Sportsgeist
Das Projekt in einem Satz
Reaktivierung von Kirchen: Was passiert mit leerstehenden Kirchen? Ein Konzept der Umnutzung einer leerstehenden Kirche in ein Sportzentrum.
Warum ist das Projekt bosonders einzigartig?
Das Konzept zeigt auf besonders kreative Art, wie ein Umbau sowohl den Baukörper als auch das gesamte Stadtquartier beleben kann. Eingriff und Erhalt stehen im Gleichgewicht zueinander, sodass der Bestand gleichermaßen behutsam erhalten und gewertschätzt als auch aktiv in die Umbaumaßnahme einbezogen wird. Die sakrale Raumatmosphäre wird sinnbildlich in die Nachnutzung überführt - Sportsgeist
Projektbeschreibung
Sport verbindet und bringt Menschen zusammen, Sport schafft eine Mitte - eine Quartiersmitte. Das Sportzentrum St. Johannes sticht im Quartier Oberhausen in Augsburg optisch durch das rote Dachtragwerk heraus. Der Platz der zwischen den beiden Kirchen St. Johannes sowie St. Joseph aufspannt, wird durch eine Vielzahl an Sport- und Spielgeräten wie Tischtennisplatten oder einer Skateanlage und fördert das aktive Miteinander. Der Außenbereich der Gastronomie bildet das Entree des Sportzentrums und lädt sowohl Besucher als auch Zuschauer ein das Innere der Kirche erleben zu wollen. Über eine rote Treppe entlang der Turmfassade gelangt man zum Kletterpark über den Dächern Augsburgs, im Dachtragwerk der Kirche. Der Gebäudekomplex wird in zwei Nutzungseinheiten unterteilt, dem Gemeindezentrum mit einer Kindertagesstätte im ehemaligen Pfarrhaus sowie dem Sportzentrum im eigentlichen Kirchenbau. Die Außenwirkung des Gebäudes wird durch das Abtragen der Dachhaut erreicht. Das Bestandsdachtragwerk wird freigelegt und erhält durch die Farbgebung einen markanten Ausdruck. Der Kirchenraum gliedert sich in den, im Erdgeschoss gelegenen, Cafe und Sportbereich mit anschließender Kletterwand, die eingezogene Sporthalle im ersten Obergeschoss sowie weiteren Kursräumen im Turm. Der runde Empfangsbereich unterteilt den Raum mithilfe einer sanften Geste, sodass ein fließender Übergang zwischen Café und Sportbereich entsteht. In den Seitenschiffen der Kirche ist bereits, durch den Aufbau der Zuschauerbereiche im Obergeschoss, ein erster Blick zur Sporthalle möglich. Zwei seitliche Treppen leiten die Zuschauer und Sportler zur Halle, die das Herzstück des Kirchenraumes bildet. Die Offenheit der Hallenwände ermöglicht den Austausch zwischen Zuschauern und Sportlern und lässt die Nutzungen zu einer Einheit verschmelzen. Der Gedanke der Kirche, Menschen zusammenzubringen, eine Mitte zu bilden setzt sich fort. Sport erfüllt den Kirchenraum auf mehreren Ebenen, räumlich, visuell, akustisch und menschlich - eine Mitte für das Quartier.