Einladungswettbewerb | 07/2020
Entwicklung eines neuen Stadtquartiers auf dem Areal der Eggarten-Siedlung in München
©Tovatt Architects & Planners / Sweco Architects
Lageplant
Anerkennung
Stadtplanung / Städtebau
Stadtplanung / Städtebau
Stadtplanung / Städtebau
Erläuterungstext
Von Johannes Tovatt
Im Arbeitsprozess wurden alle räumlichen und verbindenden Möglichkeiten im städtischen Netz untersucht, auch solche von geringer Bedeutung. Die Intention einer Diagonale zwischen Nord und Süd verkörpert ein solches Beispiel; soziale Synergien öffentlicher Räume innerhalb Eggartens beziehen sich auf die Idee einer übergreifenden Raumstruktur, die tief in die angrenzenden Quartiere hineinreicht. Bewohnerinnen und Bewohner aus den angrenzenden Quartieren werden eingeladen, Grenzen werden aufgelöst, Menschen und ihre Ideen können Wege für Bewegung und Vernetzung finden. Unser Ziel war ein heikler Balanceakt; eine urbane Struktur von eigenständiger Identität, noch kontextuell und offen für unbekannte Entwicklungen in der Zukunft.
Die Möglichkeit eines zukünftigen Bahnhofs hat die Diagonale noch stärker betont und Gebiete und Menschen in größerer Entfernung zum Eggarten und seinen sozialen und kommerziellen Angeboten angezogen.
Die städtebauliche Struktur respektiert und betont die vorhandenen Landschaftsqualitäten, die Windrichtungen und das Grundwassersystem. Diese Faktoren werden behutsam in die öffentlichen Räume integriert und bilden ein vielfältiges Stadtgefüge, das reich an Überraschungen und doch organisiert und überschaubar ist.
Die städtische Blockstruktur schafft eine Stadt der kurzen Wege, erlaubt gleichzeitig Flexibilität in der Dichte und lässt eine ganze Reihe unterschiedlicher Gebäudetypologien zu. Diese können in einer bunten Mischung entwickelt werden, ohne die strukturelle Logik des städtischen Gefüges zu beeinträchtigen - die Robustheit des Gesamtkonzepts ist die Basis, von der aus einer dynamischen Umsetzung erfolgen kann.
Das städtebauliche Konzept der differenzierten Blockstruktur ermöglicht eine vielfältige und kleinteilige Parzellierung der Einheiten, eine Vielfalt von Eigentums- und Besitzverhältnissen sowie eine flexible Nutzung.
Im Arbeitsprozess wurden alle räumlichen und verbindenden Möglichkeiten im städtischen Netz untersucht, auch solche von geringer Bedeutung. Die Intention einer Diagonale zwischen Nord und Süd verkörpert ein solches Beispiel; soziale Synergien öffentlicher Räume innerhalb Eggartens beziehen sich auf die Idee einer übergreifenden Raumstruktur, die tief in die angrenzenden Quartiere hineinreicht. Bewohnerinnen und Bewohner aus den angrenzenden Quartieren werden eingeladen, Grenzen werden aufgelöst, Menschen und ihre Ideen können Wege für Bewegung und Vernetzung finden. Unser Ziel war ein heikler Balanceakt; eine urbane Struktur von eigenständiger Identität, noch kontextuell und offen für unbekannte Entwicklungen in der Zukunft.
Die Möglichkeit eines zukünftigen Bahnhofs hat die Diagonale noch stärker betont und Gebiete und Menschen in größerer Entfernung zum Eggarten und seinen sozialen und kommerziellen Angeboten angezogen.
Die städtebauliche Struktur respektiert und betont die vorhandenen Landschaftsqualitäten, die Windrichtungen und das Grundwassersystem. Diese Faktoren werden behutsam in die öffentlichen Räume integriert und bilden ein vielfältiges Stadtgefüge, das reich an Überraschungen und doch organisiert und überschaubar ist.
Die städtische Blockstruktur schafft eine Stadt der kurzen Wege, erlaubt gleichzeitig Flexibilität in der Dichte und lässt eine ganze Reihe unterschiedlicher Gebäudetypologien zu. Diese können in einer bunten Mischung entwickelt werden, ohne die strukturelle Logik des städtischen Gefüges zu beeinträchtigen - die Robustheit des Gesamtkonzepts ist die Basis, von der aus einer dynamischen Umsetzung erfolgen kann.
Das städtebauliche Konzept der differenzierten Blockstruktur ermöglicht eine vielfältige und kleinteilige Parzellierung der Einheiten, eine Vielfalt von Eigentums- und Besitzverhältnissen sowie eine flexible Nutzung.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit 1008 baut ein klassisches Stadtgitter aus Baufeldern, Straßen und Stadträumen auf. Der Maßstab der Hofbebauungen und die Dimension der Stadträume zeigen eine gute Proportion. Die Setzung einzelner Hochpunkte, insbesondere am nordwestlichen Eingang zum Quartier sind in Bezug auf Lage und Höhe gut gewählt. Nach außen zeigt sich das Quartier mit klaren, räumlichen Kanten kompakt und lässt die Kaltluftbahn größtenteils frei von Bebauung.
Überlagert wird das Stadtgitter durch ein eher informelles, im Winkel leicht verdrehtes Wegekreuz, an dem in Ost-West Richtung einige Bestandsgebäude erhalten bleiben und so der ehemalige Charakter des Gebietes in die Zukunft überführt wird. Der Nord-Süd gerichteten Weg verbindet den insgesamt gut proportionierten Quartiersplatz mit einer S-Bahn Station, die aber leider erst in weiter Zukunft hier realisiert werden könnte. Die Plausibilisierung der Wegeverbindung bleibt hier eher unklar.
Die Gebäude zeigen bekannte und bewerte Grundrisstypologien. Sie lassen einerseits - aufgrund der fast durchgehenden Dachlandschaft - eine hohes Potential bei der Gewinnung von Energie und andererseits - aufgrund der niedrigen Geschossigkeit - eine gute Tageslichtperformance erwarten. Diese Faktoren tragen zu einer insgesamt positiven Klimabilanz des Entwurfes bei. Die eingerückten Bauteile bei den größeren Baufeldern können architektonisch nicht überzeugen und schaffen in Teilen unbelichtete Situationen.
Die Parzellierungsmöglichkeiten zwischen einzelnen Genossenschaften und auch zwischen Genossenschaften und den privaten Bauträgern, werden positiv gesehen. Auch die gewählte Größenordnung und Varianz der Gebäude sowie die Möglichkeiten zu den schrittweisen Realisierungen überzeugen. Durch die maßvolle Geschossigkeit erreicht der Entwurf eine vergleichsweise niedrige Ausnutzung des Grundstücks, offenbart jedoch selbst bei der geringen Ausnutzung noch Schwierigkeiten bei den Abstandsflächen.
Die Positionierung der kommerziellen und nicht kommerziellen Nutzungen und Läden im Nordwesten des Wegekreuzes wird positiv bewertet. Leider werden im Bereich des grünen Quartiersplatzes keine vergleichbaren Nutzungen und Erdgeschosszonen, die zu einer Belebung des Raumes beitragen könnten, angeboten.
Die Erschließung des Quartiers erfolgt über eine bügelförmige Straße, die durch das gesamte Quartier geführt wird - sie wird als besonders kritisch bewertet. Neben der Erschließungsfunktion werden über sie auch die teilweise unter den Baufeldern liegenden Tiefgaragen erschlossen, was nicht nur zu einer erheblichen Verkehrsbelastung, sondern auch zu möglichen Durchgangsverkehren im Quartier führt. Insgesamt kann die Erschließung des Quartiers mit einem klassischen Straßenquerschnitt hier verkehrlich wie gestalterisch nicht überzeugen. Innovative Ansätze, die über die bekannten Querschnitte hinausgehen, werden hier leider nicht aufgezeigt. In diesem Kontext wird auch das Zusammenspiel zwischen Straße und Schule sehr kritisch diskutiert: Hier müssen alle Kinder des Quartiers auf dem Schulweg die durchgehende Erschließungsstraße queren.
Insgesamt zeigt die Arbeit 1008 ein solides und bekanntes städtebauliches Muster, dass für sich funktioniert und realisierbare Lösungen vorhält. Leider aber fehlt dem Entwurf die präzise Verknüpfung mit dem Ort wie auch der Mut bei der Entwicklung von spezifischen Lösungen in der Überlagerung von aktuellen Fragen der Mobilität, der Freiräume und der Architektur, sodass die Arbeit letztendlich nicht voll überzeugen kann.
Überlagert wird das Stadtgitter durch ein eher informelles, im Winkel leicht verdrehtes Wegekreuz, an dem in Ost-West Richtung einige Bestandsgebäude erhalten bleiben und so der ehemalige Charakter des Gebietes in die Zukunft überführt wird. Der Nord-Süd gerichteten Weg verbindet den insgesamt gut proportionierten Quartiersplatz mit einer S-Bahn Station, die aber leider erst in weiter Zukunft hier realisiert werden könnte. Die Plausibilisierung der Wegeverbindung bleibt hier eher unklar.
Die Gebäude zeigen bekannte und bewerte Grundrisstypologien. Sie lassen einerseits - aufgrund der fast durchgehenden Dachlandschaft - eine hohes Potential bei der Gewinnung von Energie und andererseits - aufgrund der niedrigen Geschossigkeit - eine gute Tageslichtperformance erwarten. Diese Faktoren tragen zu einer insgesamt positiven Klimabilanz des Entwurfes bei. Die eingerückten Bauteile bei den größeren Baufeldern können architektonisch nicht überzeugen und schaffen in Teilen unbelichtete Situationen.
Die Parzellierungsmöglichkeiten zwischen einzelnen Genossenschaften und auch zwischen Genossenschaften und den privaten Bauträgern, werden positiv gesehen. Auch die gewählte Größenordnung und Varianz der Gebäude sowie die Möglichkeiten zu den schrittweisen Realisierungen überzeugen. Durch die maßvolle Geschossigkeit erreicht der Entwurf eine vergleichsweise niedrige Ausnutzung des Grundstücks, offenbart jedoch selbst bei der geringen Ausnutzung noch Schwierigkeiten bei den Abstandsflächen.
Die Positionierung der kommerziellen und nicht kommerziellen Nutzungen und Läden im Nordwesten des Wegekreuzes wird positiv bewertet. Leider werden im Bereich des grünen Quartiersplatzes keine vergleichbaren Nutzungen und Erdgeschosszonen, die zu einer Belebung des Raumes beitragen könnten, angeboten.
Die Erschließung des Quartiers erfolgt über eine bügelförmige Straße, die durch das gesamte Quartier geführt wird - sie wird als besonders kritisch bewertet. Neben der Erschließungsfunktion werden über sie auch die teilweise unter den Baufeldern liegenden Tiefgaragen erschlossen, was nicht nur zu einer erheblichen Verkehrsbelastung, sondern auch zu möglichen Durchgangsverkehren im Quartier führt. Insgesamt kann die Erschließung des Quartiers mit einem klassischen Straßenquerschnitt hier verkehrlich wie gestalterisch nicht überzeugen. Innovative Ansätze, die über die bekannten Querschnitte hinausgehen, werden hier leider nicht aufgezeigt. In diesem Kontext wird auch das Zusammenspiel zwischen Straße und Schule sehr kritisch diskutiert: Hier müssen alle Kinder des Quartiers auf dem Schulweg die durchgehende Erschließungsstraße queren.
Insgesamt zeigt die Arbeit 1008 ein solides und bekanntes städtebauliches Muster, dass für sich funktioniert und realisierbare Lösungen vorhält. Leider aber fehlt dem Entwurf die präzise Verknüpfung mit dem Ort wie auch der Mut bei der Entwicklung von spezifischen Lösungen in der Überlagerung von aktuellen Fragen der Mobilität, der Freiräume und der Architektur, sodass die Arbeit letztendlich nicht voll überzeugen kann.
©Tovatt Architects & Planners / Sweco Architects
Skizze
©Tovatt Architects & Planners / Sweco Architects
Perspektive
©Tovatt Architects & Planners / Sweco Architects
Schnitte
©Tovatt Architects & Planners / Sweco Architects
Abgabeplan