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Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 12/2024

competitionline CAMPUS Award 2025

Wandel.Gestalten - Über das Recycling von Orten im städtischen Raum

ein 1. Preis | Kategorie: Master- und Diplomarbeiten

Preisgeld: 900 EUR

Ann-Kathrin Penkert

Architektur

Erläuterungstext

Wandel.Gestalten - Über das Recycling von Orten im städtischen Raum

Das Projekt in einem Satz
Das leerstehende Karstadt-Gebäude in Celle soll durch eine innovative Umnutzung zu einem multifunktionalen Zentrum transformiert werden, das soziale Begegnungsräume, ökologische Nachhaltigkeitsansätze und wirtschaftliche Impulse vereint und damit zur Revitalisierung der Innenstadt sowie zur Förderung von Bildung, Kultur und Gemeinschaft beiträgt.

Warum ist das Projekt besonders einzigartig?
Diese Arbeit betrachtet die bauliche Umnutzung als ganzheitlichen Prozess, der nicht nur das Kaufhaus, sondern die gesamte Innenstadt und ihre Potenziale einbezieht, um gemeinsam mit der Stadtgesellschaft Leerstand in lebendige, nachhaltige Räume zu verwandeln.

Projektbeschreibung
Tiefgreifende Veränderungen in Handel, Arbeitswelt und Mobilität beschleunigen den Strukturwandel im Einzelhandel und führen zur Obsoleszenz von Typologien wie Kaufhäusern, darunter das ehemalige Karstadt-Gebäude in Celle. Diese leerstehenden Gebäude in zentralen urbanen Lagen bieten wertvolle Flächenressourcen, die durch hybride Nutzungen zur Transformation der Stadtzentren beitragen können. Ziel ist es, Orte zu schaffen, die nicht nur durch Konsum geprägt sind, sondern durch Aktivitäten, Bildung und Gemeinschaft.

Die Transformation des ehemaligen Kaufhauses, das als „Wandel.Haus“ einen neuen Mittelpunkt der Innenstadt bildet, folgt einem kollaborativen Ansatz, bei dem städtische Akteur:innen und Bürger:innen aktiv eingebunden werden. Ziel ist es, den Wandel gemeinschaftlich zu gestalten und zur langfristigen Resilienz der Innenstadt beizutragen. Die „Wandel.Werkstatt“ ermöglicht es der Stadtgesellschaft, neue Nutzungskonzepte zu erproben und aktiv am Umbau mitzuwirken. Ergänzend beleben weitere „Wandel-Projekte“ leerstehende Flächen und den öffentlichen Raum. Ein Kompetenznetzwerk aus Verwaltung, lokalen Unternehmen und der Zivilgesellschaft unterstützt, initiiert und evaluiert die Maßnahmen.

In der langfristigen Entwicklung des „Wandel.Haus“ als dauerhaftem Stadtbaustein steht die nachhaltige Nutzung der bestehenden Bausubstanz im Fokus. Diese wird so weit wie möglich erhalten und wiederverwendet, um Bauabfälle zu minimieren. Materialien und Bauelemente werden, wo möglich, recycelt und erneut genutzt, wodurch wertvolle Ressourcen im städtischen Kreislauf verbleiben.

Die Gestaltung des Gebäudes fördert durch flexible, modulare Bauelemente den Austausch zwischen Nutzergruppen und die aktive Mitgestaltung des Raums. Offene Bereiche und Schwellenräume schaffen eine innere urbane Landschaft, die anpassbar und vielseitig nutzbar ist. Das Atrium als Knotenpunkt vernetzt und schafft Orte der Begegnung, des Austauschs und der Gemeinschaft und regt zur demokratischen Teilhabe an.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Konzept zur innovativen Umnutzung des leer stehenden Karstadt-Gebäudes in Celle überzeugt durch eine sorgfältig durchdachte Herangehensweise. Die Transformation zu einem multifunktionalen Zentrum, das soziale Begegnungsräume, ökologische Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Impulse vereint, wurde überzeugend dargestellt.

Besonders positiv hebt die Jury den Nutzungsmix hervor, der in den Grundrissen und Darstellungen klar und nachvollziehbar abgebildet wird. Durch den Wechsel zwischen Konzeptentwicklung und räumlicher Umsetzung schafft die Verfasserin eine stimmige Herleitung, die keine Fragen offenlässt. Die lichtdurchflutete Gestaltung und die Organisation der Räume wirken ebenso vielversprechend wie funktional.

Die kompakte Struktur des Bestandsgebäudes erweist sich dabei als Vorteil, der geschickt genutzt wurde, um das Projekt präzise und effizient auszuarbeiten. Insgesamt zeugt die Präsentation von einer hohen Professionalität und Detailtiefe, die die Realisierbarkeit des Vorhabens untermauert.