Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 11/2023
competitionline CAMPUS Award 2024
©Anna Schmitz, Hannes Marbin
Engere Wahl Studierendenarbeiten - HAUS485
Student*in Architektur
Student*in Architektur
Erläuterungstext
HAUS485
Ausrangierte Bahnwände werden das neue Gewand eines Studierendenwohnheims aus den 70er Jahren.
Warum ist das Projekt bosonders einzigartig?
Das Wiederverwenden von gebrauchten Bauteilen, die nicht primär einem Gebäude entstammen erweitert den Begriff des kreislaufgerechten Bauens. Das Projekt soll zeigen, dass sich die Möglichkeiten eines "Gebäudes als Rohstofflager" noch viel weiter verstanden werden können, als bisher üblich.
Projektbeschreibung
Das HAUS485 befindet sich auf dem Experimentierfeld Studentenstadt in München und soll das neue Zentrum der Gemeinschaft werden. Ziel bei allen Maßnahmen ist es, den ursprünglichen Charakter des Gebäudes wertzuschätzen und die Bestandsstruktur mit möglichst wenigen und einfachen Eingriffen anzufassen. Aufwand und Nutzen stehen stets in einem ausgeglichenen Verhältnis zueinander.; ; Die S-Bahnwände der Baureihe 485 aus Berlin bilden das neue Upcycling-Gewand des ehemaligen orangenen Hauses. Ihnen hätte sonst die Ausmusterung und Verschrottung nach einem gar nicht allzu langen Leben gedroht. Die Bauweise und das Format der leichten, modular konstruierten Bahnwände aus Aluminium fügt sich perfekt in das Raster des Bestandsgebäudes ein. Durch die neu vorgesetzte Fassadenschicht funktionieren die ehemaligen Balkone nun als Wintergärten und schwächen gleichzeitig die Wärmebrücke an den durchgehenden Bestands-Konsolen enorm ab. Der Lack der Bahnwände wurde entfernt und je ein Fenster mit neuem Rahmen versehen, sodass sich die alten Fenster nun mit Senk-Klapp Funktion zur Lüftung ganz öffnen lassen. Im unteren angeschweißten Teil befinden sich außerdem Lüftungslamellen, sodass eine vertikale Lüftung entstehen kann. Um das zusätzliche Gewicht aufnehmen zu können, werden die bestehenden Balkonbrüstungen auf 70cm heruntergeschnitten und können nun als Fensterbank genutzt werden.; ; Im Gebäudekern werden doppelgeschossige Gemeinschaftsräume geschaffen, um die dunklen Flure zu brechen und für die nötige Lichtflut zu sorgen, sowie sozial qualitativen Begegnungsraum für alle Bewohner zu erzeugen. Hierfür werden die mittlere Schotte sowie die Decken u. Balkone rückgebaut. Um keine neue Stützen oder Wände einziehen zu müssen und somit wertvolle Fläche zu verlieren, werden die neuen Brettschichtholz Decken zwischen den Bestandswände auf Konsolen gelagert. Durch das geringere Gewicht dieser Decken und die Halbierung der Anzahl kann auf die mittlere Schottenreihe verzichtet werden.
©Anna Schmitz, Hannes Marbin
Wiederverwendung von S-Bahn Bauteilen
©Anna Schmitz, Hannes Marbin
Grundrisse Regelgeschoss und EG
©Anna Schmitz, Hannes Marbin
Aufbau einer Bahnwand und Konzept
©Anna Schmitz, Hannes Marbin
Fassadenschnitt Wintergarten
©Anna Schmitz, Hannes Marbin
Bahnwand Bestand und Anpassung Fenster
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Tragsystem Gemeinschaftskern Bestand und Konzept
©Anna Schmitz, Hannes Marbin
Dreitafelprojektion Gemeinschaftskern
©Anna Schmitz, Hannes Marbin
Schnitte