Award / Auszeichnung | 08/2015
Architekturpreis der Stadt Leipzig 2015
©Josef Müller
Wasservorhang r + b
Katholische Propsteikirche St. Trinitatis
DE-04107 Leipzig, Nonnenmühlgasse 2
Preis
Architektur
Kath. Propsteipfarrei St.Trinitatis
Bauherren
Kunst
Kunst
Seeberger Friedl Planungsgesellschaft mbH
Tragwerksplanung
MLT Medien Licht Technik Ingenieure GmbH
TGA-Fachplanung
Landschaftsarchitektur
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Verfasser
-
Projektleitung
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Mitarbeit
ANDRES + PARTNER PartmbB für Lichtplanung
Lichtplanung
Müller-BBM Building Solutions GmbH
Akustikplanung
Bauphysik, Energieplanung
Brandschutz Consult Ingenieurgesellschaft mbH Leipzig
Brandschutzplanung
sonstige Fachplanung
BESCO: Berliner Steincontor GmbH
Hersteller
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Sakralbauten
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Projektgröße:
keine Angabe
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Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 08/2011
Fertigstellung: 05/2015
Beurteilung durch das Preisgericht
Entstanden ist eine kraftvolle Skulptur, die in die bisherige Leere wahrnehmbare Raumkanten zeichnet und in ihrer expressiven Höhenentwicklung mit der Bebauung auf der anderen Seite des Martin-Luther-Rings kommuniziert. Durch das Bespielen des gesamten dreieckigen Grundstücks entsteht eine sehr flächige Gebäudekonfiguration, in deren Mitte ein Hof eingeschrieben ist, kontemplativer Rückzugsort wie verbindendes Element gleichermaßen, indem er Wegebeziehungen und kanalisierte Blickbeziehungen zwischen der Ringbebauung und dem dahinter liegenden gründerzeitlichen Wohnviertel herstellt. Kritisch wird gesehen, dass der im Innern als introvertierter Ort des Innehaltens angelegte, hoch aufragende Kirchenraum leider im stadträumlichen Kontext abweisend geschlossen wirkt. Besonders zu würdigen ist das umfassende Nachhaltigkeitskonzept: neben einem sehr hohen Energiestandard sowie der gelungenen gestalterischen Einbindung von Solartechnik in Kirchendach und südlicher Kirchturmfassade besticht auch die sehr hohe Lebensdauer der Fassade aus regionalem Rochlitzer Porphyr im Verbund mit Schaumglasdämmung.
Seine Stärken hat das Gebäude im überzeugenden Übergang von Innen- zu Außenraum. Der bereits beschriebene Pfarrhof, oszillierend zwischen Innen und Außen, findet seine Entsprechung im Kirchenraum. Zurückhaltend in der architektonischen Formensprache, wird die Verbindung des hohen lichten Innenraums nach außen inszeniert: Ein schmales Glasband im Dach für Licht von oben bzw. die Öffnung nach oben, ein Band im Erdgeschoss als Verbindung zur Straße, zur Kirchengemeinde, der ausgestreckte Arm eben, auch wenn die künstlerische Ausgestaltung des Kirchenfensters von Falk Haberkorn leider die Verbindung eher stört. Ganz anders das künstlerische Werk von Jorge Pardo, das die liturgischen Orte in eine farbige Ornamentik taucht und dem schlichten Ort gegenüberstellt.
Insgesamt erzeugt das Gebäude starke Bilder als architektonische Entsprechung von Spiritualität, umtost von Stadt.
©Simon Menges
Katholische Propsteikirche St. Trinitatis (Schulz und Schulz)
©Besco GmbH
Natursteineinfassung Brunnen
©Josef Müller
Katholische Propsteikirche St. Trinitatis
©Josef Müller
Innenhof