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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2010

Bâtiment Jean Monnet 2 de la Commission européenne à Luxembourg

Bâtiment Jean Monnet 2 de la Commission européenne à Luxembourg

Bâtiment Jean Monnet 2 de la Commission européenne à Luxembourg

2. Preis

KSP ENGEL

Architektur

PB Ingenieure für Energie- und Gebäudetechnik

TGA-Fachplanung

IPB Ingenieurgesellschaft für Energie und Gebäudetechnik

Bauingenieurwesen

Bollinger+Grohmann

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Städtebauliches Integrationskonzept
Das zu bebauende Grundstück liegt auf dem Plateau Kirchberg in Luxemburg. Die vom Masterplan vorgegebenen Volumen entsprechen den großformatigen Kubaturen der anderen Gebäude im weiteren Areal. Die Parzellen für die beiden Bauabschnitte werden einen klaren Blockrand ausbilden. Eine Rhythmisierung der Volumen durch großmaßstäbliche Einschnitte und die Ausbildung einer Skyline gliedert die Baukörper. Im Sinne der Erweiterbarkeit binden die räumlichen Qualitäten der städtebaulichen Gesamtkomposition alle zukünftigen Ausbauphasen in ein großzügiges Gesamtkonzept ein. Die städtebauliche Grundfigur einer schlichten und klaren Komposition wird durch die Architektur weitergeführt.

Transparenz und Offenheit
Grundgedanken zum Erscheinungsbild der EU sind Leitgedanken des Entwurfs, eine einladende Geste zum Platz hin folgt dem Prinzip der Offenheit des liberalen Staatenbunds. Ein klares Band umschließt den Neubau, dessen Struktur dynamische und frei angeordnete Kommunikationszonen in der Fassade zu einer ruhigen und offenen Gesamtkomposition integriert. Der Innenraum des Blocks wird durch eingestellte Volumen gegliedert, die an der kommunikativen Halle der Nationen angelagert sind. Die daraus resultierenden begrünten Innenhöfe dienen den Angestellten zur Erholung. Die Staffelgeschoße werden als Skyline und auch am Hochhaus wird das Motiv der offenen Außenbereiche in der Fassade fortgeführt.

Kommunikation und Vernetzung
Die Haupterschließung des Gebäudes ist offen für Blicke aller Passanten und setzt den Eingangsplatz nach innen fort. Die Ausbildung einer offenen Eingangszone im Norden des Hochhauses wird der städtebaulichen Lage des Areals gerecht, wobei der Europaplatz als Gelenk und Zentrum für die Gebäude der Europäischen Kommission dient und das Hochhaus als begrenzendes Element und Wahrzeichen zum geplanten urbanen Platz im Süden hin fungiert. Die Absenkung des Platzes schützt die Nutzer vor Lärm des Boulevards Konrad Adenauer. Die Halle der Nationen fördert die Kommunikation zwischen allen Nutzern. Alle Abteilungen sind durch diese offene Zone verbunden, genauso wie Bibliotheken, Konferenzbereiche und Gastronomie. Durch diesen Raum gespannte Brücken garantieren eine maximale Vernetzung aller Bereiche auch auf den einzelnen Gebäudeebenen.

Halle der Nationen
Vom Platz aus erreicht der Nutzer die Eingangs- und Erschließungshalle im Hauptgebäude, den direkten Verbindungsweg zum Hochhaus und der Erschließungshalle. Plattformen an den Stegen sind Anlaufpunkte für Besucher. Das Erschließungssystem ermöglicht maximale Flexibilität in der Verteilung und Nutzung der Etagen. Vom EG - Niveau der Halle werden alle wichtigen Funktionen des Gebäudes erschlossen. Gastronomiebereiche formen einen belebten Endpunkt, auch die Bibliothek und Konferenzzonen haben hier ihre Eingänge. Die Halle kann temporär als Veranstaltungsraum und für Ausstellungen genutzt werden.


Bürofunktionen – Flexibilität des Gebäudes
Das Projekt besteht aus zwei Bauabschnitten. Der erste umfasst ein Gebäude mit 6 Vollgeschossen, 2 Staffelgeschossen und 5 Untergeschossen bei einer Grundrissfläche von ca. 180 x 80 m. Bauabschnitt 2 besteht aus einem Hochhaus mit ca. 48 x 28 m Grundfläche, einer Blockrandbebauung und der Ergänzung der Untergeschosse. Die Obergeschosse sind für eine Büronutzung vorgesehen, OG1, EG und UG1 enthalten eine Vielzahl von Sondernutzflächen mit großen Spannweiten, die darunter liegenden Geschossen dienen als Tiefgarage. Alle Gebäudeteile sind Massivbauten aus Stahlbeton, teilweise in Verbundbauweise. Die Grundrisse sind flexibel und modular aufgebaut. Das Ausbauraster von 1,35m wird auf alle Bürobereiche angewandt. Die Korridore werden durch die Stege von innen her unterbrochen, nach außen hin sind Kommunikationszonen angelagert. Zwei zentral gelegene Erschließungskerne sorgen für optimale Wegebeziehungen und die Stege auf allen Geschoßen erzeugen ein Maximum an Flexibilität und Nachhaltigkeit. Alle Abteilungen können stets direkt von der Haupthalle aus erreicht werden. Innerhalb dieser Zonen können Einzel-, Mehrpersonen und Großraumbüros nach Bedarf zusammengestellt werden.

Sonderbereiche
Von der halböffentlichen Halle aus erschließt man den Konferenzbereich. Leicht zugänglich im EG befindet sich der große Mehrzwecksaal für 300 Personen, der nach Bedarf für Veranstaltungen der Eingangshalle zugeschaltet werden kann. Der große Konferenzsaal befindet sich im 1.UG mit Zugang zum Lichthof „Konrad Adenauer“, der für Pausen genutzt werden kann. Damit ergibt sich trotz der Lage im Sockel des Gebäudes ein unmittelbarer Bezug zum Außenraum. Weiterhin hat die Bibliothek ihren Eingang an der halböffentlichen Halle. Von hier gelangt man auf kurzem Weg in den Lesesaal, die Freihandbereiche und Archive. Den Endpunkt der Halle bildet die Gastronomiezone. Dort sind die Kantine, das Cafe und ein Restaurant gruppiert.

Fassadengestaltung/-konstruktion
Alle Volumen sind durch die kristalline Geometrie der Fassaden rhythmisiert, großformatige Einschnitte der Kommunikationsgärten bewirken eine fernwirksame Gliederung für ganz Luxemburg. Die reflektierenden Oberflächen symbolisieren den Facettenreichtum Europas und spielerisch angeordnete Einschnitte werden wie Staaten von einem großen Band eingefasst, dass Bewegung und Veränderung erlaubt. Durch Spiegelungen wird der Kontext in einer facettenreichen Reflexion ablesbar, wobei gleichzeitig ein hohes Maß an Transparenz erhalten bleibt. Die festen Elemente der Fassade sind modular aus eloxiertem Aluminium Elementen aufgebaut. Durch die Faltung in der äußeren Glasebene wird von außen ein optisch beeindruckender Effekt erreicht, der jedoch von innen fast unsichtbar bleibt.

BREEAM
Für das geplante Bauvorhaben soll nach BREEAM die Stufe Excellent erreicht werden, was frühzeitig in der Planung (u.A. Material) und auch in der Organisation der Baustelle (z.B. Management) berücksichtigt werden muss. Eine erste grobe Bewertung des geplanten Projektes kommt zu dem Ergebnis, dass die angestrebte Zertifizierung erreicht werden kann.