Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 07/2023
Bundeswettbewerb HolzbauPlus 2022/2023 - Klimaschutz durch Innovation
©Jochen Weissenrieder
Balkon
Wohn- und Geschäftshaus Buggi 52
DE-79114 Freiburg, Bugginger Strasse
Preisträger Urbane Verdichtung
Weissenrieder I Architekten BDA
Architektur
freisign Landschaftsarchitektur
Landschaftsarchitektur
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Wohnungsbau
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Projektgröße:
5.100m² (geschätzt)
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Status:
Realisiert
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Termine:
Fertigstellung: 01/2021
Projektbeschreibung
Das Bauvorhaben befindet sich im Stadtteil Freiburg-Weingarten. An die Stelle eines ehemaligen Supermarktes tritt ein 8-geschossiger Baukörper mit ausgedehntem Sockel. Im Erdgeschoss ersetzt ein lichtdurchfluteter Supermarkt die alten Verkaufsflächen. Im ersten Obergeschoss ist ein 3-zügiger Kindergarten angeordnet, die begehbare und begrünte Dachfläche des Supermarktes dient als Außenspielfläche. In den weiteren Geschossen entstehen 30, überwiegend barrierefreie und förderfähig geplante Wohnungen, unterschiedlicher Größe. Das Gebäude wird zur Zeit ab dem 1. Obergeschoss komplett in Holzbauweise erstellt, einschließlich der Treppenhäuser und Aufzugschacht. Der überwiegende Teil der tragendenden Konstruktion wird in wirtschaftlicher Tafelbauweise erstellt, die Außenwände werden mit Holzschalungen verkleidet. Das Gebäude wird mit einem hohen Vorfertigungsgrad (inkl. Fassadenaufbauten, Fenster, Sonnenschutz, Verblechungen, etc.) auf der Baustelle montiert, der Aufbau eines Geschosses, einschließlich der Decken, benötigt ca. 1 Woche. Aufgrund der Gebäudehöhe und Einordnung in Gebäudeklasse 5 als Sonderbau ist die Gebäudekonzeption in Holzbauweise bisher einmalig und richtungsweisend.
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Wohn- und Geschäftshaus Buggi 52 fügt sich behutsam in das Quartier ein und schafft eine neue Mitte in der in die Jahre gekommenen Umgebung. Das Bauvorhaben auf dem Standort eines ehemaligen Supermarktes wurde initiiert, um die Nahversorgung im Quartier sicherzustellen und eine sensible Nachverdichtung zu generieren, die die städtebauliche Situation verbessert. Ganz im Sinne einer Stadt der kurzen Wege wurden neben kostengünstigem Wohnraum ein neuer Supermarkt im Erdgeschoss und eine Kindertagesstätte im ersten Obergeschoss errichtet. Das Dach der Sockelzone dient dabei als Außenspielfläche der Kindertagesstätte. Darüber entstanden auf weiteren sieben Geschossen 30 überwiegend barrierefreie und förderfähig geplante Wohnungen in unterschiedlichen Größen.
Auf dem massiven Sockelgeschoss wurde der Achtgeschosser ab dem 1. Obergeschoss als Holzbau überwiegend in wirtschaftlicher Tafelbauweise errichtet, einschließlich der Treppenhäuser und des Aufzugschachtes. Diese Umsetzung ist bisher einzigartig, so dass sich das Planungsteam in Abstimmung mit den Behörden einigen Herausforderungen stellen musste. Die Außenwände wurden mit Holzschalungen verkleidet. Der hohe Vorfertigungsgrad führte zu einer besonders kurzen Bauzeit. Das Wohn- und Geschäftshaus ist das erste FSC-zertifizierte Gebäude Deutschlands.
Bauwerke wie das Buggi 52 ebnen den Weg für viele weitere Gebäude ähnlicher Bauart. Es zeigt auf, wozu zeitgenössische Architektur in der Lage ist. Es schafft den Spagat zwischen dem baukulturellen Kontext, in den es sich einfügen soll, sowie den wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen, denen sich die Baubranche stellen muss und dient so als richtungsweisende Referenz.
©Jochen Weissenrieder
Innenansicht
©Jochen Weissenrieder
Einzelhandel
©Jochen Weissenrieder
Ansicht
©Jochen Weissenrieder
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©Jochen Weissenrieder
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