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Award / Auszeichnung | 03/2023

baupreis allgäu 2023

Ansicht BA 3 und 4

Ansicht BA 3 und 4

Erweiterung Werk II, Fa. elobau Leutkirch

DE-88299 Leutkirch, Oberer Auerweg 1

Preis

Preisgeld: 1.000 EUR

f64 Architekten

Architektur

HELBER+RUFF

Tragwerksplanung

Transsolar Energietechnik GmbH

Bauingenieurwesen, TGA-Fachplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten, Gewerbe-, Industriebauten

  • Projektgröße:

    5.700m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 09/2018
    Fertigstellung: 07/2020

Projektbeschreibung

Der Erweiterungsneubau des Werkes II, mit den Bauabschnitten 3 und 4, der Fa. elobau umfasst zwei Hallen mit Produktions- sowie Büroarbeitsplätzen im Energie-Plus-Standard in Holzbauweise.

Architektonisches Konzept
Bei dem Gebäude handelt es sich um eine Bestandserweiterung in (bislang) zwei Bauabschnitten. Der erste Bauabschnitt schließt mit einem Abstand von nur 5 m an das bestehende Gebäude an und ist mit diesem über einen Gang verbunden. An diesen quadratischen Grundriss (ca. 50 m x 50 m) schließt im Norden der zweite Bauabschnitt mit einem rechteckigen Grundriss (ca. 38 m x 74 m) an, wodurch eine für den Außenraum harmonische L-Form entsteht.

Insbesondere die für einen Industriebau ungewöhnliche, bis in die Dachebene hochgeführte Holzschindelfassade gibt den Baukörpern im Kontext mit den insgesamt sieben Reitern des Sheddachs eine ganz eigene Architektursprache. Die nach Norden ausgerichteten Fenster-flächen sorgen für eine gute und blendfreie Tageslichtausleuchtung, während auf den nach Süden geneigten geschlossenen Dachflächen Photovoltaik-Module die sehr gute Energiebilanz der Halle ermöglichen. Diese nehmen die oberen drei Viertel der Sheddachfläche ein. Auf dem unteren Viertel kann durch die Reflexion des Sonnenlichts auf einer hellen Folie der Tageslichteintrag nochmals gesteigert werden.

Das Primärtragwerk für die Produktionshallen bilden eingespannte Stahlbetonstützen im Abstand von 12,50 m in die eine bzw. 12,20 m in die andere Richtung. Auf diesen ruht das Dachtragwerk aus Fachwerkbindern in der leicht geneigten Fensterebene sowie Sparren und Zugbänder in der geneigten Dachfläche.

Produktion und Büroarbeitsplätze sollen flexibel in der Halle untergebracht werden können. Durch ein flexibles Trennwandsystem wird der Bürobereich akustisch von den Produktions-bereichen getrennt.

Energiekonzept / Nachhaltigkeit
Es wurde ein Plusenergiehaus-Standard ausgeführt. Die PV-Anlage liefert eine Leistung von ca. 580 kWp. Weitere Energie wird durch Wärmepumpen und den Einsatz von Strom aus einer nahen Biogasanlage gewonnen. Die Beheizung / Kühlung der Halle erfolgt über eine Industriefußbodenheizung und das Lüftungsnetz. Die Lüftungsanlage erfolgt mit integrierter Wärmerückgewinnung. Es kommen keine fossilen Brennstoffe zum Einsatz.

Durch energetische Simulationen und Berechnungen wurden bereits im Entwurf die optimalen Flächen und Ausrichtung für Gebäude, Fenster und Oberlichter sowie der Neigung der Sheddächer ermittelt. Bei Tag kann größtenteils auf künstliche Belichtung verzichtet werden.

Ein Großteil der eingesetzten Baustoffe lässt sich recyceln oder wiederverwenden.
Im Sinne der „Phase Nachhaltigkeit“ wurde das Vorhaben an ganzheitlichen Aspekten der Nachhaltigkeit ausgerichtet. In energetischer Sicht sollte der Plus-Energie Standard erreicht werden, bei gleichzeitig möglichst CO2-schonender Bauweise. All diese Ziele wurden erreicht, jedoch noch ohne Zertifizierung, welche bis Ende 2022 angestrebt wird. Alle Aspekte der Phase Nachhaltigkeit wurden in der Planung berücksichtigt und im Gebäude umgesetzt. Insbesondere die Aspekte der positiven Räume und der Baukultur tragen maßgeblich zum Wohlbefinden und der Identifikation der Mitarbeiter bei.

Beurteilung durch das Preisgericht

Qualität zahlt sich aus. Der Bauherr setzt mit der Werkserweiterung das bereits ausgezeichnete Vorgehen im Bestand nicht nur in architektonisch zeitgemäßer und regional verwurzelter Weise fort, sondern auch hinsichtlich Plus-Energie-Standard und Nachhaltigkeit. Tageslichtdurchflutete Hallen sorgen in gleicher Weise für die in der Produktion wie in der Verwaltung tätigen Mitarbeiter für ein angenehmes Arbeitsumfeld. Das Unternehmen zeigt damit, dass erfolgreiches, industrielles Handeln nicht nur ökonomische Aspekte zu beachten hat, sondern auch seiner sozialen, ökologischen und kulturellen Verantwortung gerecht werden kann.
Ansicht BA 4

Ansicht BA 4

BA 4 Produktionshalle, Blick in Richtung BA 3

BA 4 Produktionshalle, Blick in Richtung BA 3

BA 4 Produktionshalle, Blick in Richtung Bürobereich

BA 4 Produktionshalle, Blick in Richtung Bürobereich

BA 4 Produktionshalle, Blick in Richtung Bürobereich

BA 4 Produktionshalle, Blick in Richtung Bürobereich

BA 4 Bürobereich

BA 4 Bürobereich

BA 3 Produktionshalle in Betrieb

BA 3 Produktionshalle in Betrieb