Award / Auszeichnung | 09/2018
Baukultur Kraichgau
©Gerd Jütten
Rathaus und Platz
Rathaus und Rathausvorplatz
Auszeichnung - rund um bretten
arabzadeh.schneider.wirth architekten
Architektur
Frank Kiessling landschaftsarchitekten
Landschaftsarchitektur
BESCO: Berliner Steincontor GmbH
Hersteller
Rendler Freiraum Landschaftsarchitekt BDLA
Landschaftsarchitektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Landschaft und Freiraum, Staatliche und kommunale Bauten
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Fertigstellung: 01/2017
Projektbeschreibung
Mit dem Bau im Ortskern von Wössingen wurden grundlegende städtebauliche Defizite des Ortes nachhaltig bereinigt. Die Bestandsbauten vom alten Rathaus und der alten Feuerwehr wurden zugunsten eines neuen, stadträumlich wie funktional und energetisch optimierten Rathausneubaus und eines Rathausplatzes abgebrochen. Der neugeschaffene Rathausplatz verleiht dem Ort die gewünschte gesellschaftliche Mitte und bildet gleichzeitig unverkennbar die Adresse des neuen Rathauses. Eine freie Treppenanlage schafft eine neue attraktive Wegebeziehung zwischen dem Rathausplatz und den etwas versteckt gelegenen, aber wichtigen Stadtbausteinen, wie den beiden Kirchen und der Böhnlichhalle als wichtige städtische Magnete des Ortes.
Der Neubau sucht mit seiner Architektursprache typologisch das „angemessene“ Mittel für ein Rathaus im ländlich geprägten Wössinger Ortskern und findet es in einer Symbiose von Moderne und Tradition. Die Architektur ist so einfach wie differenziert: Eine rechteckige Grundform wird behutsam an das Umfeld angepasst. Die südwestliche Ecke des Rechtecks wird zu Gunsten einer großzügigen Freitreppe ausgeschnitten, sodass die neugeschaffene Wegebeziehung nach Norden ein prägender Teil des neuen Rathauses wird. Die Freitreppe ist ein stadträumliches Motiv, das in Wössingen bereits zum gelebten Stadtraum gehört, wie die Freitreppe bei der evangelischen Kirche: Durch das ausgeschnittene Rechteck wird der typischerweise geschlossene Innenhof geöffnet und zu einem wichtigen Teil der öffentlichen Raumgestaltung. Der „Innenhof“ befindet sich etwa vier Meter über dem Rathausplatz und eignet sich optimal für kleine Empfänge im Freien, weshalb sich auch das Trauzimmer hierhin öffnet.
Das Rathaus wird räumlich aber auch funktional in die vorhandene Topografie integriert. Es orientiert sich mit dem Haupteingang bzw. dem Eingangsfoyer zum Rathausplatz im Anschluss an die Wössingerstraße. Hier befindet sich u.a. das Bürgerbüro. Über das Foyer gelangt man barrierefrei in alle Geschosse, was gleichzeitig die barrierefreie Erschließung des Geländes über die vorhandene Höhendifferenz darstellt.
Ein zweiter Eingang gewährleistet städtebaulich und funktional die Erschließung des Rathauses vom nördlichen Bereich des Seilerweges, welcher gleichzeitig als Nebeneingang zum Ratssaal im 2. Obergeschoss fungiert. Der Ratssaal mit dem dazugehörigen Foyerbereich befindet sich an einer markanten Stelle des Raumgefüges. Während das Saalfoyer den freien Blick in die „intime“ Innenhofatmosphäre genießt, liegt der Saal mit vielfältigen Blickbeziehungen nach Süden zum Rathausplatz, aber auch nach Norden bis in die freie Landschaft im Hotspot des Ortes.
Um den großen Baukörper in das städtebauliche Umfeld zu integrieren, wurde eine bewegte Dachlandschaft mit diversen Satteldächern entwickelt, die sich auf die Proportionen und die Körnung seines Umfeldes einlässt. Die Wiederholung der filigranen Dächer erzeugt einen besonderen stadträumlichen Charakter und suchen eine nahtlose Integration in den Ortskern. Dabei verleihen sie dem Baukörper eine charakteristische Modernität, die mit der Wahl der vorvergrauten senkrechten Holzverkleidung verstärkt wird. Eine Modernität, die die Anpassung an den alten Ortskern nicht scheut.
Bauzeit: März 2015 bis Dezember 2017
Der Neubau sucht mit seiner Architektursprache typologisch das „angemessene“ Mittel für ein Rathaus im ländlich geprägten Wössinger Ortskern und findet es in einer Symbiose von Moderne und Tradition. Die Architektur ist so einfach wie differenziert: Eine rechteckige Grundform wird behutsam an das Umfeld angepasst. Die südwestliche Ecke des Rechtecks wird zu Gunsten einer großzügigen Freitreppe ausgeschnitten, sodass die neugeschaffene Wegebeziehung nach Norden ein prägender Teil des neuen Rathauses wird. Die Freitreppe ist ein stadträumliches Motiv, das in Wössingen bereits zum gelebten Stadtraum gehört, wie die Freitreppe bei der evangelischen Kirche: Durch das ausgeschnittene Rechteck wird der typischerweise geschlossene Innenhof geöffnet und zu einem wichtigen Teil der öffentlichen Raumgestaltung. Der „Innenhof“ befindet sich etwa vier Meter über dem Rathausplatz und eignet sich optimal für kleine Empfänge im Freien, weshalb sich auch das Trauzimmer hierhin öffnet.
Das Rathaus wird räumlich aber auch funktional in die vorhandene Topografie integriert. Es orientiert sich mit dem Haupteingang bzw. dem Eingangsfoyer zum Rathausplatz im Anschluss an die Wössingerstraße. Hier befindet sich u.a. das Bürgerbüro. Über das Foyer gelangt man barrierefrei in alle Geschosse, was gleichzeitig die barrierefreie Erschließung des Geländes über die vorhandene Höhendifferenz darstellt.
Ein zweiter Eingang gewährleistet städtebaulich und funktional die Erschließung des Rathauses vom nördlichen Bereich des Seilerweges, welcher gleichzeitig als Nebeneingang zum Ratssaal im 2. Obergeschoss fungiert. Der Ratssaal mit dem dazugehörigen Foyerbereich befindet sich an einer markanten Stelle des Raumgefüges. Während das Saalfoyer den freien Blick in die „intime“ Innenhofatmosphäre genießt, liegt der Saal mit vielfältigen Blickbeziehungen nach Süden zum Rathausplatz, aber auch nach Norden bis in die freie Landschaft im Hotspot des Ortes.
Um den großen Baukörper in das städtebauliche Umfeld zu integrieren, wurde eine bewegte Dachlandschaft mit diversen Satteldächern entwickelt, die sich auf die Proportionen und die Körnung seines Umfeldes einlässt. Die Wiederholung der filigranen Dächer erzeugt einen besonderen stadträumlichen Charakter und suchen eine nahtlose Integration in den Ortskern. Dabei verleihen sie dem Baukörper eine charakteristische Modernität, die mit der Wahl der vorvergrauten senkrechten Holzverkleidung verstärkt wird. Eine Modernität, die die Anpassung an den alten Ortskern nicht scheut.
Bauzeit: März 2015 bis Dezember 2017
Beurteilung durch das Preisgericht
Obwohl es ein großes Bauvolumen ist, fügt sich das neu gebaute Gebäude gut in die Umgebung ein. Mit dem geschaffenen öffentlichen Vorplatz entsteht eine neue Ortsmitte. Die Topografie ist gut gelöst. Die Dachlandschaft korrespondiert schön mit der Umgebung, die Holzfassade ist hochwertig gestaltet. Ein gelungenes Beispiel für einen Stadtumbau in einer Gemeinde!
©Gerd Jütten
Kontext
©Gerd Jütten
Hof
©Gerd Jütten
West
©Gerd Jütten
Hof
©Gerd Jütten
Nord
©Gerd Jütten
Ratsaal
©w.s.a., Kiessling
Lageplan