Nichtoffener Wettbewerb | 11/2024
Campuserweiterung Hochschule Kempten (6. BA)
©Glass Kramer Löbbert & SINAI
Campusboulevard nach Süden
Anerkennung
Preisgeld: 15.000 EUR
SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH
Landschaftsarchitektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Sophie Holz, Huixin Lin, Camille Régimbart, Marie-Luise Tschirner
Erläuterungstext
Die Topografie und Bebauung der Hochschule Kempten bilden gegenwärtig eine harmonische Einheit. Die bestehenden Gebäude schmiegen sich geborgen in die Senke der natürlichen Landschaft und werden malerisch von dem sanft geschwungenen, bewaldeten Hang im Westen eingefasst und begrenzt. Die geplante bauliche Maßnahme im Südwesten erhält daher eine besondere Bedeutung. Unser Vorschlag sieht eine nahtlose Ergänzung der städtebaulichen Struktur nach Süden vor, die der Orthogonalität des bestehenden Ensembles folgt.
Von Nord nach Süd quert ein zentraler Boulevard den Campus. Er ist als Doppelspange angelegt und ermöglicht auf selbstverständliche Art und Weise die barrierefreie Erschließung aller anliegenden Gebäude. Der Boulevard verbindet den zentralen bestehenden Campusplatz im Norden mit dem Landschaftspeak im Süden am neuen Hanggebäude und verknüpft so Bestand und Planung. Der Boulevard folgt der Ausrichtung des bestehenden Campus-Grids und trägt damit zur Einheit zwischen Bestand und Erweiterung bei.
Der Waldrücken im Westen den Campus fließt in den Campus und inspiriert den Charakter des Boulevards. Der mittige Grünraum ist mit betretbarem Kräuterrasen eingesät, über den lichte, hochaufgeastete Bäume stehen. Sie bilden kühle Mikroklimate. Die grüne Mitte vermittelt auf selbstverständliche Weise zwischen den Höhenunterschieden beider Wege. Großzügige Sitzstufen folgen der Topographie und laden zum Aufenthalt ein. Die entstehende Landschaftlichkeit bietet einen interessanten Kontrast zum urbanen Campus.
Der Landschaftspeak vermittelt bis zu 6 m Höhenunterschied. Die teilweise mit Bestandsbäumen bewachsene Hangsituation bietet eindrucksvolle Blicke Richtung Kempter Wald.
Der Kitagarten und ein kleiner Vorplatz befinden sich auf der östlichen Seite des kleineren Neubaus. Auf der westlichen Gebäudeseite befindet sich in optimaler Besonnung und mit Blick auf den Campusboulevard die Außenterrasse der Mensa.
Von Nord nach Süd quert ein zentraler Boulevard den Campus. Er ist als Doppelspange angelegt und ermöglicht auf selbstverständliche Art und Weise die barrierefreie Erschließung aller anliegenden Gebäude. Der Boulevard verbindet den zentralen bestehenden Campusplatz im Norden mit dem Landschaftspeak im Süden am neuen Hanggebäude und verknüpft so Bestand und Planung. Der Boulevard folgt der Ausrichtung des bestehenden Campus-Grids und trägt damit zur Einheit zwischen Bestand und Erweiterung bei.
Der Waldrücken im Westen den Campus fließt in den Campus und inspiriert den Charakter des Boulevards. Der mittige Grünraum ist mit betretbarem Kräuterrasen eingesät, über den lichte, hochaufgeastete Bäume stehen. Sie bilden kühle Mikroklimate. Die grüne Mitte vermittelt auf selbstverständliche Weise zwischen den Höhenunterschieden beider Wege. Großzügige Sitzstufen folgen der Topographie und laden zum Aufenthalt ein. Die entstehende Landschaftlichkeit bietet einen interessanten Kontrast zum urbanen Campus.
Der Landschaftspeak vermittelt bis zu 6 m Höhenunterschied. Die teilweise mit Bestandsbäumen bewachsene Hangsituation bietet eindrucksvolle Blicke Richtung Kempter Wald.
Der Kitagarten und ein kleiner Vorplatz befinden sich auf der östlichen Seite des kleineren Neubaus. Auf der westlichen Gebäudeseite befindet sich in optimaler Besonnung und mit Blick auf den Campusboulevard die Außenterrasse der Mensa.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Beitrag erkennt das derzeitige Problem des Campusboulevards, dass er noch keine durchgängige bauliche Fassung hat und räumlich ausfranst. Alle baulichen Maßnahmen zielen richtigerweise darauf ab, diesen für die Hochschule wichtigen Bereich zu komplettieren. Die Lücke zur Bahnhofstrasse wird geschlossen und in südlicher Richtung der neue Laborbau eingegliedert. Dieser versucht zudem, den Geländesprung an dieser Stelle zu thematisieren, indem drei Teilvolumen höhenversetzt sich den Hang hochdrehen. Allerdings ist die innere Vertikalerschließung sehr funktionell. Die Chance einer räumlich interessanten Ausformung dieser wichtigen Verbindung wurde nicht erkannt. Auch vermag dieser neue Baukörper es nicht, dem Boulevard eine räumliche Fassung zu geben. Auch die Grünraumgestaltung des Boulevards trifft nicht wirklich das Thema eines Hochschulboulevards und vermag den wichtigen Höhensprung zum Maschinenbau nicht zu thematisieren.
Ein Parkhaus an der Bahnhofstrasse erscheint erstmals sehr logisch und eine gute Alternative zu aufwendigen und ökologisch hinterfragbaren Tiefgaragenlösungen. Es stellt sich dort aber die Frage, ob das Gesicht der Hochschule zur Stadt durch ein Autoregal repräsentiert werden darf. Die dargestellten Fassaden tragen nicht zur positiven Beantwortung der Frage bei. Die Position des Kinderhauses und der Mensa ist grundsätzlich an diesem Ort richtig, das Volumen ist an dieser Stelle ist zu klein, um dort die notwendige Präsenz am Boulevard zu zeigen. Zudem hat die Mensa einen zu knappen Außenbereich ebenso die Kita.
Die Business-School steht richtig am Boulevard. Sie ist direkt an das Parkhaus angebaut, was entgegen der Behauptung in der Beschreibung zu dunklen Erschließungsräumen führt, denn die Treppen verhindern einen Lichteinfall von oben. Der Zuschnitt der Hörsäle ist nicht ideal. Das neue Maschinenbaugebäude ist sehr kompakt entwickelt, was bei genauer Betrachtung funktionelle aber auch räumliche Probleme erzeugt. Zu knapp dimensioniert Lichthöfe vermögen nicht, die tiefen Innenräume und die daran angelagerten Labore und Arbeitsbereiche mit ausreichend Tageslicht zu versorgen. Insgesamt wirkt die Erschließung labyrinthisch und rein funktional gedacht. Die äußere Erscheinung ist dominiert von den Fluchtbalkonen, was dem Ganzen einen zu funktionalen Ausdruck verleiht. Nicht nachvollziehbar ist das konstruktive Konzept, insbesondere ist nicht klar, wie Primär- und Sekundärkonstruktionen im Deckenbereich den Funktionen entsprechen. Grundsätzlich haben die Verfassenden richtige städtebauliche Ansätze, vermisst werden aber die präzise Vollendung der Entwurfsidee sowie wirklich interessante Innenraumqualitäten bei den neuen Gebäuden.
©Glass Kramer Löbbert & SINAI
Lageplan
©Glass Kramer Löbbert
Grundrisse Hanggebäude
©Glass Kramer Löbbert
Grundrisse Hanggebäude
©Glass Kramer Löbbert
Grundrisse Hanggebäude
©Glass Kramer Löbbert
Grundrisse Hörsaal- und Mensagebäude
©Glass Kramer Löbbert
Modellfoto
©Glass Kramer Löbbert
Blick in eine Lehrwerkstatt