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Award / Auszeichnung | 12/2020

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Mikrowohnen barrierefrei?

1. Preis Fakultätsprojekte - Mikrowohnen barrierefrei?

Preisgeld: 1.250 EUR

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Berlin

Bauherren / Investoren

Technische Universität Berlin | TU Berlin

Universitäten / Hochschulen

Hochschule Luzern

Universitäten / Hochschulen

Annette Müller

Architektur

Robert Niemann

Architektur

Erläuterungstext

Das Projekt in einem Satz
Wie groß ist die kleinstmögliche barrierefreie Wohnung?

Warum ist das Projekt besonders einzigartig?
Mikrowohnen barrierefrei? Ist ein Kooperationsprojekt, das über Institutions-, Fach-, Disziplin- und Landesgrenzen hinaus geht, um den Hochschulrahmen zu verlassen und durch eine Ausstellung mit Podiumsdiskussion den Diskurs über Barrierefreiheit, Diversität und Flexibilität im Wohnungsbau anzuregen.

Projektbeschreibung
Steigende Immobilien- und Mietpreise, ein Anwachsen an Single-Haushalten und eine zunehmende Zahl älterer Menschen sind Faktoren, die von Architekten und Planern im Wohnungsbau neue Lösungsansätze fordern. Heute bedarf es bei der Entwicklung von Wohnraum sozialer, ökonomischer und ökologischer Innovationen. Die Sharing Economy mit ihrem gesellschaftlichen Trend hin zum Teilen – Car-Sharing, Co-Working, Co-Gardening usw. – führt im Wohnen zur Forderung nach intelligenten Lösungen für Co-Living.
Der integrative Ansatz von Co-Living-Angeboten wurde von Studierenden der Architektur im Seminar von Modell+Design der TU Berlin in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, der Hochschule Luzern und dem FG Bauökonomie untersucht.
Wie groß ist die kleinstmögliche barrierefreie Wohneinheit?
Ziel des Seminars war es, Barrierefreiheit als selbstverständliche Bauaufgabe zu forcieren, eine Sensibilisierung der Studierenden und deren Bewusstseinsbildung für das Thema Barrierefreiheit zu erreichen und dabei gleichzeitig die Notwendigkeit von Diversität und Flexibilität von Bauaufgaben im Wohnungsbau hervorzuheben. Entstanden sind 10 sehr unterschiedliche Ansätze für ein berlintypisches Wohngebäude in Modellen und Bildern.
Aufgrund der Qualität der Ergebnisse, wurde eine Ausstellung der Arbeiten initiiert, um den öffentlichen Diskurs über die Hochschulgrenzen hinaus anzuregen. Dazu wurde der kooperative, fachübergreifende Ansatz des Seminars fortgeführt: Die Auszubildenden der Tischlerei der TU Berlin bauten eine von Studierenden im Seminar entwickelte barrierefreie Wohneinheit im Maßstab 1:1. Diese, als „dreidimensionale Zeichnung“ gestaltete Wohneinheit war Objektträger für alle Modelle und Pläne und selbst Ausstellungsexponat in der Ausstellung „MIKROWOHNEN BARRIEREFREI?“.

Zur Eröffnung der Ausstellung am 2.3.2020, fand eine öffentliche Diskussion mit Frau Senatorin Lompscher, Vertretern der Immobilienwirtschaft und Lehrenden der Hochschulen Luzern und Berlin statt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Großstädte boomen, Wohnraum wird knapp. Trotzdem wächst die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf in Deutschland immer weiter. Insbesondere für Menschen mit Behinderungen ist die Situation auf dem Wohnungsmarkt schwierig bis aussichtslos. Wie es auch anders gehen könnte, zeigen die Studierenden der TU Berlin in diesem Kooperationsprojekt nach Meinung des Preisgerichts auf besonders intelligente Art und Weise.
Dabei werden zwei planerische Rahmenbedingungen, die sich auf den ersten Blick auszuschließen scheinen – das Mikrowohnen und die Barrierefreiheit –, in diesem Projekt scheinbar mühelos miteinander vereint. Angetan zeigt sich das Preisgericht davon, dass sich die Forschung auf Bestandsgebäude bezieht, die Reichweite dieser Studie dadurch um ein Vielfaches erhöht wird. Gelobt wird auch die praktische Umsetzung des Entwurfs im Maßstab 1:1 sowie das Arbeiten in einer interdisziplinären Kooperation. Ein fachübergreifender Austausch zwischen den Studierenden erweitere den Horizont und sei die Grundlage für innovative Projekte.

“Diese Arbeit hat das Potenzial einen Mehrwert für die gesamte Baubranche zu liefern”, sind sich die Preisrichter*innen sicher. “Die Kombination von Mikrowohnen und Barrierefreiheit ist zukunftsweisend, wir brauchen sie dringend.”
Auszubildende Tischlerin Lara Junge

Auszubildende Tischlerin Lara Junge

Auszubildende Tischlerin Lara Junge

Auszubildende Tischlerin Lara Junge

Auszubildende Tischlerin Lara Junge

Auszubildende Tischlerin Lara Junge

die begehbare Zeichnung entsteht

die begehbare Zeichnung entsteht