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Verhandlungsverfahren | 03/2021

Dauerausstellung Schloss Rosenstein, 1. Bauabschnitt: Planungsleistungen Innenräume/ Grafik/ Licht/ Medien

meeressaal

meeressaal

Zuschlag

Ralph Appelbaum Associates, Inc.

Innenarchitektur

Erläuterungstext

Aufgabenstellung:
Mit den ausgeschriebenen Leistungen beabsichtigt das Naturkundemuseum Stuttgart den Einstieg in die etappenweise Neugestaltung seiner 1990–2006 in der heutigen Form entstandenen biologischen Dauerausstellung im Schloss Rosenstein. Die neue Ausstellung soll dabei die Vielfalt des Lebens mit zahlreichen beeindruckenden Beispiel visualisieren und dazu beitragen, Biodiversität zu verstehen und wertzuschätzen; einen Überblick über die wichtigsten Lebensformen, insbesondere bei Tieren, Pflanzen und Pilzen geben; evolutionäre Vorgänge als Treiber der Biodiversität verständlich machen und nicht zuletzt zum Staunen und zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit der Thematik anregen.

Mit diesem ersten Bauabschnitt sollen die beiden repräsentativen ehemaligen Innenhöfe – der Evolutionssaal und der Meeressaal – mit je rund 330 m2 Fläche neu gestaltet werden. Beide Säle sind inhaltlich zwei zentralen Themenkomplexen der Biologie, „Evolution“ und „Biodiversität“, gewidmet, nähern sich diesem weiten Feld jedoch in unterschiedlicher Art und Weise.

Prinzipien der Ausstellungsgestaltung von Ralph Appelbaum Associates, Inc.
Wichtig für den Entwurf von Ralph Appelbaum Associates, Inc. war es, sowohl für den Evolutionssaal als auch für den Meeressaal klare Raumbilder zu schaffen. Der Evolutionssaal wird stärker informativ – den Facetten seiner Unterthemen entsprechend – und der Meeressaal als stimmungsvoller Erlebnisraum aufgebaut. Dabei steht je ein mediales Highlight im Zentrum der Räume, was deren Kernaussage stärkt und jeweils als zentrale digitale Erschließung der Inhalte dient. Im Evolutionssaal übernimmt diese Rolle ein interaktiver Medientisch, über den die Besucher*innen sich mit der spielerischen Rekonstruktion von Stammbäumen beschäftigen können. Im Meeressaal wird das einzigartige Seiwalmodell mit einer immersiven Medieninszenierung bespielt.
Eine gemeinsame Formensprache in allen Ausstellungselementen, der Grafik und den Medien schafft Wiedererkennbarkeit über beide Säle hinweg, wobei individuelle Aussagen der Räume gestärkt werden.

Die vorhandene Bausubstanz des klassizistischen Schlosses wird respektvoll behandelt und in die Inszenierung einbezogen, was durch eine Beruhigung des Deckenspiegels, gerichtetes Licht auf die historischen Fassaden und die Abdeckung der umlaufenden „Grabenbereiche“ – sie machen die Fassaden bis zur Basis sichtbar – mit Glasböden geschieht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Von einer interdisziplinären Jury des Naturkundemuseums Stuttgart wurden im Wettbewerb unter anderem konzeptionelle und gestalterische Kriterien bewertet. Die Komposition von bestehenden, historischen Räumen mit einem modernen Vitrinendesign, das Miteinander von originalen Präparaten, haptischen Hands-on Stationen, einem intelligenten Multimedia-Ansatz und Ruhebereichen wurde in dem Vorschlag von Ralph Appelbaum Associates, Inc. besonders ausgewogen und interessant dargestellt. Die gestalterischen Ideen unter Einhaltung von konservatorischen Bedingungen für einzelne Themeninseln mit neuen, räumlichen Anordnungen von Großpräparaten werden zukünftig eine spannende Raumwirkung auf die Besucher*innen des Museums haben.
evolutionsaal

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