Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 12/2024
competitionline CAMPUS Award 2025
©Katharina Mayer
1:50 Konstruktions-Schnittmodell
Mycelium Model Making
Engere Wahl | Kategorie: Fakultätsprojekte/-konzepte
Hochschule für Technik Stuttgart | HFT Stuttgart
Architektur
Innenarchitektur
Innenarchitektur
Innenarchitektur
Innenarchitektur
Erläuterungstext
Mycelium Model Making
Das Projekt in einem Satz
Innerhalb eines Semesterentwurfs erforschten Studierende wie sich Pilzmyzel als biologische Alternative für den Modellbau in Architektur und Design verwenden lässt.
Warum ist das Projekt besonders einzigartig?
Das Bewusstsein für nachhaltige Baustoffe wächst stetig - wie können wir auch im Modellbau darauf eingehen? Hier kommt nach wie vor häufig expandiertes oder extrudiertes Polystyrol (EPS/XPS) zum Einsatz - ein rohölbasierter und umweltschädlicher Kunststoff. Als Alternative untersuchen wir Myzel, das unterirdische „Wurzelwerk“ von Pilzen, dessen technische Eigenschaften denen von Kunststoffen in mehreren Aspekten ähneln. Entstanden ist eine Vielzahl an Methoden in unterschiedlichen Maßstäben.
Projektbeschreibung
Pilzmyzel als biologische Alternative für den Modellbau: Sämtliche architektonische Prozesse müssen auf nachhaltige Materialien umgestellt werden - wie können wir auch im Modellbau darauf eingehen? Als Alternative zu herkömmlichen Materialien untersuchen wir Myzel, das unterirdische „Wurzelwerk“ von Pilzen.
Innerhalb eines Workshops mit der Biodesigerin Miriam Josi (aléa) analysierten die Studierenden, welche der innerhalb der Hochschule anfallenden Abfällströme sich als Substrat zur Myzel-Zucht eignen. Sägespäne der Holzwerkstatt erwiesen sich als besonders geeignet.
Für den folgenden Semesterentwurf wählten die Studierenden je einen Aspekt des Pilzwerkstoffs aus, den sie besonders spannend empfanden - z.B. eine Methode des Formenbaus, eine Bearbeitungs- oder Veredelungstechnik. Davon ausgehend wurden verschiedenste Projekte wurden konzipiert, um im Modell ihre Umsetzung zu finden. Ziel war es, die breite Vielfalt der Modellbau-Möglichkeiten mit diesem natürlichen Komposit anhand verschiedener Typologien zu erforschen und aufzuzeigen (proof of concept): vom Möbel- oder Detail-Mock-up, über Pavillon-, Innenraum-, Schnitt-, Vertiefungs-, Fassaden- und Gebäudemodelle bis hin zum Lage- oder Städtebau-Modell. Folgende Maßstäbe wurden bearbeitet: 1:1 / 1:5 / 1:10 / 1:20 / 1:25 / 1:50 / 1:100 / 1:200 / 1:500.
Für welches Material in Realität bzw. im 1:1 steht das Myzel im Modell - für einen anderen nachhaltigen Baustoff, oder sogar für sich selbst? Wie kann das inaktivierte Material bearbeitet, getrennt, gefügt, veredelt werden? Eignet sich sogar der lebende Organismus als Designwerkzeug?
Der Entwurf wurde betreut von den Myzelforscherinnen Julia Krayer M.A. und Lina Vieres B.Sc. (Fraunhofer UMSICHT), sowie der Akademischen Mitarbeiterin Dipl.-Des. Melissa Acker. Für das Projekt wurde unter der Leitung von Dipl.-Des. Melissa Acker und mit tatkräftiger Unterstützung des HFT-Werkstattteams ein improvisiertes „Myco Lab“ eingerichtet.
Beteiligte Studierende:
Sadie Beck, Annkathrin Böhm, Lena Brandt, Mary Theresa Conway, Anna Dolderer, Andreea Rebeca Ghit, Afra Gölzer, Jakob Guay, Cooper Kadish, Seo Yeon Kim, Pauline Kindermann, Amira Klimpel, Lena Kupferschmid, Janina Lamm, Lilli Lange, Katharina Mayer, Selina Meinert, Leyla Minks, Annika Ramge, Kirsten Schäfer, Luise Störkel, Joy Weiss.
©Afra Gölzer, Amira Klimpel
1:500 Umgebungsmodell
©Afra Gölzer, Amira Klimpel
1:50 Innenraum-Modell mit Myzel-Möbeln
©arge lola - Andreas Langen, Kai Loges
HFT Myco Lab