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Award / Auszeichnung | 04/2022

BuGG-Gründach des Jahres 2021

Haupteingang Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie

Haupteingang Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie

Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie

DE-22761 Hamburg, Luruper Ch 149

Gewinner

Landschaftsarchitektur+ Holzapfel-Herziger & Benesch PartG mbB

Landschaftsarchitektur

hammeskrause architekten bda

Architektur

OST Ostschweizer Fachhochschule

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 12/2017
    Fertigstellung: 10/2022

Projektbeschreibung

Projekt
Mit dem Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie bereichert die Max-Planck-Gesellschaft den Science Campus Hamburg-Bahrenfeld um einen neuen Exzellenzstandort für Materie-Grundlagenforschung. Als Ausgleich zu fordernder Forschungsarbeit in lichtarmen Laboren wurden die Dachflächen auf dem 1. und 2. Obergeschoss mit umfangreicher Intensivbegrünung als natürlich anmutende Parklandschaft ausgebildet. Mäandrierende, in Höhen gestufte Pflanzungen von Stauden, Gräsern und Gehölzen garantieren ganzjährige Attraktivität mit entsprechend der Pflegeintensität variierenden Blühaspekten. Rundwege mit platzartigen Aufweitungen laden zu Aufenthalt und Kontemplation ein. Betont werden die Aufweitungen durch eigens entwickeltes Sitzmobiliar, das Formen aus dem Gebäudeinneren zitiert. Aus den Innenhöfen aufwachsende Gehölzcharaktere verbinden optisch die Geschossebenen. Die oberen, extensiv begrünten Dachflächen sind den für den Forschungsbetrieb notwendigen technischen Aufbauten vorbehalten.

Durch Zugänglichkeit von außen über eine Rampen- bzw. Treppenanlage steht die Dachlandschaft auch Mitarbeiter:innen angrenzender Institute zur Verfügung und dient so als Begegnungsort unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen - dank des umfangreichen Beleuchtungskonzepts auch in den Abendstunden. Auf diese Weise stellt die Dachlandschaft eine durch den Neubau eingeschränkte Wegeverbindung über den Campus wieder her und erweitert das Areal um eine vielseitig nutzbare Grünfläche.

Die Gesamtplanung umfasste außerdem den Campus-Bereich im Übergang zum Center for Free Elektron Laser Science (CEFL), Zugangsbereiche westlich des Neubaus, Anlieferung und Erschließungsflächen Ost sowie eine im südlichen Grundstücksteil gelegene Waldfläche. Sensible Geländeeingriffe und eine fußläufige Durchwegung machen diesen Bereich nun für die Beschäftigten nutzbar. Der Baumbestand fand konzeptuell bei der Gestaltung der Dachflächen Berücksichtigung, im Rahmen der Genehmigungsplanung konnten Gehölze auf den Dachflächen als Ersatzpflanzungen herangezogen werden.

Pflanzplanung (in Zusammenarbeit mit Prof. Mark Krieger)
Hauptfokus der Pflanzplanung lag auf einem lebendigen, im gesamten Jahresverlauf attraktiven Erscheinungsbild. Korrespondierend mit der mäandrierenden Wegeführung über die Dachflächen wurden die Pflanzflächen mit nach Arten differenzierten Vegetationsbändern aus Stauden, Gräsern und Kleingehölzen gestaltet, die die größeren Gehölze wellenähnlich umfließen. Die Sortenauswahl berücksichtigt dabei unterschiedliche Pflegeintensitäten: Umfangreiche Pflege belohnt die Nutzer:innen mit einer reichen Blüte. Fällt die Pflege weniger intensiv aus, überzeugt die Vegetation noch immer durch das Spiel unterschiedlicher Blattfarben und -formen.

Bei der extensiven Dachbegrünung kamen zugunsten der Biodiversität neben Sedum auch Wiesenblumen und Kräuter zum Einsatz. Ihre Sommerblüte bietet Nahrung für zahlreiche Insektenarten und erhöht die Artenvielfalt auf den Dachflächen

Begrünungssystem
Grundstücksfläche: 13.600 m2
Dachfläche gesamt: 3.870 m2
Extensive Dachbegrünung: ca. 1.235 m2, u.a. Sedum, Moos, Felsennelke, Feld-Thymian, Karthäuser-Nelke, versch. Wildblumen
Intensive Dachbegrünung: ca. 1.205 m2, u.a. Felsenbirne, Kiefer, Eisenholzbaum, Ahorn in Sorten, Bergenie, Sonnenhut, Fetthenne, Perlkörbchen, Birkenblättrige Spiere, Sommerspiere, Lampenputzergras
Systemaufbau: extensiv mehrschichtig (Dränage 4 cm, Extensivsubstrat 11 cm), intensiv mehrschichtig (FKD 6 cm, Untersubstrat 5-45 cm, Intensivsubstrat 35 cm)

Nachhaltigkeit
Speicherung von überschüssigem Regenwasser in einer Zisterne und Wiedernutzung zur Bewässerung sowie als Grauwasser im Gebäude; Wertung der Gehölze als Ausgleichspflanzungen im Rahmen der Genehmigungsplanung; Förderung von Biodiversität durch besonders artenreiche Bepflanzung

Auszeichnungen
- Gründach des Jahres 2021, Bundesverband GebäudeGrün e.V. / BuGG
- Nominierung Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2023
Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie, Luftbild

Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie, Luftbild

Die innere Struktur des Forschungsgebäudes gleicht einer ‚Wissenslandschaft‘ mit unterschiedlichsten Raumangeboten.

Die innere Struktur des Forschungsgebäudes gleicht einer ‚Wissenslandschaft‘ mit unterschiedlichsten Raumangeboten.

Das Atrium ist ein weiter fließender Großraum, der sich über alle Geschosse nach oben entwickelt.

Das Atrium ist ein weiter fließender Großraum, der sich über alle Geschosse nach oben entwickelt.

Blick von Westen

Blick von Westen

Grosser Innenhof

Grosser Innenhof

Zugang Ost

Zugang Ost

Dachterrasse Level 1

Dachterrasse Level 1

Dachterrasse Level 2

Dachterrasse Level 2

Innenhof

Innenhof

Dachterrasse Level 2

Dachterrasse Level 2

Dachterrasse Level 1

Dachterrasse Level 1

Holzterrasse Level 2

Holzterrasse Level 2

Luftansicht Nacht

Luftansicht Nacht