Nichtoffener Wettbewerb | 02/2009
"Bahnhofplatz Karlsruhe"
Entwurfsplan
Ankauf
Landschaftsarchitektur
Architektur
Erläuterungstext
Freiraumkonzept Bahnhofplatz Karlsruhe
Die einfache Form des Platzes und ihre verhaltene Monumentalität ist den klassizistischen Entwurfsprinzipien verpflichtet. Auch die offene, einfache und klare Platzgestaltung war das Ergebnis eines früheren Architekturwettbewerbes . Der Entwurf war innovativ, als Abkehr vom Dekor der Jahrhundertwende und hin zur „neuen Sachlichkeit“, die sich auf die Funktion besann und sich von überflüssigem Dekor verabschiedet.
„In der sprichwörtlichen Beziehung von Natur und Gebautem, in der verheißungsvollen Einbeziehung des landschaftlichen Elements in die Konzeption und der dann bewerkstelligten, mittels einer Kolonnade architektonisch überzeugenden Überleitung von Platz und Park kam ein lang vergessenes, für die Zeit aber ganz avantgardistisches Selbstverständnis von Urbanität zum tragen.“ (Aufsatz über den Karlsruher Bahnhofplatz von Gerhard Everke aus dem Buch „Stadtplätze in Karlsruhe“)
Vor diesem Hintergrund wird mit der Aufgabenstellung den Platz im Westen mit Straßenbahnhaltestellen und entsprechenden Witterungsschutzthemen zu gestalten ein grundlegender Konflikt entstehen. Die originäre Konzeption des offenen, fast leeren Architekturplatzes mit neuen Themen zu belegen erscheint zunächst widersprüchlich. Aus der Auseinandersetzung mit der historischen Entwicklung wird jedoch deutlich, dass die Befriedigung funktionaler Bedürfnisse eine Denkweise des 20. Jahrhunderts war.
Vor diesem Hintergrund ist der Eingriff in die Grundkonzeption vertretbar. Nichts desto trotz hält sich der additive Gestaltungsansatz zurück und beschränkt sich auf ein modernes, zeichenhaftes Gestaltungselement für die neuen Bahnsteige.
Ansonsten wird der Platz wieder in seiner offenen und klaren Grundkonzeption hergestellt.
Die Belebung des Platzes erfolgt neben der Lauf- und Querbeziehungen der Besucher durch große Außengastronomieeinheiten in den Randbereichen mit Aufenthaltsqualität. Die einzige Ergänzung des Platzmobiliars wird auf der nordöstlichen Platzseite vor dem Zugang zum Stadtgarten getätigt. In die Reihe der Masten integrieren sich lange Bankobjekte, die nach Süden ausgerichtet als Sonnenplätze dienen.
Die Fahrbahn vor dem Zugang zum Stadtgarten wird zurückgenommen und, damit die wichtigste Laufbeziehung vom Bahnhof zum Park nicht gestört wird. Die Überfahrung des Platzes ist nur an den Ost- und West-Seite, sowie am nordwestlichen Rand möglich. Die Fahrbahne sind homogen mit dem Material des Platzbelages und mit Bordsteinen abgesetzt. Die Taxivorfahrt im südwestlichen Bereich ist mit Markierungsnägeln gekennzeichnet, während die Stellplätze im Südosten vor dem Verwaltungsteil des Bahnhofs mit Pollern eingefasst und gesichert werden. Die großen Fahrradstellplatzanlage erscheint in ihrer Lage sinnvoll und bleibt erhalten.
Die schönen Gebäude an den Kopfseiten des Platzes erscheinen durch ihre massive Begrünung mit hohen Bäumen zu sehr vom Platz abgeschnitten. Man sollte überprüfen, ob nicht einige Bäume zurückgenommen werden, um die Grundkonzeption des Architekturplatzes wieder herzustellen.
Ziel des landschaftsarchitektonisch-städtebaulichen Entwurfs ist es, dem Platz wieder ein größtmögliches Maß an Ruhe zukommen zu lassen und ihn von überflüssigen, kleinteiligen Ausstattungen zu befreien.
Die Belegung des Platzes mit einem einheitlichen Belag ist dabei ein entscheidendes Entwurfsthema. Ein Raster aus großformatigen Platten leitet sich formal aus den Dächern der Bahnhaltestellen ab. Das quadratische Format verleiht dem Patz mehr Ruhe, ist statischer und baut somit bewusst keine Richtungen auf. Damit sich die Fahrbahnen etwas mehr abheben, kann man sich hier einen Formatwechsel vorstellen, damit auch bautechnisch einfacher mit Entwässerungslinien oder ähnlichen Themen umgegangen werde kann. Um den Gleiskörper der Straßenbahn bündig über den Platz führen zu können, könnte ein taktiles Plattenband die Gleise begleiten und markieren.
Die einfache Form des Platzes und ihre verhaltene Monumentalität ist den klassizistischen Entwurfsprinzipien verpflichtet. Auch die offene, einfache und klare Platzgestaltung war das Ergebnis eines früheren Architekturwettbewerbes . Der Entwurf war innovativ, als Abkehr vom Dekor der Jahrhundertwende und hin zur „neuen Sachlichkeit“, die sich auf die Funktion besann und sich von überflüssigem Dekor verabschiedet.
„In der sprichwörtlichen Beziehung von Natur und Gebautem, in der verheißungsvollen Einbeziehung des landschaftlichen Elements in die Konzeption und der dann bewerkstelligten, mittels einer Kolonnade architektonisch überzeugenden Überleitung von Platz und Park kam ein lang vergessenes, für die Zeit aber ganz avantgardistisches Selbstverständnis von Urbanität zum tragen.“ (Aufsatz über den Karlsruher Bahnhofplatz von Gerhard Everke aus dem Buch „Stadtplätze in Karlsruhe“)
Vor diesem Hintergrund wird mit der Aufgabenstellung den Platz im Westen mit Straßenbahnhaltestellen und entsprechenden Witterungsschutzthemen zu gestalten ein grundlegender Konflikt entstehen. Die originäre Konzeption des offenen, fast leeren Architekturplatzes mit neuen Themen zu belegen erscheint zunächst widersprüchlich. Aus der Auseinandersetzung mit der historischen Entwicklung wird jedoch deutlich, dass die Befriedigung funktionaler Bedürfnisse eine Denkweise des 20. Jahrhunderts war.
Vor diesem Hintergrund ist der Eingriff in die Grundkonzeption vertretbar. Nichts desto trotz hält sich der additive Gestaltungsansatz zurück und beschränkt sich auf ein modernes, zeichenhaftes Gestaltungselement für die neuen Bahnsteige.
Ansonsten wird der Platz wieder in seiner offenen und klaren Grundkonzeption hergestellt.
Die Belebung des Platzes erfolgt neben der Lauf- und Querbeziehungen der Besucher durch große Außengastronomieeinheiten in den Randbereichen mit Aufenthaltsqualität. Die einzige Ergänzung des Platzmobiliars wird auf der nordöstlichen Platzseite vor dem Zugang zum Stadtgarten getätigt. In die Reihe der Masten integrieren sich lange Bankobjekte, die nach Süden ausgerichtet als Sonnenplätze dienen.
Die Fahrbahn vor dem Zugang zum Stadtgarten wird zurückgenommen und, damit die wichtigste Laufbeziehung vom Bahnhof zum Park nicht gestört wird. Die Überfahrung des Platzes ist nur an den Ost- und West-Seite, sowie am nordwestlichen Rand möglich. Die Fahrbahne sind homogen mit dem Material des Platzbelages und mit Bordsteinen abgesetzt. Die Taxivorfahrt im südwestlichen Bereich ist mit Markierungsnägeln gekennzeichnet, während die Stellplätze im Südosten vor dem Verwaltungsteil des Bahnhofs mit Pollern eingefasst und gesichert werden. Die großen Fahrradstellplatzanlage erscheint in ihrer Lage sinnvoll und bleibt erhalten.
Die schönen Gebäude an den Kopfseiten des Platzes erscheinen durch ihre massive Begrünung mit hohen Bäumen zu sehr vom Platz abgeschnitten. Man sollte überprüfen, ob nicht einige Bäume zurückgenommen werden, um die Grundkonzeption des Architekturplatzes wieder herzustellen.
Ziel des landschaftsarchitektonisch-städtebaulichen Entwurfs ist es, dem Platz wieder ein größtmögliches Maß an Ruhe zukommen zu lassen und ihn von überflüssigen, kleinteiligen Ausstattungen zu befreien.
Die Belegung des Platzes mit einem einheitlichen Belag ist dabei ein entscheidendes Entwurfsthema. Ein Raster aus großformatigen Platten leitet sich formal aus den Dächern der Bahnhaltestellen ab. Das quadratische Format verleiht dem Patz mehr Ruhe, ist statischer und baut somit bewusst keine Richtungen auf. Damit sich die Fahrbahnen etwas mehr abheben, kann man sich hier einen Formatwechsel vorstellen, damit auch bautechnisch einfacher mit Entwässerungslinien oder ähnlichen Themen umgegangen werde kann. Um den Gleiskörper der Straßenbahn bündig über den Platz führen zu können, könnte ein taktiles Plattenband die Gleise begleiten und markieren.
Perspektive Bahnhofplatz
Schnittansicht und Nachtperspektive Bahnhofplatz
Nachtansicht