Award / Auszeichnung | 07/2025
Beispielhaftes Bauen Rems-Murr-Kreis 2018–2025
©zooey braun
Neubau Kita Koppelesbach Winnenden
DE-71364 Winnenden, Hanweilerstraße
Auszeichnung
Bauherren
Projektdaten
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Objekttyp:
Kindergärten, Vorschulen
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Projektgröße:
keine Angabe
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Status:
Realisiert
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Termine:
Baubeginn: 03/2022
Fertigstellung: 12/2024
Projektbeschreibung
Der Neubau der viergruppigen Kindertagesstätte Koppelesbach wurde im Auftrag der Stadt Winnenden realisiert. Das Gebäude ist als eingeschossiges Riegelbauwerk konzipiert, welches sich parallel zur nördlichen Grundstücksgrenze positioniert. Durch diese Setzung bleibt der bestehende Bachlauf des Koppelesbach weitgehend unberührt, während Blickbeziehungen zur umgebenden Landschaft bewusst inszeniert werden. Die Ausrichtung des Gebäudes fördert eine optimale Tageslichtnutzung und ermöglicht eine enge Verbindung zwischen Innen- und Außenraum.
Der Neubau zeichnet sich durch einen rückseitigen Flachbau mit Gründach und einem geneigten Pultdach auf der Südseite aus. Der Baukörper nimmt sich durch die Setzung gegenüber den unmittelbaren Nachbargrundstücken zurück. Das Gründach tritt hierbei optisch als Verlängerung der Grünflächen der nordseitigen Privatgrundstücke auf. Auf der Südseite sorgt ein geneigtes Pultdach für großzügige, lichtdurchflutete Räume und bildet zugleich eine überdachte Terrasse als geschützten Übergang zum Außenspielbereich. Diese Dachgestaltung trägt nicht nur zur architektonischen Identität des Gebäudes bei, sondern fungiert auch als natürlicher Sonnenschutz.
Der Hauptzugang befindet sich am südöstlichen Ende des Gebäudes und wird durch eine überdachte Vorzone ergänzt. Die lichtdurchflutete Eingangshalle dient als verbindendes Element und bietet Sichtbezüge zu den gemeinschaftlich genutzten Bereichen wie Speisesaal und Mehrzweckraum. Von hier aus gelangen Kinder und Erzieher in die verschiedenen Funktionsbereiche der Kita.
Die Gruppenräume orientieren sich nach Süden mit direktem, witterungs- und sonnengeschütztem Zugang zur Terrasse und dem Außenspielbereich. Die Anordnung der Räume folgt einem klar strukturierten Konzept: Der zentrale Flur trennt die belebteren Gruppenräume im Süden von ruhigeren Bereichen wie Schlafräumen und Kreativräumen im Norden. Garderoben und Sitznischen rhythmisieren den Flur und bieten Kindern Orientierung und Aufenthaltsqualität. Eine Abfolge von Gruppenräumen und Garderobenbereichen sorgt für eine durchgängige Tageslichtversorgung der innenliegenden Erschließung.
Der Neubau wurde als Holzkonstruktion errichtet, welches die Anforderungen des KFW55 Effizienzstandards erfüllt. Lediglich die Bodenplatte und der nördlich gegen das natürliche Gelände verlaufende Brüstungsbereich wurden als Stahlbetonkonstruktion ausgeführt. Durch die Einbettung des Gebäudes in das bestehende Gelände kann das anfallende Aushubmaterial optimal für Wiederverfüllungen verwendet werden.
Das Gesamtkonzept sah im Sinne der „Low Tech Konstruktion“ den größtmöglichen Verzicht auf Gebäudetechnik vor. Eine mechanische Be-und Entlüftung wurde lediglich auf den Küchenbereich begrenzt. Alle Gruppenräume werden natürlich be-und entlüftet. Die Pultdachschnittfigur mit Oberlichtern ist hierfür ideal geeignet. Die Wärmeversorgung erfolgt durch Luft-Wasserwärmepumpen, welche über Strom der PV-Anlage versorgt werden. Im Winter werden zusätzlich solare Einträge genutzt.
Im Rahmen des Projektes sind großzügige Außenspielflächen, sowie eine neue Erschließung und Parkplätze entstanden.
Beurteilung durch das Preisgericht
Holz, wohin das Auge blickt – (nicht nur) das Materialkonzept überzeugt! Die Kombination aus natürlicher Materialität und klarer Formgebung macht die neue KiTa zu einem inspirierenden Lern- und Lebensraum für Kinder. Verblüffend sind die vielen, auf den ersten Blick unscheinbaren Details, die den langen Bau in einen Wohlfühlort verwandeln. So dienen die vier runden, im oberen Teil verglasten Materialräume als Lichtbrunnen entlang einer inneren Spielstraße. Garderoben und Sitznischen rhythmisieren zudem und bieten den Kindern Orientierung und Aufenthaltsqualität. Das Gebäude schafft durch seine präzise Setzung und seine offenen Strukturen ein Umfeld, das Bewegung und Kommunikation fördert. Das nach Süden geneigte Pultdach sorgt für lichtdurchflutete Räume und eine natürliche Entlüftung des Gebäudes.
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©schleicher.ragaller architekten bda