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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2014

Deutsche Botschaft Tiflis / Neubau Kanzlei und Residenz

Visualisierung

Visualisierung

Anerkennung

Bez+Kock Architekten Generalplaner GmbH

Architektur

Jetter Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

wh-p Ingenieure

Tragwerksplanung

Henne & Walter GbR

TGA-Fachplanung

GBI Gesellschaft Beratender Ingenieure mbH

TGA-Fachplanung

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Die Wechselwirkung von Topographie und Gebäude ist das Thema des vorliegenden Entwurfes. Als Reminiszenz an den früher am Ort des Grundstückes betriebenen Weinbau – der auch noch heute große Bedeutung in Georgien hat, wird das Grundstück mit Natursteinmauern terrassiert und so für die Gebäude der deutschen Botschaft nutzbar gemacht. Die Kanzlei mit Visastelle schmiegt sich als Innenhoftypus in den Hang, die beiden Geschosse sind zueinander versetzt und verschwinden so als eigenständige Baumasse fast vollständig. Gekrönt wird die Anlage vom Baukörper der Residenz, der das Fassadenthema der Hanggeschosse aufnimmt, aber zu einer eigenen skulpturalen Präsenz erweitert.

Funktion

Die Kanzlei erstreckt sich über die beiden unteren Geschosse. Dabei liegt die Visastelle auf Strassenniveau und ist von der Aussenwache über einen vom übrigen Gelände abgegrenzten Hof zu erreichen. Der Zugang zur Kanzlei erfolgt am Pförtner vorbei ebenfalls auf Strassenniveau. Über ein knappes unteres Foyer erreicht der Besucher eine in einem zweigeschossigen Luftraum befindliche Treppe, die das Hauptfoyer mit den daran angelagerten Besprechungsräumen auf Ebene +1 erschließt.
Die beiden Kanzleigeschosse sind als ringförmig erschlossenen Geschosse leicht versetzt übereinander angeordnet, im unteren Geschoss befinden sich neben Visastelle, verschiedene Büroflächen, der Regionalarzt und das HOD-Büro. Im oberen Geschoss befindet sich, zum Talblick hin orientiert, der Leitungsbereich, sowie vor allem in den rückwärtigen Zonen die Bereiche für die IT-Sicherheit, den Militärattache und BPol, jeweils als separate Bereiche ausgebildet.

Die Residenz als Höhepunkt und Ziel der Anlage befindet sich am oberen Grundstücksende, mit Blick und Bezug zu Sonne, Tal und Botschaftsgarten. Über eine diskrete Zufahrt auf Eingangsniveau erschlossen, gelangen die Besucher der Residenz von Norden her zum Eingang, wo sie über den zum Talblick hin orientierten Eingangsbereich in den Empfangsraum kommen. Dieser Empfangsraum bindet durch die gesamte Gebäudetiefe durch und ermöglicht so eine große Vielfalt an Wegen durch Empfangsbereich und Residenzgarten .
Über die Bibliothek, die auch privates Arbeitszimmer des Botschafters ist, gelangt dieser, direkt und unkompliziert von seiner Wohnung in die Empfangsräume.
Der Wohnbereich der Residenz befindet sich im Obergeschoss und ist über Treppe und Aufzug sowohl mit der Tiefgarage, als auch mit dem auf dem Niveau der Empfangsräume gelegenen Privateingang des Botschafters verbunden. Ein räumlich spannendes Wechselspiel zwischen offenen (Wohn-) und geschlossenen (Schlaf-) Bereichen gliedert die Wohnung des Botschafters.

Fassade / Material

Heimischer Basalt, aufgehellter Beton in Fertigteilen und Verglasung in Alu-Holzrahmen bilden den Materialkanon der Aussenfassaden für das Botschaftsgebäude. Aus den Terrassierungen, die aus bruchrauhem Basalt gebildet werden, werden die präzise geschnittenen Inlets der Gebäude herausgeschnitten, deren Präzision durch das fein gefügte Betonfertigteilraster dargestellt wird. Innerhalb dieses Fassadenskeletts lassen sich die verschiedenen funktionalen Anforderungen an die Fassade problemlos integrieren. Die Holzrahmen der Fenster geben dem Gebäude eine angenehm haptische Note.
Der für die Tragkonstruktion erforderliche konventionelle Stahlbetonbau ist wirtschaftlich und einfach herzustellen und nimmt insoweit auch Rücksicht auf die örtlichen Gegebenheiten.
Freianlagen

Die bauliche Neuordnung schmiegt sich an den Hang – bildet Terrassen aus und berücksichtigt die wichtigen klimatischen Funktionen der Hanglage. Durch die geschickte Staffelung in Anlehnung an den ansteigenden Geländeverlauf können die Dachflächen intensiv als Wiese begrünt werden, sodass ein fließender Übergang zu den Grünflächen und Terrassenbereichen entsteht.

Großes Ziel der Freiraumplanung ist es vorbildhaft mit den Ressourcen von Wasser und Boden so umzugehen, dass sie nachhaltig geschont werden. Auf den Dachflächen ist daher eine extensive Begrünung vorgesehen, Dachwasser und Oberflächenwasser aus befestigten Flächen wird in Zisternen für Gieß- und Reinigungszwecke gespeichert.

Im Sinne des ressourcensparenden Einsatz von Baumaterialien wird gebrauchtes Basaltpflaster auf allen befestigten Bereiche der Eingangszonen, Parkierungsflächen und Terrassenbereiche durchgängig in Reihen verlegt. Mit dieser einheitlichen Bodentextur aus örtlichem Basalt werden so Botschaft und Kanzlei auf eine gemeinschaftliche Plattform zusammengeführt und als Einheit und als eigenständiges Quartier präsentiert.

Die Kombination aus bewegter Topographie, weiten Wiesenflächen und Terrassenflächen mit einem großzügigen Weitblick in den Talraum von Tiflis lässt eine Gesamtanlage entstehen, die Ruhe und Selbstverständlichkeit ausstrahlt, und der Botschaft und seinen Mitarbeitern sowohl als ruhiger Garten dient aber auch als gemeinschaftlich genutzter Freiraum für repräsentative Veranstaltung vielfältig genutzt werden kann.
Die im Isani -Samgori Bezirk typische Freiraumstruktur aus weiten Wiesenflächen und locker eingestreuten großkronigen Parkbäumen und Obstbäumen wird so fortgeführt und der Bezug auf das Vorhandene Klima und die lokalen Vegetationstrukturen geschätzt.
von links unten

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Lageplan

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von rechts

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Modell

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