Einladungswettbewerb | 07/2024
Aufstockung und Adaptierung der Tiroler Fachberufsschule für Handel und Büro in Kitzbühel (AT)
1. Rang / 1. Preis / Gewinner
Preisgeld: 6.150 EUR
florian lutz . daniela amann . architekten
Architektur
Modellbau
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Bestandschule aus den 60 er Jahren muss aufgestockt werden. Als einziges Projekt versucht das Projekt Nummer 02 den ursprünglichen, ja bereits in Betonkonstruktion mit großen üblichen Schulfenstern recht klaren Kubus deutlich von der Aufstockung zu trennen. Teilweise durch Terrassen oder durch großzügige Befensterung entsteht durch den einfachen aber skulptural eigenständigen, im Süden ca. 1,50m über die Bestandsfassade reichenden aufgesetzten Dachkörper eine gut beschattete Fuge. Es entsteht so fast eine neue Schule die mit ihrer kräftigen Dachform, geneigt aber ganz und gar nicht anbiedernd die Umgebung bereichern wird. Neben der Erscheinung des Hauses wurde das Vorfeld zur Wagnerstraße neu und einladend gestaltet. Der nun hierher verlegte Rampenzugang lässt zusammen mit einem Baum und Sitzgelegenheiten einen angenehmen Schulzugang entstehen. Vielleicht geht sich sogar noch ein zweiter Baum vor den breiten Zugangstreppen aus. Im Inneren wurde die Qualität der bestehenden offenen Treppe gehalten und die notwendige Entfluchtungsmöglichkeit mit einer entlang der Nordfassade laufenden Entfluchtungstreppe
gelöst. Die Lage des Firsts und die Neigung des Daches wurden aus den Abstandsvorschriften Richtung Norden entwickelt. Da diese Situation durch eine Baugrenzlinie im Bebauungsplan geregelt werden kann, sollte diese Möglichkeit genutzt werden um auch die Nordterrassen zu überdachen, was die von den Nutzern geforderte Flächen Erweiterung im zweiten Obergeschoss ermöglichen soll. Dass der Lift im Treppenauge eine logische und gute Lösung darstellt, ist zweifellos gegeben. Die Schule möchte auch unbedingt eine Lage abseits des Stiegenluftraums geprüft wissen. Sicher ist ein beiden Fällen die Materialisierung des Lifts von Bedeutung. Die Maßnahmen, die die energetischen Belange betreffen wurden durch die gute Beschattung durch Vordächer und der großen nach Süden geneigten Dachflächen hervorragend gesetzt. Insbesondere beim Dach fügt sich die Gestaltung und energetische Wirksamkeit auf vorbildliche Weise. Die Neubaumaßnahme im Keller sollte eventuell durch kleine Erweiterung auch den gewünschten zweiten Kellerzugang ermöglichen. Der vorgeschlagene Zugang an der Westseite kann dadurch entfallen. Ob die geflämmte Holzschalung im Aufbau die Richtige Holzerscheinung an diesem Ort darstellt sollte jedenfalls nochmals hinterfragt werden. Ebenso sollte das große Vordach über dem Eingang in Gestaltung und Nutzung genauestens abgestimmt werden.