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Offener Wettbewerb | 09/2010

Ehemaliges Zeughausareal Zug / Neugestaltung Stadtgarten

ein 3. Preis

club L94

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Durch die Umnutzung des ehemaligen Zeughauses zum Obergericht sowie als Erweiterung der benachbarten Studienbibliothek, besteht die Chance das Gelände aus dem „Dornröschenschlaf“ zu befreien und den Zuger Bürgern einen neuen Stadtgarten zu schenken. Dabei gilt es zunächst das Areal um das ehemalige Zeughaus aufzuräumen und von der vorhandenen dichten Strauch- und Krautschicht, mit den damit verbundenen Angsträumen, zu befreien. Die vorhandene Tiefgarage des Casinos und die dadurch bestehende Topographie wird integraler Bestandteil der neuen Gestaltung des Zeughausareals.

Das Freiraumkonzept besteht aus drei thematisch aufeinander aufbauenden, historischen, ortstypischen und gartenkünstlerischen Ansätzen:
1. den verschiedenen zeitgeschichtlichen Entwicklungen des Ortes.
2. der ortstypischen Gartengestaltung der Villengärten am Hang mit Ausrichtung zum See.
3. der Zuordnung des Gartens zum Haus im Sinne der (Neo)Renaissance in Form eines Parterres.
Die historische Entwicklung des Ortes ist von zwei Zuständen bestimmt: Bis 1900 diente das Gelände vor der Altstadt zur Selbstversorgung der Zuger Bürger. Es gab diverse Gärten sowie eine große Wiesenflächen mit einzelnen Bäumen. Nach dem Bau des Zeughauses in der baustilistischen Zeit des Historismus, fasste ein Garten im landschaftlichen Stil drei Seiten des Baus ein. Die repräsentative Fassade des Gebäudes im Stil der italienischen Renaissance und der deutschen Gotik ist zum See gewandt und erhält einen vorgelagerten Turn- bzw. Kasernenplatz. Das Gelände ist zum See abschüssig. Die Themen Wiese und Garten haben das Gelände in der Vergangenheit in verschiedenen Bereichen begleitet und sollten daher auch die wesentlichen Freiraumtypologien des Zeughausareals bleiben. Dabei werden die Themen allerdings in eine neuen Kontext gestellt, der dem ursprünglichen Gedanken der Gartengestaltung in der Renaissance entspricht. Wie in der Renaissance üblich wird dem Zeughaus ein Garten als Erweiterung des Hauses vorgelagert. Das „Parterre“ wird in seiner formalen und räumlichen Gestaltung neu interpretiert und bildet künftig das Zentrum des neuen Stadtgartens Zug vor der repräsentativen Fassade des neuen Obergerichtes bzw. der Studienbibliothek.