Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 11/2023
competitionline CAMPUS Award 2024
©Elisa Kühne
Engere Wahl Abschlussarbeiten - Tannenhäuser: Koexistenz - Tier, Pflanze, Mensch
Architektur
Erläuterungstext
Tannenhäuser: Koexistenz - Tier, Pflanze, Mensch
Das Projekt in einem Satz
Das Projekt setzt sich basierend auf dem realen Projekt “Glashütte 2040“ mit der Frage auseinander, wie neuer Wohnraum für 1000 Menschen geschaffen werden kann, welcher gleichzeitig Koexistenz, also das gleichberechtigte Leben aller Lebewesen ermöglicht.
Warum ist das Projekt besonders einzigartig?
Der Wald wird für das Projekt als grundlegender Faktur gesehen, da 80% aller an Land lebenden Lebewesen den Wald als Lebensgrundlage haben. Es entstehen neue Wohn- und Waldtypologien, die sich gegenseitig bereichern und sowohl die Wälder, als auch das Wohnen, wie wir es kennen weiterdenken sollen.
Projektbeschreibung
Das Entwurfsgebiet befindet auf dem Erbenhang in Glashütte, einer Kleinstadt in Sachsen. Im Rahmen des Wettbewerbs „Glashütte 2040“ soll dort ein Lebensraum für 1000 Menschen entstehen. Das Schaffen von Lebensräumen für den Mensch bedeutet oft auch die Zerstörung anderer Lebensräume und das Schwinden natürlicher Räume, die jedoch für das Gleichgewicht der Erde essentiell sind. Koexistenz beschreibt den Ansatz Menschen, Tiere und Pflanzen als gleichberechtigte AkteurInnen zu sehen. 80 % aller an Land lebenden Lebewesen haben den Wald als Lebensgrundlage. Wenn wir Koexistenz denken möchten, müssen wir uns mit dem Wald als Grundlage auseinandersetzen.
Der Erbenhang wird von einem bestehenden Waldsaum umrahmt, den Ausläufer des angrenzenden Forstbezirks Bärenfels. Die bestehende Verbindung soll aufgegriffen werden, um der Wald durch Aufforstung an die Stadt Glashütte heranzuführen. Da der Wald, wie wir ihn kennen vor vielen Problemen steht wurden fünf neue Waldtypologien entwickelt die mit den fünf Wohntürmen in Einklang funktionieren. Dichtere Bereiche eines Waldbiotops/ Forschungswaldes fließen in lichtere Waldpark und Waldgartenstrukturen und ergeben eine neue heterogene Waldstruktur. Ein versorgender Stamm bildet die stabilisierende Mitte der Türme. Über die Dachkrone wird Regenwasser aufgefangen, welches über die Geschosse der Gebäude verteilt, genutzt und in einer Zisterne gesammelt wird. Die Türme wurzeln punktuell tief in das Erdteich, um die Erdwärme zur Versorgung des Gebäudes zu nutzen, zusätzlich wird auch über das Blattwerk der Fassade die Sonnenenergie aufgefangen und umgewandelt. Unterschiedliche Wohntypologien gehen auf verschieden Bedürfnisse ihrer BewohnerInnen ein. Wie in einem geschützten Nest gibt es private Rückzugsbereich denen öffentlichere Nachbarschaftssorte gegenüberstehen. Durchzogen werden die Wohnstrukturen von offenen gemeinschaftlichen Landschaftsgeschossen, die Räume aufspannen, den sich verschiedenste Lebewesen aneignen können.
©Elisa Kühne
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