Nichtoffener Wettbewerb | 06/2023
Aufwertung Schlossumfeld in Lauchhammer
©Atelier Loidl / Formation A mit Rendercircle - Christian Marrero
2. Preis / Teilbereich ehem. Orangerie
Preisgeld: 5.500 EUR
Landschaftsarchitektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Tragwerksplanung
Rendercircle - Christian Marrero
Visualisierung
Beurteilung durch das Preisgericht
„Ein neuer alter Baustein“ (Zitat aus dem Erläuterungsbericht)
Die Arbeit orientiert sich formal stark am historischen Vorbild der Erstfassung als Orangerie.
Ein ruhiger Baukörper in der Geometrie des früheren Mitteltraktes spannt zwischen den erhaltenen und sanierten Kopfbauten. Die Fassade des neuen Bauteils ist als Holz-Glas-Konstruktion mit kleinteiligem Raster und glasteiligen Sprossen bewusst historisierend gefasst. Das dichte Netz der Orangerie-Fassade aus dem 18. Jahrhundert wird detailgetreu wiederhergestellt. Das Dach ist als Holzkonstruktion geplant, die ebenfalls nach historischem Vorbild mit Biberschwanz-Ziegeln gedeckt ist. Die mit diesen Mitteln entstehende unaufdringliche Einfügung in den historischen Bestand wird gewürdigt.
Auch der Grundriss ist sehr konsequent und selbstverständlich organisiert. Die Cafeteria ist auf die gesamte Länge des Neubaus angelegt und orientiert sich nach Süden. Eine Unterteilung in Café und Veranstaltungsbereich ist flexibel möglich. Schmale Nebenraumspangen sind an der Nordseite angeordnet und an der Fassade durch geschlossene Wandflächen in geschlämmtem Mauerwerk erkenntlich. Positiv gewertet wird die entstehende Differenzierung zwischen Süd- und Nord-Fassade. Bei einer möglichen Weiterbearbeitung sollte der stirnseitige Anschluss der Nebenraumbereiche an den westlichen Kopfbau freigesetzt werden.
Ein mittiger Durchgang mit breiter Achse verbindet den Café-Raum im Inneren mit der Gastronomiefläche im nördlichen Gartenbereich. Es entsteht ein Davor - die Cafeteria hinter der Glasfassade - und ein Dahinter - der Biergarten im lichten Außenbereich. Alles sehr selbstverständlich und professionell.
Allerdings wagt die Arbeit darüber hinaus wenig. Eine Orangerie wird wiederhergestellt, die inhaltlich keine Orangerie mehr ist. Die neue Nutzung als Cafeteria ist von außen ebenso wenig ablesbar wie ein funktionaler Mehrwert der Gebäudearchitektur (zum Beispiel durch flexible Öffnungen zum Außenraum). Die Formensprache ist wenig zeitgemäß und geht nicht über die historische Fassung hinaus.
©Atelier Loidl / Formation A
Schlossensemble und Landschaftspark
©Atelier Loidl / Formation A
Grundriss Orangerie
©Atelier Loidl / Formation A
Ansichten Orangerie
©Atelier Loidl / Formation A
Schnitt Orangerie