnik oder Messen und Prüfen 4.0 (Prozessmesstechnik, Zerstörungsfreie Prüfung, Bauteileigenschaften) vorangetrieben. Aber auch die Aktivitäten in den Bereichen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, die gerade hochaktuell sind und die das SKZ bereits seit vielen Jahren forciert, können nun weiter ausgebaut werden. Clusteraktivitäten für den Technologietransfer in Form von Tagungen, Workshops oder Expertenkreisen sowie das Marketing sollen ebenfalls in der Modellfabrik beheimatet werden und so den Transfer innovativer Ideen in vermarktbare Innovationen ermöglichen.

„Flexible OpenSpace-Bürowelten werden eine abteilungsübergreifende und interdisziplinäre Zusammenarbeit verbessern. Kurze Wege durch das gesamte Gebäude erhöhen den gegenseitigen Austausch und die Effizienz des SKZ als Dienstleister für den Mittelstand“ erläutert Projektleiter für die Modellfabrik Dr. Johann Erath.

Im Erdgeschoss wird außerdem eine Kinderkrippe für 12 Kinder sowie ein Eltern-Kind-Zimmer entstehen, um der flexiblen Arbeitswelt von morgen und den steigenden Anforderungen an eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerecht zu werden.

„Mit der Modellfabrik wird bis 2022 das notwendige Know-how geschaffen, damit Bayern und Deutschland weiterhin einen Spitzenplatz auf dem Gebiet der Industrie 4.0-Produktion einnehmen. Gerade die aktuelle Corona-Krise zeigt, wie wichtig Kunststoffe in vielerlei Hinsicht sind – sei es als Hygieneschutz im Lebensmittelbereich oder als unverzichtbarer Bestandteil von Atemschutzmasken und Medizingeräten“, fasst SKZ Institutsdirektor Prof. Martin Bastian zusammen. Allerdings wäre das SKZ schlecht beraten, wenn es erst ab diesem Zeitpunkt die Aktivitäten hochfahren würde. Bereits heute besteht dringender Unterstützungsbedarf für die Industrie, sodass schon jetzt an den genannten Themen gearbeitet wird.

„Die Fertigstellung der Modellfabrik wird diesen Aktivitäten noch einmal einen immensen Schub verleihen und seine volle Strahlkraft entfalten. Mit ihr wird ein weltweit einzigartiges Transferzentrum für Forschung und Entwicklung entstehen – hier werden wir zeigen, wie morgen gearbeitet wird. Wir sind sehr froh, dass es jetzt endlich losgeht und wir als SKZ bestens für die Gestaltung der Zukunft gerüstet sind“, freut sich Bastian.“

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Neubau ist als robuster und flexibler Hoftypus konzipiert. Er ist ein sehr gutes Beispiel für ein nutzungsgemischtes Gewerbegebäude, denn er verzahnt seine Raumzonen der Forschung und des Experimentes, des Tagens und des Technologietransferes mit den Arbeitsbereichen für Auswertung und Verwaltung. Der gut proportionierte Innenhof sichert dabei die Belichtung für das großzügige, erdgeschossige Foyer. Ruhigere Bürozonen orientieren sich in diesen geschützten, bald auch stärker begrünten Innenhof. Die äußere Raumspange schafft den Ringschluss und garantiert der Modellfabrik damit ein hohes Maß an Flexibilität bei Umstrukturierung und Veränderung, die für die Beantwortung neuer Aufgabenstellungen in Zukunft kommen werden.

Diese ehrliche Haltung spiegelt sich ebenso in der Detaillierung der Fassaden wider. Hier gelingt es dem Projekt besonders zu überzeugen, da es in seinem städtebaulichen Umfeld zum eleganten Stadtbaustein geworden ist, der Ruhe, Eleganz und Solidität ausstrahlt. Die umlaufenden filigranen Bandstreifen, die die Brüstungen gliedern und beruhigen, ihnen wohltuende Masstäblichkeit und Tiefe durch ihre Schattenfugen geben, werden geschickt zum konstruktiven Sonnenschutz und zu kleinen Lichtschaufeln weiterentwickelt. Es entstehen damit interessante Materialfügungen, die besonders auch an den Gebäudeecken zu abwechslungsreichen Blickperspektiven für die Passantinnen und Passanten werden. Sorgsam entwickelte Details geben dem Bau sein beispielgebendes, souveränes Erscheinungsbild.

Die Fernwärmeversorgung konnte früh in die Planung integriert werden. Der Netzausbau wird um einen weiteren Abnehmer erweitert und die Energiebereitstellung langfristig gesichert.

Die Außenanlagen der Experimentierfabrik sind alltagstauglich und robust gestaltet. Sie beschränken ihre befestigten Bereiche auf die nötigen Fahrspuren.

Der Bau ist ein beispielgebender Gewerbebau, der seinem städtebaulichen Umfeld eine wohltuende Fassung und eine identitätsstiftende Adresse gibt.
SKZ Modellfabrik Kita

SKZ Modellfabrik Kita