Award / Auszeichnung | 09/2010
Auszeichnung vorbildlicher Bauten in NRW 2010
Johanniskirchgärten in Essen-Altenessen
Auszeichnung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Wohnungsbau
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Fertigstellung: 01/2012
Projektbeschreibung
Im Jahr 2007 begann die Evonik Wohnen GmbH im Essener Stadtteil Altenessen ein ungewöhnliches Projekt. Im Quartier rund um den Bausemshorst, die Wolbeck- und die Johanniskirchstraße realisiert das Unternehmen bis 2012 eine Mehrgenerationen-Wohnanlage. Menschen unterschiedlichen Alters mit individuellen Bedürfnissen und Lebensentwürfen sollen in diesem Wohnprojekt gemeinschaftlich und sich gegenseitig unterstützend zusammenleben. Dafür greifen bauliche Maßnahmen und begleitende Dienste ineinander. Sie stellen eine innovative Lösung für die Herausforderungen des demografischen Wandels dar.
Ob Mieter oder Eigentümer, ob Kinder, Senioren, Singles oder Paare, die Ansprüche an ein schönes Zuhause könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch eines ist ihnen gemeinsam, sie wollen sich in ihrem Wohnumfeld wohlfühlen. Dieser Leitgedanke prägte das Projekt Mehrgenerationenquartier Johanniskirchgärten von Anfang an. Die Idee ist, ein Mehrgenerationen-Wohnkonzept umzusetzen, das die Barrieren konventioneller Wohnmodelle überwindet und die Lebens- und Aufenthaltsqualität des Stadtteils Altenessen nachhaltig positiv beeinflusst.
Nach dem Rückbau bestehender Wohngebäude aus den 1940er Jahren entsteht in vier Bauabschnitten ein Viertel, das die Nachfragesituation berücksichtigend ein differenziertes Wohnungsangebot aufweist. Es soll dafür sorgen, verschiedene Altersgruppen und neue Zielgruppen anzusprechen sowie ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Mit dem ersten Bauabschnitt wird die Zielgruppe der Senioren stärker angesprochen, das abwechslungsreiche Wohnungsangebot mit Maisonette-, Miet- und Eigentumswohnungen sowie Eigenheimen wendet sich aber auch den Zielgruppen Familien oder Singles zu.
Eine Wohnanlage, die Gemeinschaft fördert
Die gesamte Wohnanlage ist darauf ausgerichtet, älteren Menschen möglichst lange ein selbstständiges Leben in ihren eigenen vier Wänden zu ermöglichen, und Jüngeren Unterstützung in der Familienphase zu geben – ganz nach dem Prinzip einer Gemeinschaft auf Gegenseitigkeit. Damit sich Individualität und persönliche Stärken der Bewohner ergänzen und idealerweise ein gemeinsames Miteinander entsteht, wird der Austausch und die gegenseitige Unterstützung der Bewohner durch zahlreiche Angebote gefördert: Große lichtdurchflutete Veranden, mit Sitzbänken im halböffentlichen Bereich vor den Wohnungen, schaffen eine angenehme Aufenthaltsqualität und bieten viel Raum für Gespräche. Vor kurzer Zeit wurde zudem ein weiterer Bereich für Mietertreffen fertig gestellt. Er besteht aus einer Bibliothek und einer Küche, die für Veranstaltungen und gemeinsame Aktivitäten genutzt werden.
Gerade ältere Menschen bevorzugen den persönlichen Kontakt, und Evonik sucht die Nähe zu seinen Kunden. Inmitten des Quartiers richtete Evonik daher das neue KundenCenter Essen ein. Mieter und Mietinteressenten finden hier direkt Ansprechpartner, die persönlich zu allen Fragen rund ums Wohnen beraten.
Eine Kooperation mit der Christopherus Pflegedienste GmbH hat zudem vor kurzem begonnen. Dazu mietete der Pflegedienst Räumlichkeiten direkt neben dem KundenCenter an. Aufgrund der Präsenz der Christopherus-Mitarbeiter konnte die Vereinbarung getroffen werden, dass diese neben der üblichen Vermittlung und Bereitstellung von Pflegedienstleistungen, auch mögliche Concierge-Dienste übernehmen. Die Vermittlung haushaltsnaher Dienstleistungen, die Koordination der Nutzung des Mietertreffs sowie die Förderung von sozialen Kontakten in der Hausgemeinschaft gehört ebenfalls zu den Aufgaben, die der Pflegedienst bisher übernimmt. Er wird auch Vorträge und Veranstaltungen organisieren, die für die Zielgruppe relevant sind. Auch für ältere oder behinderte Menschen soll auf diese Weise die Teilhabe am nachbarschaftlichen Leben und ein Verbleib im gewohnten Umfeld möglich sein.
Hohe Wohn- und Außenraumqualität
Besonders die hochwertige und moderne Architektur prägt die Wohnanlage. Urbane Qualitäten sind entstanden. Die großzügigen Veranden bilden ein zentrales Gestaltungselement, ihre zeitgenössische Neuinterpretation mit offenen Holzelementen geben der Siedlung eine eigene Note. Die Idee des Mehrgenerationenwohnens im Quartier Johanniskirchgärten soll nicht zuletzt auch in baulicher Hinsicht überzeugen. 37 barrierefreie, zwischen 60 und 90 Quadratmeter große Wohnungen des ersten Bauabschnitts sind bereits fertig gestellt und in kürzester Zeit vermietet worden.
Der hohe Wohnkomfort des Neubaus soll sich auch in den Außenanlagen widerspiegeln. Der neue Außenraum, der sogenannte “Garten der Generationen“, bietet Raum zur Begegnung und zum Austausch, zum Entspannen und Feiern. Ein umweltfreundliches Regenwassernutzungskonzept spielt bei seiner Gestaltung eine tragende Rolle. Das Regenwasser versickert auf dem Gelände in Mulden und Rigolen. Von den Dächern gelangt es durch offene Bodenrinnen zu einem bepflanzten Wasserbecken. So wird es dem natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt und zusätzlich optisch erlebbar. Das schafft nicht nur ein gesundes Mikroklima in der gesamten Siedlung, sondern entlastet auch den Geldbeutel der Mieter, weil die Abwassergebühren für das Regenwasser entfallen.
Entwicklung des Quartiers
Der zweite Bauabschnitt wurde Anfang 2010 in Angriff genommen. Hier entstehen im Sinne des Konzepts des Mehrgenerationen-Wohnens 30 weitere Wohnungen mit 60 bis 80 Quadratmeter Wohnfläche und einer gehobenen Ausstattung. In den kommenden Jahren soll das Quartier in zwei weiteren Etappen vervollständigt werden. Ein differenziertes Wohnungsangebot für Singles, jüngere Paare und Familien mit Kindern wird entstehen. Geplant sind unter anderem 110 Quadratmeter große Maisonette-Wohnungen, großzügige Wohnungen in den Obergeschossen mit 3,5 Meter hohen Decken sowie Kauf-Eigenheimen.
Insgesamt werden rund 90 Mietwohnungen und zehn Eigenheime das Mehrgenerationenquartier bilden. In die baulichen Maßnahmen wird der gesamte umgebende Baubestand einbezogen. Auf diese Weise werden weitere 115 Wohnungen modernisiert. Die Neubebauung und die begleitenden Maßnahmen der Wohnumfeldgestaltung fassten insbesondere den zentralen Bereich des gesamten Quartiers städtebaulich neu. Grünflächen, Spielplatz und Ruhezonen, die ungewöhnliche Außenanlage am Bausemshorst und vor allem die modernen Wohnungen werden, darin sind sich die Projektpartner einig, den gesamten Stadtteil aufwerten. Er weist heute eine gute Infrastrukturausstattung auf. U-Bahn-Station und Bushaltestelle befinden sich in unmittelbarer Nähe, ein Einkaufszentrum mit zahlreichen Fachgeschäften ist fußläufig in nur zehn Minuten erreichbar. Für ältere oder behinderte Menschen ist diese Lage genauso interessant wie für Paare und Familien.
Mit dem Mehrgenerationenwohnquartier Johanniskirchgärten wurde eine Entwicklung angestoßen, die zur Aufwertung des gesamten Viertels und zur Verbesserung des Stadtteilimages beiträgt. Evonik schafft nicht nur neue Formen der Nachbarschaft und Solidarität, sondern zeigt innovative wohnungswirtschaftliche Lösungen für die Herausforderungen des demografischen Wandels und sich verändernde Lebens- und Arbeitsbedingungen auf. Dies sichert den neuen und den bereits dort lebenden Bewohnern ein Zuhause für alle Lebensphasen und dem Unternehmen eine Vermietbarkeit auf lange Sicht. Nachhaltigkeit im besten Sinne!
Architektur
Architekt Michel Raime Famulicki
in Fa. Evonik Wohnen GmbH
Duisburg
Ob Mieter oder Eigentümer, ob Kinder, Senioren, Singles oder Paare, die Ansprüche an ein schönes Zuhause könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch eines ist ihnen gemeinsam, sie wollen sich in ihrem Wohnumfeld wohlfühlen. Dieser Leitgedanke prägte das Projekt Mehrgenerationenquartier Johanniskirchgärten von Anfang an. Die Idee ist, ein Mehrgenerationen-Wohnkonzept umzusetzen, das die Barrieren konventioneller Wohnmodelle überwindet und die Lebens- und Aufenthaltsqualität des Stadtteils Altenessen nachhaltig positiv beeinflusst.
Nach dem Rückbau bestehender Wohngebäude aus den 1940er Jahren entsteht in vier Bauabschnitten ein Viertel, das die Nachfragesituation berücksichtigend ein differenziertes Wohnungsangebot aufweist. Es soll dafür sorgen, verschiedene Altersgruppen und neue Zielgruppen anzusprechen sowie ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Mit dem ersten Bauabschnitt wird die Zielgruppe der Senioren stärker angesprochen, das abwechslungsreiche Wohnungsangebot mit Maisonette-, Miet- und Eigentumswohnungen sowie Eigenheimen wendet sich aber auch den Zielgruppen Familien oder Singles zu.
Eine Wohnanlage, die Gemeinschaft fördert
Die gesamte Wohnanlage ist darauf ausgerichtet, älteren Menschen möglichst lange ein selbstständiges Leben in ihren eigenen vier Wänden zu ermöglichen, und Jüngeren Unterstützung in der Familienphase zu geben – ganz nach dem Prinzip einer Gemeinschaft auf Gegenseitigkeit. Damit sich Individualität und persönliche Stärken der Bewohner ergänzen und idealerweise ein gemeinsames Miteinander entsteht, wird der Austausch und die gegenseitige Unterstützung der Bewohner durch zahlreiche Angebote gefördert: Große lichtdurchflutete Veranden, mit Sitzbänken im halböffentlichen Bereich vor den Wohnungen, schaffen eine angenehme Aufenthaltsqualität und bieten viel Raum für Gespräche. Vor kurzer Zeit wurde zudem ein weiterer Bereich für Mietertreffen fertig gestellt. Er besteht aus einer Bibliothek und einer Küche, die für Veranstaltungen und gemeinsame Aktivitäten genutzt werden.
Gerade ältere Menschen bevorzugen den persönlichen Kontakt, und Evonik sucht die Nähe zu seinen Kunden. Inmitten des Quartiers richtete Evonik daher das neue KundenCenter Essen ein. Mieter und Mietinteressenten finden hier direkt Ansprechpartner, die persönlich zu allen Fragen rund ums Wohnen beraten.
Eine Kooperation mit der Christopherus Pflegedienste GmbH hat zudem vor kurzem begonnen. Dazu mietete der Pflegedienst Räumlichkeiten direkt neben dem KundenCenter an. Aufgrund der Präsenz der Christopherus-Mitarbeiter konnte die Vereinbarung getroffen werden, dass diese neben der üblichen Vermittlung und Bereitstellung von Pflegedienstleistungen, auch mögliche Concierge-Dienste übernehmen. Die Vermittlung haushaltsnaher Dienstleistungen, die Koordination der Nutzung des Mietertreffs sowie die Förderung von sozialen Kontakten in der Hausgemeinschaft gehört ebenfalls zu den Aufgaben, die der Pflegedienst bisher übernimmt. Er wird auch Vorträge und Veranstaltungen organisieren, die für die Zielgruppe relevant sind. Auch für ältere oder behinderte Menschen soll auf diese Weise die Teilhabe am nachbarschaftlichen Leben und ein Verbleib im gewohnten Umfeld möglich sein.
Hohe Wohn- und Außenraumqualität
Besonders die hochwertige und moderne Architektur prägt die Wohnanlage. Urbane Qualitäten sind entstanden. Die großzügigen Veranden bilden ein zentrales Gestaltungselement, ihre zeitgenössische Neuinterpretation mit offenen Holzelementen geben der Siedlung eine eigene Note. Die Idee des Mehrgenerationenwohnens im Quartier Johanniskirchgärten soll nicht zuletzt auch in baulicher Hinsicht überzeugen. 37 barrierefreie, zwischen 60 und 90 Quadratmeter große Wohnungen des ersten Bauabschnitts sind bereits fertig gestellt und in kürzester Zeit vermietet worden.
Der hohe Wohnkomfort des Neubaus soll sich auch in den Außenanlagen widerspiegeln. Der neue Außenraum, der sogenannte “Garten der Generationen“, bietet Raum zur Begegnung und zum Austausch, zum Entspannen und Feiern. Ein umweltfreundliches Regenwassernutzungskonzept spielt bei seiner Gestaltung eine tragende Rolle. Das Regenwasser versickert auf dem Gelände in Mulden und Rigolen. Von den Dächern gelangt es durch offene Bodenrinnen zu einem bepflanzten Wasserbecken. So wird es dem natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt und zusätzlich optisch erlebbar. Das schafft nicht nur ein gesundes Mikroklima in der gesamten Siedlung, sondern entlastet auch den Geldbeutel der Mieter, weil die Abwassergebühren für das Regenwasser entfallen.
Entwicklung des Quartiers
Der zweite Bauabschnitt wurde Anfang 2010 in Angriff genommen. Hier entstehen im Sinne des Konzepts des Mehrgenerationen-Wohnens 30 weitere Wohnungen mit 60 bis 80 Quadratmeter Wohnfläche und einer gehobenen Ausstattung. In den kommenden Jahren soll das Quartier in zwei weiteren Etappen vervollständigt werden. Ein differenziertes Wohnungsangebot für Singles, jüngere Paare und Familien mit Kindern wird entstehen. Geplant sind unter anderem 110 Quadratmeter große Maisonette-Wohnungen, großzügige Wohnungen in den Obergeschossen mit 3,5 Meter hohen Decken sowie Kauf-Eigenheimen.
Insgesamt werden rund 90 Mietwohnungen und zehn Eigenheime das Mehrgenerationenquartier bilden. In die baulichen Maßnahmen wird der gesamte umgebende Baubestand einbezogen. Auf diese Weise werden weitere 115 Wohnungen modernisiert. Die Neubebauung und die begleitenden Maßnahmen der Wohnumfeldgestaltung fassten insbesondere den zentralen Bereich des gesamten Quartiers städtebaulich neu. Grünflächen, Spielplatz und Ruhezonen, die ungewöhnliche Außenanlage am Bausemshorst und vor allem die modernen Wohnungen werden, darin sind sich die Projektpartner einig, den gesamten Stadtteil aufwerten. Er weist heute eine gute Infrastrukturausstattung auf. U-Bahn-Station und Bushaltestelle befinden sich in unmittelbarer Nähe, ein Einkaufszentrum mit zahlreichen Fachgeschäften ist fußläufig in nur zehn Minuten erreichbar. Für ältere oder behinderte Menschen ist diese Lage genauso interessant wie für Paare und Familien.
Mit dem Mehrgenerationenwohnquartier Johanniskirchgärten wurde eine Entwicklung angestoßen, die zur Aufwertung des gesamten Viertels und zur Verbesserung des Stadtteilimages beiträgt. Evonik schafft nicht nur neue Formen der Nachbarschaft und Solidarität, sondern zeigt innovative wohnungswirtschaftliche Lösungen für die Herausforderungen des demografischen Wandels und sich verändernde Lebens- und Arbeitsbedingungen auf. Dies sichert den neuen und den bereits dort lebenden Bewohnern ein Zuhause für alle Lebensphasen und dem Unternehmen eine Vermietbarkeit auf lange Sicht. Nachhaltigkeit im besten Sinne!
Architektur
Architekt Michel Raime Famulicki
in Fa. Evonik Wohnen GmbH
Duisburg
© T. Saltmann /Architektenkammer NRW, Fotografin: Claudia Dreyße
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