Nichtoffener Wettbewerb | 01/2017
Denkmalgerechte Sanierung / Umstrukturierung des historischen Rathauses und Neubau einer Rathauserweiterung
©Bez + Kock Architekten
Blick vom Marktplatz
1. Preis
Preisgeld: 26.000 EUR
Bez+Kock Architekten Generalplaner GmbH
Architektur
Architekturmodelle Boris Degen Modellbau
Modellbau
Visualisierung
Erläuterungstext
Konzept
Die Erweiterung des historischen Rathauses in Holzwickede bietet die Chance den Marktplatz städtebaulich zu arrondieren und auch das Rathaus selbst einer neuen Ganzheit zuzuführen. Das historische Rathaus bleibt als solitärer Baukörper erhalten und erkennbar. Gleichzeitig wird es um einen Winkelförmigen Baukörper so ergänzt, dass ein neuer städtebaulicher Solitär entsteht, in dem das bestehende Gebäude selbstverständlicher Teil des großen Ganzen ist. Das neue Rathaus entwickelt sich um eine zentrale Halle, die Ausdruck des Geistes von Holzwickede ist. Sie ist Foyer des Bürgersaales, Anlaufstelle des Bürgerservice, zentraler Kommunikationsort im Rathaus und nicht zuletzt auch ein Stück weit museale Halle in der sich das historische Gebäude selbst ausstellt.
Der neue Gebäudeteil passt zum historischen wie der Schlüssel zum Schloss und fügt sich gemeinsam mit diesem zu einer funktionalen und auch typologischen Gesamtheit. Aus den sackgassenartigen Kurzfluren des historischen Rathauses entsteht ein umlaufendes Erschließungssystem, das einfache Orientierung mit kurzen Wegen verbindet.
Funktion
Vom Haupteingang, an der zum Marktplatz hin orientierten Gebäudefuge kommt der Besucher ebenerdig in die neue Rathaushalle. Diese ist als lebendiger Treffpunkt und Foyer des Bürgersaales gestaltet, der die Halle nach Osten hin begrenzt. Er ist teilbar, hat direktes Tageslicht, wird von Norden her angedient und kann vom am Marktplatz liegenden Cafe, bzw. dessen Küchenbereich kulinarisch versorgt werden. Zur Rathaushalle hin orientiert ist auch die lange Theke des Bürgerservice – die wesentliche und sichtbare Kontaktstelle zwischen Verwaltung und Bürgerschaft. Die zugehörigen Backoffice-Büros sind über den Flur direkt an diesen Bereich angebunden. Ein zweiter Eingang führt von der Allee ebenfalls in die Rathaushalle zu Bürgerservice und Saal.
Im Eingangsgeschoss des Altbaues ist – zum Marktplatz hin orientiert das Trauzimmer untergebracht, welches somit eine prominente Stelle im Haus, mit angemessenen Vorbereich besetzt und mit dem historischen Zugang zum Rathaus einen eigenen zeremoniellen Zugang bekommt. Dadurch kann der bestehende Eingang nicht nur baulich, sondern auch funktional erhalten werden, ohne auf die Vorteile eines ebenerdigen Haupteinganges in den Neubau verzichten zu müssen. Die beiden Flurenden in diesem, wie auch im oberen Altbaugeschoss bilden die Anknüpfungspunkte für die Erschließung des Neubaus, der im ersten Obergeschoss die Fachabteilung Bauen beherbergt, sowie, zum Marktplatz orientiert den Bürgerraum beherbergt. Der Bürgersaal ist als doppelgeschossiger Raum ausgebildet und bietet auf diesem Geschoss eine kleine Galerie, die die Nutzungsmöglichkeiten noch einmal erweitert.
Im 2. OG des Neubaus befinden sich die Büros der Bereiche Kultur/Sport/Soziales, soiwe Finanzen. Die Räume der Abteilungsleitung, sind dabei so angeordnet, dass sie, wie gewünscht kurze Wege zur Verwaltungsleitung haben, die sich im Obergeschoss des Altbaus befindet. So ist der Bürgermeisterbereich einerseits angemessen repräsentativ zum Marktplatz orientiert und andererseits auch mitten in der Verwaltung verortet um kurze Wege zu den Mitarbeitern zu ermöglichen. Das Dachgeschoss des Altbaues wird für die Räume der Abteilung Service vorgesehen.
Im Untergeschoss des Neubaus befinden sich die Lager- und Haustechnikräume. Ein Durchstich zur Fluchttreppe am Bürgersaal ermöglicht die optimale Ausnutzung gastronomischer Synergien und Anbindung der Ratskellerküche an Saal und Bistro.
Fassade und Material
Der Neubau ist als konventioneller Massivbau mit vorgemauerter Klinkerschale in hellem, warmem Farbton vorgesehen. Die Fenster der Regelbüros als gefaltete eloxierte Metallrahmenkonstruktion erweitern die Fassadentextur des Klinkers ins räumliche und verbinden so optimale Raumbelichtung mit individueller Raumbelüftung. Die besonderen Räume, wie Saal und Cafeteria erhalten erkerartig ausgebildete Verglasungen aus demselben Material. Diese zeigen auch nach außen hin, dass im neuen Rathaus außer Verwaltung auch kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen stattfinden.
Das Dach der Rathaushalle ist eine geschlossene Platte, die durch gezielt gesetzte quadratische Oberlichtöffnungen eine zenitale Belichtung der Hausmitte einerseits und unkomplizierte Anschlüsse an den Bestand und seine Geometrie andererseits, ermöglicht. Die Hallenfassade als gläserne Haut schließt diese Halle zwischen dem alten und dem neuen Baukörper. Die Außenfassade des Neubaus setzt sich in Struktur und Materialität im Inneren der Halle fort, ebenso geht der Fußbodenbelag des Marktplatzes direkt in die Halle weiter. Auf diese Art entsteht mit der Halle ein gedeckter Raum, der Charakteristika von Innen und Außen verbindet und so für eine Vielzahl von Veranstaltungen ein reizvoller Rahmen sein kann.
Freianlagen
Nördlich des Neubaus werden die gewünschten Stellplätze nachgewiesen, die Andienung des Saales kann ebenfalls von Norden in einen potenziellen Bühnenbereich hinein erfolgen. Das Cafe wird von der Straße „Am Markt“ aus angeliefert
Die Freianlagen des neuen Rathauses verstehen sich als Fortsetzung bzw. Vollendung der auf dem Marktplatz bereits begonnen Gestaltung
Haustechnik und Ökologie
Die kompakte Bauweise, sowie der hohe Dämmstandard gewährleisten, in Kombination mit auf den Hygieneluftwechsel ausgelegter Bürolüftung samt Wärmerückgewinnung, die Unterschreitung der Zielwerte der EnEV um 30%. Es werden insbesondere bei Dämmstoffen in allen Bauteilen mineralische und insoweit nachhaltige Materialien eingesetzt. Photovoltaikmodule auf dem Dach des Neubaus ermöglichen umweltfreundliche Stromerzeugung für Eigenbedarf und darüber hinaus. Die Belüftung des Saales erfolgt nach dem Prinzip der Quelllüftung und dadurch mit reduzierten Luftmengen und geringem Energiebedarf.
Die Erweiterung des historischen Rathauses in Holzwickede bietet die Chance den Marktplatz städtebaulich zu arrondieren und auch das Rathaus selbst einer neuen Ganzheit zuzuführen. Das historische Rathaus bleibt als solitärer Baukörper erhalten und erkennbar. Gleichzeitig wird es um einen Winkelförmigen Baukörper so ergänzt, dass ein neuer städtebaulicher Solitär entsteht, in dem das bestehende Gebäude selbstverständlicher Teil des großen Ganzen ist. Das neue Rathaus entwickelt sich um eine zentrale Halle, die Ausdruck des Geistes von Holzwickede ist. Sie ist Foyer des Bürgersaales, Anlaufstelle des Bürgerservice, zentraler Kommunikationsort im Rathaus und nicht zuletzt auch ein Stück weit museale Halle in der sich das historische Gebäude selbst ausstellt.
Der neue Gebäudeteil passt zum historischen wie der Schlüssel zum Schloss und fügt sich gemeinsam mit diesem zu einer funktionalen und auch typologischen Gesamtheit. Aus den sackgassenartigen Kurzfluren des historischen Rathauses entsteht ein umlaufendes Erschließungssystem, das einfache Orientierung mit kurzen Wegen verbindet.
Funktion
Vom Haupteingang, an der zum Marktplatz hin orientierten Gebäudefuge kommt der Besucher ebenerdig in die neue Rathaushalle. Diese ist als lebendiger Treffpunkt und Foyer des Bürgersaales gestaltet, der die Halle nach Osten hin begrenzt. Er ist teilbar, hat direktes Tageslicht, wird von Norden her angedient und kann vom am Marktplatz liegenden Cafe, bzw. dessen Küchenbereich kulinarisch versorgt werden. Zur Rathaushalle hin orientiert ist auch die lange Theke des Bürgerservice – die wesentliche und sichtbare Kontaktstelle zwischen Verwaltung und Bürgerschaft. Die zugehörigen Backoffice-Büros sind über den Flur direkt an diesen Bereich angebunden. Ein zweiter Eingang führt von der Allee ebenfalls in die Rathaushalle zu Bürgerservice und Saal.
Im Eingangsgeschoss des Altbaues ist – zum Marktplatz hin orientiert das Trauzimmer untergebracht, welches somit eine prominente Stelle im Haus, mit angemessenen Vorbereich besetzt und mit dem historischen Zugang zum Rathaus einen eigenen zeremoniellen Zugang bekommt. Dadurch kann der bestehende Eingang nicht nur baulich, sondern auch funktional erhalten werden, ohne auf die Vorteile eines ebenerdigen Haupteinganges in den Neubau verzichten zu müssen. Die beiden Flurenden in diesem, wie auch im oberen Altbaugeschoss bilden die Anknüpfungspunkte für die Erschließung des Neubaus, der im ersten Obergeschoss die Fachabteilung Bauen beherbergt, sowie, zum Marktplatz orientiert den Bürgerraum beherbergt. Der Bürgersaal ist als doppelgeschossiger Raum ausgebildet und bietet auf diesem Geschoss eine kleine Galerie, die die Nutzungsmöglichkeiten noch einmal erweitert.
Im 2. OG des Neubaus befinden sich die Büros der Bereiche Kultur/Sport/Soziales, soiwe Finanzen. Die Räume der Abteilungsleitung, sind dabei so angeordnet, dass sie, wie gewünscht kurze Wege zur Verwaltungsleitung haben, die sich im Obergeschoss des Altbaus befindet. So ist der Bürgermeisterbereich einerseits angemessen repräsentativ zum Marktplatz orientiert und andererseits auch mitten in der Verwaltung verortet um kurze Wege zu den Mitarbeitern zu ermöglichen. Das Dachgeschoss des Altbaues wird für die Räume der Abteilung Service vorgesehen.
Im Untergeschoss des Neubaus befinden sich die Lager- und Haustechnikräume. Ein Durchstich zur Fluchttreppe am Bürgersaal ermöglicht die optimale Ausnutzung gastronomischer Synergien und Anbindung der Ratskellerküche an Saal und Bistro.
Fassade und Material
Der Neubau ist als konventioneller Massivbau mit vorgemauerter Klinkerschale in hellem, warmem Farbton vorgesehen. Die Fenster der Regelbüros als gefaltete eloxierte Metallrahmenkonstruktion erweitern die Fassadentextur des Klinkers ins räumliche und verbinden so optimale Raumbelichtung mit individueller Raumbelüftung. Die besonderen Räume, wie Saal und Cafeteria erhalten erkerartig ausgebildete Verglasungen aus demselben Material. Diese zeigen auch nach außen hin, dass im neuen Rathaus außer Verwaltung auch kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen stattfinden.
Das Dach der Rathaushalle ist eine geschlossene Platte, die durch gezielt gesetzte quadratische Oberlichtöffnungen eine zenitale Belichtung der Hausmitte einerseits und unkomplizierte Anschlüsse an den Bestand und seine Geometrie andererseits, ermöglicht. Die Hallenfassade als gläserne Haut schließt diese Halle zwischen dem alten und dem neuen Baukörper. Die Außenfassade des Neubaus setzt sich in Struktur und Materialität im Inneren der Halle fort, ebenso geht der Fußbodenbelag des Marktplatzes direkt in die Halle weiter. Auf diese Art entsteht mit der Halle ein gedeckter Raum, der Charakteristika von Innen und Außen verbindet und so für eine Vielzahl von Veranstaltungen ein reizvoller Rahmen sein kann.
Freianlagen
Nördlich des Neubaus werden die gewünschten Stellplätze nachgewiesen, die Andienung des Saales kann ebenfalls von Norden in einen potenziellen Bühnenbereich hinein erfolgen. Das Cafe wird von der Straße „Am Markt“ aus angeliefert
Die Freianlagen des neuen Rathauses verstehen sich als Fortsetzung bzw. Vollendung der auf dem Marktplatz bereits begonnen Gestaltung
Haustechnik und Ökologie
Die kompakte Bauweise, sowie der hohe Dämmstandard gewährleisten, in Kombination mit auf den Hygieneluftwechsel ausgelegter Bürolüftung samt Wärmerückgewinnung, die Unterschreitung der Zielwerte der EnEV um 30%. Es werden insbesondere bei Dämmstoffen in allen Bauteilen mineralische und insoweit nachhaltige Materialien eingesetzt. Photovoltaikmodule auf dem Dach des Neubaus ermöglichen umweltfreundliche Stromerzeugung für Eigenbedarf und darüber hinaus. Die Belüftung des Saales erfolgt nach dem Prinzip der Quelllüftung und dadurch mit reduzierten Luftmengen und geringem Energiebedarf.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Verfasser leistet einen klar strukturierten und sympathischen Beitrag zum Wettbe-werbsverfahren „Erweiterung Rathaus Holzwickede“.
Er erweitert das Rathaus durch einen dreigeschossigen Winkelbau und orientiert sich anden Gebäudefluchten des historischen Gebäudes. Alt-und Neubau werden durch eine dreigeschossige verglaste Halle miteinander verbunden.
Städtebaulich fügt sich das neue Gebäude durch die Materialwahl, durch die Fassaden-strukturen und insbesondere durch die Maßstäblichkeit wohltuend und richtig in das Umfeldein. Wobei über die Geschossigkeit der 3-geschossigen Halle durchaus nochmal nachge¬dacht werden sollte.
Die Verortung und Ausrichtung des Bürgersaales, des Bürgerbüros und die rationale Struk¬tur der Büroräume sind der Aufgabe angemessen und gut gewählt.
Lage und Anordnung des ruhenden Verkehrs für PKW und Fahrräder sind unaufgeregt plat-ziert. Eine durchgehende Textur der Platzflächen, Parkplatz, Innenhof und Marktplatz do-kumentieren die verwandtschaftlichen Beziehungen.
Die wirtschaftlichen Werte, bezogen auf die Brutto-Grundfläche, den Brutto-Rauminhalt undauch bezogen auf die Nutzflächen sind im Vergleich zu weiteren Wettbewerbsbeiträgenunterhalb des Durchschnitts und lassen somit eine wirtschaftliche Realisierung erwarten.
Insgesamt eine schöne Lösung zur gestellten Wettbewerbsaufgabe.
Er erweitert das Rathaus durch einen dreigeschossigen Winkelbau und orientiert sich anden Gebäudefluchten des historischen Gebäudes. Alt-und Neubau werden durch eine dreigeschossige verglaste Halle miteinander verbunden.
Städtebaulich fügt sich das neue Gebäude durch die Materialwahl, durch die Fassaden-strukturen und insbesondere durch die Maßstäblichkeit wohltuend und richtig in das Umfeldein. Wobei über die Geschossigkeit der 3-geschossigen Halle durchaus nochmal nachge¬dacht werden sollte.
Die Verortung und Ausrichtung des Bürgersaales, des Bürgerbüros und die rationale Struk¬tur der Büroräume sind der Aufgabe angemessen und gut gewählt.
Lage und Anordnung des ruhenden Verkehrs für PKW und Fahrräder sind unaufgeregt plat-ziert. Eine durchgehende Textur der Platzflächen, Parkplatz, Innenhof und Marktplatz do-kumentieren die verwandtschaftlichen Beziehungen.
Die wirtschaftlichen Werte, bezogen auf die Brutto-Grundfläche, den Brutto-Rauminhalt undauch bezogen auf die Nutzflächen sind im Vergleich zu weiteren Wettbewerbsbeiträgenunterhalb des Durchschnitts und lassen somit eine wirtschaftliche Realisierung erwarten.
Insgesamt eine schöne Lösung zur gestellten Wettbewerbsaufgabe.
©Bez und Kock Architekten
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Konzept
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Obergeschosse
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Modell 1/500
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