Nichtoffener Wettbewerb | 12/2007
Bebauungsplan für ein Campus Areal im Erweiterungsgebiet Melaten der RWTH Aachen
Modell
Anerkennung
Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
Erläuterung „Open Innovation Campus RWTH“
01 Konzept
- Ein Campus, der durch 2 Freiraumelemente in 4 Quartiere gegliedert wird -
02 Landschaft und Stadtplanung
Die Grösse des gesamten Campus mit einer Ausdehnung von ca. 2 km in Nord-Süd und ca. 800 m in Ost-West-Richtung erfordert eine Quartiersbildung, um eine leichte Orientierung zu ermöglichen und praktikable Distanzen innerhalb des Campus für die unterschiedlichen Einrichtungen zu realisieren.
Unter Ausnutzung und Weiterführung der vorhandenen topographischen und landschaftlichen Situation wird das Campusgelände in 4 Quartier aufgeteilt.
Durch das Einschieben der bestehenden natürlichen Kulturlandschaft (Landschaftsfuge) erfolgt ein Teilung des Geländes in Nord-Süd-Richtung. Ein als mäandrierendes Parkband gestalteter Grünzug (Melaten Park) gliedert den Campus in Ost-West-Richtung.
Die neu entstandenen Viertel werden spezifisch nachverdichtet beziehungsweise neu bebaut und entwickeln sich zu Orten mit eigener Identität. Das an alle 4 Gebiete angrenzende Parkband vernetzt die Wegesysteme der einzelnen Quartiere.
Die besondere topographische Situation mit dem Einschieben der Kulturlandschaft zwischen die nördlichen und südlichen Quartiere wird durch die Präzisierung des Landschaftbezugs stärker erlebbar gemacht. Die heutigen fragmentarischen Ränder der topographischen Kanten werden durch einen Waldstreifen um das westliche Plateau akzentuiert. Es mündet in einen exponierten Platz mit grosser Freitreppe, der die Verbindung zur Stadt über die Brücke herstellt.
Das als Park gestaltetes Band gibt als zentrales Element Orientierung und bietet Freiraum für Pausen und Erholung in kurzer Distanz zu den Quartieren. Unterschiedlichen Aktionsflächen betten sich in den gestalteten Grünzug ein.
In Bezug auf die Stadt Aachen bildet der neue Campus mit seiner baulichen Dichte und der baulichen Begrenzung der Quartiere eine präzise Stadtkante aus.
Ziel ist es, am westlichen Rand der Stadt Aachen ein unverwechselbares Stück Stadt mit spezifischen urbanen und landschaftlichen Qualitäten zu schaffen.
03 Quartiere
Die entstehenden Quartiere entwickeln unterschiedliche räumliche Qualitäten, Atmosphären, Charakter und Bedingungen und werden über die Freiflächen in sich und eng miteinander vernetzt.
03.1 New Science Campus
Die heutige Insellage des Plateaus wird durch die Umfahrung des Parkbandes als Haupterschliessung und die Adressbildung am Park vis a vis zum östlichen „Technology Campus“ uminterpretiert. Am Park entstehen die attraktiven Kopfbauten für 5 neue Cluster, die als Streifen nach Westen bis zum Waldrand wachsen. Die Geometrie des Plateaus ermöglicht es, 5 Cluster unterschiedlicher Grössen nach Westen wachsen zu lassen. Durch die enge Vernetzung der Streifen untereinander ist eine flexible Aufteilung der Cluster im Wachstumsverlauf auch über die Streifen hinaus leicht zu realisieren.
Bebauung: siehe unter 04. Cluster.
03.2 Technology Campus
Für das nord-östliche Quartier mit seiner bestehenden Bauten und derzeit entstehenden Neubauten wird eine punktuelle Nachverdichtung sowie eine Verbesserung der Durchlässigkeit des Strassennetzes vorgeschlagen. Die Nord-Süd-Strassen werden betont. Wo es möglich erscheint, werden zum Melatenpark städtebauliche Kanten und Ränder der Parzellen präziser ausgebildet und durch Bauten ergänzt.
Auf der heutigen nördlichen Parkspange bildet ein lang gestreckter Baukörper mit aufgesetzten Scheiben als besondere Architektur die Visitenkartenfunktion zum Pariser Ring und in Richtung Stadt. Die dichte Baustruktur gliedert sich in einen Sockel mit 2 Stellplatzebenen und einem 2-geschossigen, 50 Meter breiten Funktionsstreifen, der sich den Niveauversprung des Geländes zu nutze macht. Der 3-hüftige Aufbau des Sockels ermöglicht eine flexible Kombination von Büros, kleinen Laboren und Versuchshallen. Die verspringenden, aufgesetzten Riegel und der auskragende Kopfbau im Norden betonen die Fernwirkung und Individualität des Campus mit einem identitätsstiftenden städtebaulichen Merkzeichen. Das Gebäude kann in Längsrichtung in Abschnitten von 50 Meter abschnittweise realisiert werden.
Im Süden bilden die Neubauten eine Raumkante zum sich nach Westen öffnenden \"Welcome Plaza\".
03.3 Life Science Campus
Im südöstlichen Quartier wird die Netz- und Knotenstruktur der bestehenden Solitärbauten aufgenommen und mit neuen Mitteln fortgeführt. Nach Osten verdichten Kopfbauten mit zur Strasse ausgerichteten Laboren das Quartier. Hier wird eine punktuell höhere Bebauung vorgeschlagen, um das flächenmäßig kleinste Quartier im Verhältnis zu stärken. Die vorgeschlagene Bebauung knüpft an die Bestandsgebäude an. Im Norden wird ein Riegel als Abschluss zum Welcome Plaza vorgeschlagen, um den Höhenversprung von von ca. 7 Metern zu vermitteln und eine Platzkante auszubilden.
03.4 Clinical Campus
Die solitäre Stellung des gewaltigen Gebäudes der Klinik soll betont werden, relativ kleine Gebäude im Umfeld sollen möglichst auslagert werden.
Die Anbindung an den Melaten Park wird verbessert und die Verkehrserschließung an den südlichen Knoten vereinfacht.
03.5 Freiraumplanung in den Quartieren
In den 4 Quartieren unterstützen individuelle freiraumplanerische Elemente den Charakter der einzelnen Quartiere. Im nordwestlichen Plateau prägen die zum Park führenden Strassen und „Philosophenwege“ in Ost-West-Richtung das dicht bebaute Quartier. Im Nord-Osten werden die bestehednen netzartig verlaufenden Strasse durch Baumreihen und den daran angelagerten neuen Platzflächen mit Baumreihen akzentuiert. Im Süden wird die solitäre Stellung des Universitätsklinikbaus durch homogene, großflächige Baumpflanzungen betont, während im Südosten kleine, baumbestandene Plätze das Bild des Quartiers betonen.
Die visuelle Durchlässigkeit des Campus im Erdgeschoss wird durch das Entfernen der bestehenden zum Teil verwilderten Bepflanzungen und durch das Vermeiden von ebenerdigen Stellplätzen erreicht. Die Versiegelung von Flächen wird dadurch minimiert.
Um den Campus mit seiner neuen Bebauung von Osten und insbesondere von der Schnellstrasse „Pariser Ring“ im Sinne einer Visitenkarte erlebbar zu machen, wird das Randgrün konsequent entfernt und durch lichte Baumreihen ersetzt.
04 Cluster
Die Gebäude der einzelnen Cluster beruhen in der Regel auf einer 3-hüftigen Gebäudestruktur, die in den einzelnen Quartieren unterschiedlich interpretiert werden. Neben dem Medizincluster im äußersten Süden werden 8 weitere Cluster von unterschiedlicher Größe angeboten, um ein möglichst heterogenes Angebot an Clusterflächen anzubieten. Eine Modifikation der Aufteilung ist denkbar. Da die Reihenfolge der Realisierung der einzelnen Cluster nicht vorhersehbar ist, können die Cluster unabhängig voneinander realisiert werden. Das Wachstum der Cluster in sich kann über Bauabschnitte erfolgen. Im Osten sollten die Cluster am Welcome Plaza starten und nach Norden bzw. Süden wachsen. Auf dem Plateau beginnt der 1. BA zwingend am Melaten Park Band.
Gebäudestruktur Plateau (Mustercluster):
Das Mustercluster gliedert sich in eine 3-hüftige ost-west-verlaufende Anlage. Die seitlichen Gebäudevolumen bestehen aus 1- und 2-bündigen Büros, Hallen oder Kombibüros oder kleineren Laboreinheiten. Die Arbeitsplätze gruppieren sich um individuell gestaltete Höfe. Die Mitte der 3-hüftigen Struktur bildet der „Philosophenweg“ als grünes Band im Erdgeschoss. In diesem Bereich werden Gemeinschaftsfunktionen wie Seminare, Meetingpoint, Vortragsräume etc. als Rezeptoren angesiedelt, die die seitlichen Clustermodule miteinander vernetzen.
Die Adressierung des Clusters leisten die Kopfbauten am Melatenpark. Die Adressierung der einzelnen Institute, Lehrstühle und immatrikulierter Firmen liegt an den Erschliessungsstrassen und am internen „Philosophenweg“. Die Hallen an den Seiten sind über die Erschließungsstrassen mit LKW anfahrbar. Die Einfahrten der Tiefgaragen (2 Ebenen) liegt ebenfalls an den Erschließungsstrassen.
Die einzelnen Belegungen sind frei kombinierbar. Die dargestellte Gebäudestruktur in den Maßstäben 1:1000, 1:500 und 1:200 stellt lediglich eine mögliche Variante dar. Die Clustergebäude haben 5 Vollgeschosse, in den westlichen Randbereichen 2 Vollgeschosse, bzw. 1 Versuchshallengeschoss.
05 Sonderfunktionen
Das Zentrallabor wird im Norden des Plateaus platziert und bildet als als Visitenkarte den Auftakt für dieses Quartier. Durch die direkte Nähe zum nördlichen Verkehrsknoten ist es sehr leicht anfahrbar.
Das Hotel als Hochpunkt mit Seminarräumen liegt im Melaten Park, direkt an der nördlichen Haupterschliessung in exponierter Lage und Aussicht. Die Kita wird in den Melatenpark integriert. Die vorhandene Mensa im Süden liegt ebenfalls im Melaten Park.
Somit positionieren sich sowohl bestehende und als auch neue Sonderfunktionen in der attraktiven Parklandschaft.
Restaurants und Läden flankieren den Welcome Plaza an der Brücke im Osten.
06 Verkehr
Das Auto ist durch die sehr günstige Anschliessung an die überregionalen Verkehrswege faktisch das wichtigste Verkehrsmittel für die Mitarbeiter und Studierenden des Campus. Ziel ist es hierbei, die Orientierung zu vereinfachen und möglichst kurze Wege für den Ziel- und Quellverkehr zu erreichen. Ausgehend von den beiden Schnellstrassenanschlüssen an den Pariser Ring im Norden und Süden werden als Haupterschliessung 2 Schleifen jeweils im Norden und Süden zwischen die jeweiligen Quartiere gelegt. Von hier aus verästelt sich die Erschliessungsstrassen in die Campusquartiere. Die Campusstrassen sind als „shared space“ konzipiert, so dass alle Verkehrsteilnehmer gleichwertig diese Strassen benutzen können. Sie dienen ebenfalls als Anfahrtswege an die Labore für LKW, keine Funktionstrennung.
Der ruhende Verkehr wird in Tiefgaragen bzw. Parkebenen an der Parkspange geführt, um den Campus möglichst frei zu halten. Die Tiefgaragen wachsen mit den Clustern mit, so dass die Investitionen in diese Infrastruktur gleich verteilt werden. Die Clusterstrukturen sind für Tiefgaragen konzipiert.
Die ÖPNV Linienführung (Buslinien) wird vereinfacht:: Eine Südschleife mit Klinik, eine Nordschleife und eine verbindene Linie in Nord-Süd-Richtung. Radfahrer und Fußgänger oder Elektro-Caddies profitieren von den „shared space“ Campus-Strassen und haben durch den bandartigen Melaten Park zusätzlich shortcuts.
07 Energie
Der bestehende Versorgungskanal kann mit kurzer Distanz an das Plateau (Haupterschließungsstrasse) und die Parkspange angeschlossen werden.
Sommerfall:
Die extrem kompakte Gebäudestruktur (hohe Dichte, günstiges A/V Verhältnis) minimiert den Wärmeeintrag. An den erforderlichen Gebäudeteilen wird ein außen liegende Sonnenschutz und ggf. Sonnenschutzverglasung den Wärmeeintrag minimieren.
Ein weiterer Kapazitätsausbau der Fernkälte soll durch eine intelligente dezentrale Gebäudekühlung durch Bauteiltemperierung (Sichtbetondecken und Innenwände), Nachtluftspülung und Erdsonden mit Wärmetauscher möglichst vermieden werden.
Eine Realisierung der Cluster Gebäude im Passivhausstandard im Bereich der Bürogebäude wird angestrebt. Eine geregelte Lüftung über Ansaugflächen an den Waldflächen für Labore und Versuchshallen kann in den Büromodulen mit natürlicher Lüftung kombiniert werden.
Die Dachflächen können für solare Energiegewinnung und Photovoltaik genutzt werden.
01 Konzept
- Ein Campus, der durch 2 Freiraumelemente in 4 Quartiere gegliedert wird -
02 Landschaft und Stadtplanung
Die Grösse des gesamten Campus mit einer Ausdehnung von ca. 2 km in Nord-Süd und ca. 800 m in Ost-West-Richtung erfordert eine Quartiersbildung, um eine leichte Orientierung zu ermöglichen und praktikable Distanzen innerhalb des Campus für die unterschiedlichen Einrichtungen zu realisieren.
Unter Ausnutzung und Weiterführung der vorhandenen topographischen und landschaftlichen Situation wird das Campusgelände in 4 Quartier aufgeteilt.
Durch das Einschieben der bestehenden natürlichen Kulturlandschaft (Landschaftsfuge) erfolgt ein Teilung des Geländes in Nord-Süd-Richtung. Ein als mäandrierendes Parkband gestalteter Grünzug (Melaten Park) gliedert den Campus in Ost-West-Richtung.
Die neu entstandenen Viertel werden spezifisch nachverdichtet beziehungsweise neu bebaut und entwickeln sich zu Orten mit eigener Identität. Das an alle 4 Gebiete angrenzende Parkband vernetzt die Wegesysteme der einzelnen Quartiere.
Die besondere topographische Situation mit dem Einschieben der Kulturlandschaft zwischen die nördlichen und südlichen Quartiere wird durch die Präzisierung des Landschaftbezugs stärker erlebbar gemacht. Die heutigen fragmentarischen Ränder der topographischen Kanten werden durch einen Waldstreifen um das westliche Plateau akzentuiert. Es mündet in einen exponierten Platz mit grosser Freitreppe, der die Verbindung zur Stadt über die Brücke herstellt.
Das als Park gestaltetes Band gibt als zentrales Element Orientierung und bietet Freiraum für Pausen und Erholung in kurzer Distanz zu den Quartieren. Unterschiedlichen Aktionsflächen betten sich in den gestalteten Grünzug ein.
In Bezug auf die Stadt Aachen bildet der neue Campus mit seiner baulichen Dichte und der baulichen Begrenzung der Quartiere eine präzise Stadtkante aus.
Ziel ist es, am westlichen Rand der Stadt Aachen ein unverwechselbares Stück Stadt mit spezifischen urbanen und landschaftlichen Qualitäten zu schaffen.
03 Quartiere
Die entstehenden Quartiere entwickeln unterschiedliche räumliche Qualitäten, Atmosphären, Charakter und Bedingungen und werden über die Freiflächen in sich und eng miteinander vernetzt.
03.1 New Science Campus
Die heutige Insellage des Plateaus wird durch die Umfahrung des Parkbandes als Haupterschliessung und die Adressbildung am Park vis a vis zum östlichen „Technology Campus“ uminterpretiert. Am Park entstehen die attraktiven Kopfbauten für 5 neue Cluster, die als Streifen nach Westen bis zum Waldrand wachsen. Die Geometrie des Plateaus ermöglicht es, 5 Cluster unterschiedlicher Grössen nach Westen wachsen zu lassen. Durch die enge Vernetzung der Streifen untereinander ist eine flexible Aufteilung der Cluster im Wachstumsverlauf auch über die Streifen hinaus leicht zu realisieren.
Bebauung: siehe unter 04. Cluster.
03.2 Technology Campus
Für das nord-östliche Quartier mit seiner bestehenden Bauten und derzeit entstehenden Neubauten wird eine punktuelle Nachverdichtung sowie eine Verbesserung der Durchlässigkeit des Strassennetzes vorgeschlagen. Die Nord-Süd-Strassen werden betont. Wo es möglich erscheint, werden zum Melatenpark städtebauliche Kanten und Ränder der Parzellen präziser ausgebildet und durch Bauten ergänzt.
Auf der heutigen nördlichen Parkspange bildet ein lang gestreckter Baukörper mit aufgesetzten Scheiben als besondere Architektur die Visitenkartenfunktion zum Pariser Ring und in Richtung Stadt. Die dichte Baustruktur gliedert sich in einen Sockel mit 2 Stellplatzebenen und einem 2-geschossigen, 50 Meter breiten Funktionsstreifen, der sich den Niveauversprung des Geländes zu nutze macht. Der 3-hüftige Aufbau des Sockels ermöglicht eine flexible Kombination von Büros, kleinen Laboren und Versuchshallen. Die verspringenden, aufgesetzten Riegel und der auskragende Kopfbau im Norden betonen die Fernwirkung und Individualität des Campus mit einem identitätsstiftenden städtebaulichen Merkzeichen. Das Gebäude kann in Längsrichtung in Abschnitten von 50 Meter abschnittweise realisiert werden.
Im Süden bilden die Neubauten eine Raumkante zum sich nach Westen öffnenden \"Welcome Plaza\".
03.3 Life Science Campus
Im südöstlichen Quartier wird die Netz- und Knotenstruktur der bestehenden Solitärbauten aufgenommen und mit neuen Mitteln fortgeführt. Nach Osten verdichten Kopfbauten mit zur Strasse ausgerichteten Laboren das Quartier. Hier wird eine punktuell höhere Bebauung vorgeschlagen, um das flächenmäßig kleinste Quartier im Verhältnis zu stärken. Die vorgeschlagene Bebauung knüpft an die Bestandsgebäude an. Im Norden wird ein Riegel als Abschluss zum Welcome Plaza vorgeschlagen, um den Höhenversprung von von ca. 7 Metern zu vermitteln und eine Platzkante auszubilden.
03.4 Clinical Campus
Die solitäre Stellung des gewaltigen Gebäudes der Klinik soll betont werden, relativ kleine Gebäude im Umfeld sollen möglichst auslagert werden.
Die Anbindung an den Melaten Park wird verbessert und die Verkehrserschließung an den südlichen Knoten vereinfacht.
03.5 Freiraumplanung in den Quartieren
In den 4 Quartieren unterstützen individuelle freiraumplanerische Elemente den Charakter der einzelnen Quartiere. Im nordwestlichen Plateau prägen die zum Park führenden Strassen und „Philosophenwege“ in Ost-West-Richtung das dicht bebaute Quartier. Im Nord-Osten werden die bestehednen netzartig verlaufenden Strasse durch Baumreihen und den daran angelagerten neuen Platzflächen mit Baumreihen akzentuiert. Im Süden wird die solitäre Stellung des Universitätsklinikbaus durch homogene, großflächige Baumpflanzungen betont, während im Südosten kleine, baumbestandene Plätze das Bild des Quartiers betonen.
Die visuelle Durchlässigkeit des Campus im Erdgeschoss wird durch das Entfernen der bestehenden zum Teil verwilderten Bepflanzungen und durch das Vermeiden von ebenerdigen Stellplätzen erreicht. Die Versiegelung von Flächen wird dadurch minimiert.
Um den Campus mit seiner neuen Bebauung von Osten und insbesondere von der Schnellstrasse „Pariser Ring“ im Sinne einer Visitenkarte erlebbar zu machen, wird das Randgrün konsequent entfernt und durch lichte Baumreihen ersetzt.
04 Cluster
Die Gebäude der einzelnen Cluster beruhen in der Regel auf einer 3-hüftigen Gebäudestruktur, die in den einzelnen Quartieren unterschiedlich interpretiert werden. Neben dem Medizincluster im äußersten Süden werden 8 weitere Cluster von unterschiedlicher Größe angeboten, um ein möglichst heterogenes Angebot an Clusterflächen anzubieten. Eine Modifikation der Aufteilung ist denkbar. Da die Reihenfolge der Realisierung der einzelnen Cluster nicht vorhersehbar ist, können die Cluster unabhängig voneinander realisiert werden. Das Wachstum der Cluster in sich kann über Bauabschnitte erfolgen. Im Osten sollten die Cluster am Welcome Plaza starten und nach Norden bzw. Süden wachsen. Auf dem Plateau beginnt der 1. BA zwingend am Melaten Park Band.
Gebäudestruktur Plateau (Mustercluster):
Das Mustercluster gliedert sich in eine 3-hüftige ost-west-verlaufende Anlage. Die seitlichen Gebäudevolumen bestehen aus 1- und 2-bündigen Büros, Hallen oder Kombibüros oder kleineren Laboreinheiten. Die Arbeitsplätze gruppieren sich um individuell gestaltete Höfe. Die Mitte der 3-hüftigen Struktur bildet der „Philosophenweg“ als grünes Band im Erdgeschoss. In diesem Bereich werden Gemeinschaftsfunktionen wie Seminare, Meetingpoint, Vortragsräume etc. als Rezeptoren angesiedelt, die die seitlichen Clustermodule miteinander vernetzen.
Die Adressierung des Clusters leisten die Kopfbauten am Melatenpark. Die Adressierung der einzelnen Institute, Lehrstühle und immatrikulierter Firmen liegt an den Erschliessungsstrassen und am internen „Philosophenweg“. Die Hallen an den Seiten sind über die Erschließungsstrassen mit LKW anfahrbar. Die Einfahrten der Tiefgaragen (2 Ebenen) liegt ebenfalls an den Erschließungsstrassen.
Die einzelnen Belegungen sind frei kombinierbar. Die dargestellte Gebäudestruktur in den Maßstäben 1:1000, 1:500 und 1:200 stellt lediglich eine mögliche Variante dar. Die Clustergebäude haben 5 Vollgeschosse, in den westlichen Randbereichen 2 Vollgeschosse, bzw. 1 Versuchshallengeschoss.
05 Sonderfunktionen
Das Zentrallabor wird im Norden des Plateaus platziert und bildet als als Visitenkarte den Auftakt für dieses Quartier. Durch die direkte Nähe zum nördlichen Verkehrsknoten ist es sehr leicht anfahrbar.
Das Hotel als Hochpunkt mit Seminarräumen liegt im Melaten Park, direkt an der nördlichen Haupterschliessung in exponierter Lage und Aussicht. Die Kita wird in den Melatenpark integriert. Die vorhandene Mensa im Süden liegt ebenfalls im Melaten Park.
Somit positionieren sich sowohl bestehende und als auch neue Sonderfunktionen in der attraktiven Parklandschaft.
Restaurants und Läden flankieren den Welcome Plaza an der Brücke im Osten.
06 Verkehr
Das Auto ist durch die sehr günstige Anschliessung an die überregionalen Verkehrswege faktisch das wichtigste Verkehrsmittel für die Mitarbeiter und Studierenden des Campus. Ziel ist es hierbei, die Orientierung zu vereinfachen und möglichst kurze Wege für den Ziel- und Quellverkehr zu erreichen. Ausgehend von den beiden Schnellstrassenanschlüssen an den Pariser Ring im Norden und Süden werden als Haupterschliessung 2 Schleifen jeweils im Norden und Süden zwischen die jeweiligen Quartiere gelegt. Von hier aus verästelt sich die Erschliessungsstrassen in die Campusquartiere. Die Campusstrassen sind als „shared space“ konzipiert, so dass alle Verkehrsteilnehmer gleichwertig diese Strassen benutzen können. Sie dienen ebenfalls als Anfahrtswege an die Labore für LKW, keine Funktionstrennung.
Der ruhende Verkehr wird in Tiefgaragen bzw. Parkebenen an der Parkspange geführt, um den Campus möglichst frei zu halten. Die Tiefgaragen wachsen mit den Clustern mit, so dass die Investitionen in diese Infrastruktur gleich verteilt werden. Die Clusterstrukturen sind für Tiefgaragen konzipiert.
Die ÖPNV Linienführung (Buslinien) wird vereinfacht:: Eine Südschleife mit Klinik, eine Nordschleife und eine verbindene Linie in Nord-Süd-Richtung. Radfahrer und Fußgänger oder Elektro-Caddies profitieren von den „shared space“ Campus-Strassen und haben durch den bandartigen Melaten Park zusätzlich shortcuts.
07 Energie
Der bestehende Versorgungskanal kann mit kurzer Distanz an das Plateau (Haupterschließungsstrasse) und die Parkspange angeschlossen werden.
Sommerfall:
Die extrem kompakte Gebäudestruktur (hohe Dichte, günstiges A/V Verhältnis) minimiert den Wärmeeintrag. An den erforderlichen Gebäudeteilen wird ein außen liegende Sonnenschutz und ggf. Sonnenschutzverglasung den Wärmeeintrag minimieren.
Ein weiterer Kapazitätsausbau der Fernkälte soll durch eine intelligente dezentrale Gebäudekühlung durch Bauteiltemperierung (Sichtbetondecken und Innenwände), Nachtluftspülung und Erdsonden mit Wärmetauscher möglichst vermieden werden.
Eine Realisierung der Cluster Gebäude im Passivhausstandard im Bereich der Bürogebäude wird angestrebt. Eine geregelte Lüftung über Ansaugflächen an den Waldflächen für Labore und Versuchshallen kann in den Büromodulen mit natürlicher Lüftung kombiniert werden.
Die Dachflächen können für solare Energiegewinnung und Photovoltaik genutzt werden.
Beurteilung durch das Preisgericht
[…]
Dem Verfasser gelingt es formal stringent die Anforderungen der Cluster im Landschaftsraum zu formulieren. Zusammen mit der einprägsamen Figur des Grünbandes entsteht so zunächst für den westlichen Teil des Wettbewerbsgebietes prägnante Gesamtstruktur.
Dem Verfasser gelingt es formal stringent die Anforderungen der Cluster im Landschaftsraum zu formulieren. Zusammen mit der einprägsamen Figur des Grünbandes entsteht so zunächst für den westlichen Teil des Wettbewerbsgebietes prägnante Gesamtstruktur.
Modell
Lageplan und Konzept
Lageplan und Konzept
Freiraumplanung
Freiraumplanung
Bebauung Plateau / Pariser Ring
Bebauung Plateau / Pariser Ring
Mustercluster
Mustercluster
Ausschnitt Mustercluster
Ausschnitt Mustercluster