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Einladungswettbewerb | 02/2013

Blumenplatz

Blumenplatz Krefeld; Perspektive Willi Landers

Blumenplatz Krefeld; Perspektive Willi Landers

2. Preis

Förder Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ausgangsposition – Annäherung und Haltung – Genius Loci

Krefeld ist in seinem städtebaulichen Muster stark durch die geometrisch-axiale Ordnung des Vagedes-Planes geprägt. In mehreren regtangulären Ausbaustufen erhielt das Stadtraumgefüge seine prägende Nord-Süd Ausrichtung. Die Identität der Stadt ist untrennbar mit diesem Raster verbunden. Bezogen auf den Blumenplatz ist dies vor allem in der Gebäudepositionierung und Ausrichtung der ehemaligen Norbertuskirche zu lesen – die hier entgegen der traditionellen Ostausrichtung - hier auch der Nord-Südausrichtung folgt. Die bauliche Haltung des Klassizismus die Krefeld geprägt hat (Schinkel, Vagedes, Weyhe) zeitgemäß zu interpretieren, die besondere Klarheit und euklidische Geometrie als Qualität zu verstehen ist Grundlage aller Entwurfsgedanken. Hierzu gehört die Einfachheit und Schlichtheit im Spiel von Licht und Schatten in den Vordergrund des Entwurfsansatzes zu stellen. Material gerecht zu planen, klare Formen zu verwenden und den skupturalen Aspekt der baulichen Elemente in den Vordergrund zu stellen. Ein weiteres wichtiges Augenmerk liegt in der Besonderheit und Würde des Ortes („Genius Loci“). Eine Kirche wurde zum Wohngebäude umgeplant (Profanisierung und Entwidmung der Norbertuskirche) – Eine Kapelle besteht im umgebenen Wohnblock und wird sehr intensiv genutzt (Sonntagsgottesdienst der spanischen Gemeinde, Chorgruppen und Trauerfeiern). Diesen Gegensatz zwischen Entwidmung und gelebter Lithurgie im Sinne eines geschichtlichen Spannungsverhältnisses interpretieren wir als besondere historische Thematik und Authentizität des Platzes bzw. Stadtraumes.


Der Rahmen als Entwurfsidee: „Pars pro toto – Das Große steckt im Kleinen“

Als zentrale Entwurfsidee wird ein „Rahmenband“ im Sinne eines umlaufenden Wandelganges entwickelt (Abb. Schinkel) Der Rahmen verweist auf den Krefelder Vagedesplan (= Rechteck). Der Rahmen „umgreift“ das Mehrgenerationenwohnen und den nördlichen Platzbereich. Dieser Rahmen soll in Prägnanz und Zeichenhaftigkeit an die Grundform der Wallanlagen von Vagedes und Maximilian Weyhe erinnern und sich an dessen Proportion anlehnen. Der „Rahmen“ spielt zugleich zwischen Innen und Außen im Sinne eines „Bilderrahmens“ oder eines „Passepartouts“. Des Weiteren ist der Rahmen Einfassung, Ringband Wandelbereich, Grenze, Kinderspiel (= Ringsumherlaufen etc.). An den Rahmen ist im nördlichen Teilbereich eine klare und einfache Treppenanlage angeschlossen.


Einbindung der Hospizkapelle als zentrale Entwurfsidee „Schwelle zum Hospiz“

Im nordöstlichen Teilbereich des Blockrandes ist der Hospizkomplex mit Altarraum, Garten der Stille (Axial angeordnet: siehe Pictogramm) untergebracht. Es existiert eine axiale Beziehung zwischen Platz, Vorzone Hospiz, Kapelle sowie Hospizgarten. Der Altarraum der Hospizkapelle stößt unmittelbar an den städtischen Außenraum. Die Situation ist mit besonderen und würdigen Funktionen belegt (Lithurgie/Aussegnungen). Als wichtiges Entree und Ort des Versammelns und Innehaltens wird hier wird eine Schwelle (Bodenintarsie) zum Eintreten in die Kapelle vorgeschlagen. Des Weiteren ist dieser Teilraum bewusst vom ruhenden Verkehr freigehalten um Störungen von Trauerfeiern zu vermeiden. Für den angemessenen Umgang der Situation wird funktional wie semantisch eine Aufwertung des Bereiches als sehr dringlich angesehen. Die Anbindung dieser Zone an den Platz erfolgt mit einem40223 Düsseldorf Sitzpodest.


Krefeld, Schinkel und die Ornamentik

Die Krefelder Baukultur hat durch Karl Friedrich Schinkel ein besonderes Erbe erhalten. Karl Friedrich Schinkel hat in seinem Euvre für das Kunsthandwerk (Keramik- und Textilkunst) Vorlagen in bildhafter und ornamentaler Form herausgearbeitet. Diese Zitate scheinen für einen Krefelder Stadtplatz angemessen und können auf diesen wichtigen Baumeister hinweisen. Gedruckte Blüten und Blumen im Fallschutzbelag (ähnlich:Wasserzeichen) bilden den subtilen Bezug zu Karl Friedrich Schinkel (Abb. Präsentation).


Lichtkonzept

Der nördliche Teilbereich ist mit einem Lichthimmel überspannt. In freier Anmutung wie ein Sternenhimmel steht der Lichthimmel als dialektisches Gegenüber zur Unterwelt des Bunkers. (kindlich naiv: „Himmel und Hölle“). Für die Überspannung dienen filigrane und paarweise angeordnete Pylone die mit den Spielstelen harmonieren. Die Dimensionierung Lichthimmels ist mit ca. 9 Lichtpunkten auf 8 m Höhe angelegt. Für die Gehwege werden die vorhandenen Lichtpunkte durch neue Mastaufsatzleuchten ersetzt.


Spielkonzept

Die Didaktik des Spielkonzeptes besteht aus zwei Ebenen. Die Spielstelen sind dem Thema „Wandelgang“ und „Rahmenband“ untergeordnet. Das zweite Thema ist die ornamentale Verwendung (Verweis Schinkel) der Blume und Blüte im Fallschutzbelag. Der Blumenplatz soll in kindlichem Munde und auf kindlicher Wahrnehmungsebene eine eigene Identität ausbilden. Die Einheitliche, artifizielle und filigrane Gestaltung der Spielgeräte ermöglicht die maximale Raumwirkung im Sinne eines des „Offenhaltens“ der Platzfläche. Im Spielkonzept werden alle Altersklassen berücksichtigt. Alle Sinnesebenen wie beispielsweise der taktilen, akustischen, visuellen etc werden angesprochen und gefördert. Inhaltlich sind dies Schaukeln, Schwingen, Klangzylinder und ein Sandspiel. Der Blumenteppich aus bedrucktem Fallschutzbelag ist für eine Fallhöhe aus 3,20m mit 20 cm Aufbau dimensioniert.


Ruhender Verkehr – Erschliessung

Die vorhandene Erschließung bleibt unverändert. Die Feuerwehrzufahrt zum Mehrgenerationenwohnen liegt partiell und synergetisch auf dem „Rahmenband“. Insgesamt werden 53 Stellplätze ausgewiesen. Zur Gewährleistung der Feuerwehrzufahrten werden die Wurzelteller zweier vorhandener Platanen mit überfahrbaren Baumscheiben ausgestattet.
Lageplan

Lageplan

Perspekive Willi Landers

Perspekive Willi Landers

Querschnitt

Querschnitt

Längsschnitt

Längsschnitt

Gesamtplan

Gesamtplan