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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2009

Attraktivierung Felsenmeer

3. Rundgang

PASD Feldmeier Wrede Architekten BDA Stadtplaner SRL PartG mbB

Architektur

HEG Beratende Ingenieure VBI

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Der Entwurf sieht für die drei Bauwerke Aussichtsplattform, Brücke und Steg jeweils eine Konstruktion vor die durch Ihre gestalterische Prägnanz alle drei Elemente als Brückenfamilie ablesbar macht und sich zum anderen unaufdringlich in die beeindruckende Naturkulisse einfügt und zur Steigerung des Naturerlebnisses Felsenmeer beiträgt.


Aussichtsplattform

Der zur Aussichtsplattform gehörende Steg befindet sich im Schnittpunkt des Rundweges am Rande des Felsenmeeres mit dem Erlebnispfades der Landesgartenschau.

Eine filigrane Stegkonstruktion führt den Besucher zu dem Felsenkessel: hier weitet sich der Weg V-förmig zu einer Plattform auf und ragt freitragend über den Felsenrand. Dem Besucher eröffnet sich ein spektakulärer Blick über das gesamte Felsental im Bereich der Teufelswand. Vorgesehen wurde eine Stahl-Konstruktion die sich aus dem aufgeständerten Steg entwickelt. Die Gesamtkonstruktion erhält einen Belag aus Gitterrost; der Belag ermöglicht eine maximale Licht- und Wasserdurchlässigkeit. Insbesondere steigert er jedoch auch das Erlebnis der freitragenden Konstruktion im Bereich des Felsenkessels.

Als Tragwerk wird ein Rost aus geschweißten Rechteckprofilen mittels einer Schrägstabkonstruktion sowohl von oben abgespannt als auch unterspannt, wobei sich der Verlauf der Zugbänder an den vorgefundenen Geländeverlauf anpasst: Im Bereich der Geländemulde in Nähe der Schachtpinge werden die Zugstäbe über eine Spreize unterhalb der Laufebene geführt, der Spreizpunkt dient als Umlenkpunkt und führt die Zugstäbe in Richtung der Pylonspitze, die den zweiten Umlenkpunkt der Konstruktion bis zur Kragplatte bilden. Gleichzeitig übernehmen die Pylone eine Torfunktion: hier öffnet sich der Steg als Aussichtsplattform in die Landschaft.

Das Erscheinungsbild der Brücke wird durch die Materialität des verzinkten Stahls als eigenständiges Element wahrgenommen, gleichzeitig tritt die Konstruktion jedoch vor dem Naturerlebnis in den Hintergrund und fügt sich in die Landschaft ein. Entsprechend der Gestaltung der Gesamtkonstruktion wird auch das Geländer als filigranes Gebilde in Form eines Stahlseilnetzes ausgeführt.

Die Materialwahl Stahl spiegelt darüber hinaus die erdgeschichtliche Nutzung des Geotops zum Erzabbau.


Brücke

Die Brücke führt den Spaziergänger über eine talförmige Felsenformation und verbindet den Rundweg um das Felsenmeer mit dem Panoramaweg der das gesamte Gebiet durchquert.

Wie die Aussichtsplattform wird auch die Brücke als abgehängte Schrägstabkonstruktion mit Längsträgern in Form geschweißter Rechteckprofile ausgeführt und zeigt so die gestalterische Zusammengehörigkeit der neuen Bauwerke. Die Konstruktion ermöglicht eine stützenfreie Überbrückung der Grundhöckerlandschaft. Analog zu der Plattform werden die Zugstäbe teils als Unterspannung unter der Brückenplatte, teils über Pylone oberhalb der Gehwegplatte geführt.

Zwei Pylone markieren auch hier eine Torsituation: im Bereich des Rundweges wird durch die über den Weg verlaufende Abspannung der Zugstäbe ein Knotenpunkt erzeugt der den Spaziergänger auf den neuen Zugang aufmerksam macht. Die Brücke ermöglicht dem Spaziergänger ein Betrachten der Felsformationen direkt von oben und führt Ihn, mit einer maximalen Steigung von 6% weiter auf ein Felsplateau von dem er - vorbei an einer beeindruckenden Schachtpinge und an historischen Karrenspuren - den Panoramaweg erreicht.

Als Belag für die Brücke werden Lärchenlamellen vorgesehen, die, hochkant und mit Abstand untereinander eingebaut, ein lamellenartiges Erscheinungsbild haben. Neben der Wasserdurchlässigkeit und einem quasi transparenten Erscheinungsbild des an sich massiven Materials wird durch die gewählte Konstruktionsform die Rutschfestigkeit der Brückenplatte erhöht. Die Materialwahl des Belages bildet den gestalterischen Anknüpfungspunkt zum Holzsteg. Das Edelstahlnetz-Geländer wird analog zu dem Plattformgeländer ausgeführt; die Flacheisen zur Befestigung der Spannseile werden zwischen den Holzdielen mittels Laschen an den Längsträgern befestigt.


Steg

Mit der Stegkonstruktion wird die neue Brückenfamilie im Felsenmeer komplettiert.
Er führt die Besucher auf dem unteren Niveau durch die Grundhöckerlandschaft des Felsenmeeres. Als Zickzack-Konfiguration bewegt sich der Holzsteg zwischen den Felsgruppierungen: Die Konstruktion ermöglicht ein flexibles Eingehen auf die vorgefundenen Formationen:

Die gesamte aufgeständerte Wegeführung besteht aus ca. zwölf einzelnen Abschnitten die, in unterschiedlichen Winkeln aneinandergereiht, einen erlebnisreichen Weg zwischen den Felsen bilden. Die Segmente können in unterschiedlichen Neigungswinkeln ausgerichtet werden; bei größeren

Niveausprüngen können in gleicher Konstruktionsform Treppenläufe eingesetzt werden.

Der Stegaufbau besteht aus einer Holzbalkenunterkonstruktion auf der analog zur Brückenkonstruktion, Lärchendielen hochkant und mit Abstand untereinander befestigt werden. Über die Material- und Konstruktionswahl des Belages wird somit der gestalterische Zusammenhang mit der Brücke deutlich. Anders als die abgespannte Konstruktion der Brücke, wird hier jedoch durch eine Aufständerung mittels Balkenschuhen der Weg möglichst nahe auf dem Felsuntergrund geführt. Die besondere Verlegeform der Holzdielen hat neben den oben bereits erwähnten Vorteilen, den Vorteil, dass man sich mittels unterschiedlich langer Auskragungen der einzelnen Dielen flexibel an die jeweilige Felsform anpassen kann und der Besucher die Felsen hautnah erleben kann.

Die Geländerkonstruktion wird entsprechend der übrigen Geländer als Seilkonstruktion an Flachstahlpfosten ausgeführt. Durch die geringe Aufständerungshöhe wird hier jedoch eine reduzierte Ausführung mit drei Spannseilen vorgesehen. Dort wo sich der Steg an die Felswände anlehnt wird lediglich ein einseitiges Geländer vorgesehen.