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Einladungswettbewerb | 09/2021

Entwicklung Hochhausensemble für das „Millennium-Areal“ im Europaviertel Frankfurt

Die neue Frankfurter Skyline

Die neue Frankfurter Skyline

1. Preis

Preisgeld: 100.000 EUR

Ferdinand Heide Architekt

Architektur

INOVIS Ingenieure GmbH

TGA-Fachplanung

IBC Ingenieurbau-Consult GmbH Mainz

Brandschutzplanung

HyWin

Fassadenplanung

Nightnurse Images AG

Visualisierung

Sweco GmbH

Tragwerksplanung

SCALE Architekturmodelle

Modellbau

Erläuterungstext

ENERGIEKONZEPT
- Gebäudehülle mit hohem energetischen Standard minimiert Wärmebedarf
- Dimensionierung der Luftmengen auf den hygienischen Mindestluftwechsel, bzw. die abzuführenden Lasten, Bedarfsabhängige Regelung
- Hocheffektive WRG, adiabate Kühlung der Fortluft mit WRG zur Minimierung des sommerlichen Kälte-Leistungsbedarfs
- Wärme- und Kältegrundversorgung über geothermische Wärmepumpenanlage (Erdreichberührte Bauteile: Pfahl-Platten-Gründung/Baugrubenverbau) mit Spitzenlastversorgung über Fernwärme
- Deckung verbleibender Kälteleistungsbedarf über elektrische Kältemaschinen mit freier Kühlung
- Im Gebäude anfallende Abwärme (z.B. Datentechnik) wird genutzt
- Wasserspeicher zum Ausgleich der Umweltenergieströme
- Gebäudeleittechnik zur bedarfsgerechten Steuerung und Regelung sowie Messung der Verbräuche zur Überwachung und Optimierung der Anlagen und Energieverbräuche
- Im Büroturm Doppelverglasung mit Prallscheibe und dazwischenliegender effektiver Sonnenschutzjalousie mit Tageslichtlenkfunktion
- Photovoltaik vor den Deckenpaketen, nach hinten geneigt für Lüftungsklappen jeweils am Boden jedes Fensters für die natürliche Lüftung
- An der Fassade abfallende Windströmung führt über die horizontalen Fugen zwischen den Prallscheiben auskömmlich die warme Luft aus dem Fassadenzwischenraum ab
- Heiz-Kühl-Decken unter den Stahl-Verbund-Decken (Nachhaltigkeit und konstruktive Effizienz)

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Disposition überzeugt: Die Verfasser formulieren einen Dreiklang aus dem bestehenden Tower 185 und den beiden neuen Türmen A und B. Die Blockrandbebauungen sowohl zur Hohenstaufenstraße als auch zum südlich anschließenden Block sind sehr gut gelöst. Die »Einschnürung« durch die Anordnung der beiden Türme lässt einen Antrittsplatz im Norden und einen Quartiersplatz im Süden entstehen; die Abfolge beider Plätze überzeugt in hohem Maße. Die städtebaulich gelungene Hierarchie der öffentlichen Räume sowie der Adressbildung für die verschiedenen Baukörper und Nutzungen wird insgesamt sehr positiv bewertet. Zur Osloer Straße sind die Foyers der Büros und des Hotels folgerichtig angeordnet. Ergänzend könnte in diesem Bereich auch ein Restaurant oder eine andere öffentliche Nutzung angeordnet werden. Im EG des Tower B sollte überprüft werden, ob die Zugänge zu den unterschiedlichen Wohnbereichen über ein gemeinsames Foyer erschlossen werden können. Die Kindertagesstätte im Süden ist richtig verortet und stellt ein eigenständiges und Identität stiftendes Gebäude dar. Lage und Größe der Kita-Freiflächen sind ebenfalls richtig gewählt. Eine leichte Überschreitung der GRZ durch das Gesamtensemble sollte korrigiert werden. Der Tower A ist als in sich verdrehte Skulptur gestaltet. Die vorspringenden Sockelbereiche schützen den öffentlichen Raum vor Fallwinden. Außentreppen führen auf die verschiedenen Ebenen des Sockels, die so überraschende öffentliche Freibereiche ausbilden. Der obere Abschluss ist des Turms ist prägnant ausformuliert und verleiht dem Gebäude eine markante, unverwechselbare Fernwirkung. Besonders positiv gesehen wird das dortige spektakuläre Angebot für die Öffentlichkeit. Die vorgeschlagene Höhe des Towers A überschreitet die Vorgabe der Auslobung, könnte aber aus Sicht der Jury aufgrund der hohen Signifikanz der Turmspitze angemessen sein. Die skulpturale Verdrehung des Turms sollte auch in der Westfassade erlebbar gemacht werden. Dabei könnte die Breite der Westansicht in Teilen reduziert werden. In diesem Zusammenhang sollte der Sockel des Tower A im Westen zur Hohenstaufenstraße hin überarbeitet werden, um auch dort eine Ablesbarkeit der Sockelgeschosse zu erreichen sowie einen hohen Windkomfort (Vermeidung von Fallwinden) zu ermöglichen. Eine verstärkte Außenwirkung/Ablesbarkeit der Sky-Lobbys im Tower A sollte geprüft werden. Die Regelgeschosse der Büro- und Hotelbereiche sind sehr gut ausgearbeitet. Der Kern des Tower A könnte optimiert werden, z. B. in Bezug auf die Anzahl der Treppenräume. Auch die Effizienz und Flexibilität der oberen Büroetagen (Grundrisstiefen) sollte überprüft werden. Die (teil-)öffentlichen Bereiche des Hotels (Wellness, Skylobby und Restaurant) sind auf gelungene Weise gestaltet. Es erscheint wünschenswert, die vorhandene skulpturale Qualität des Tower A vom Sockel über den Schaft bis zur Turmspitze noch stärker auszuformulieren. Die Durchgängigkeit der thermischen Hülle sollte – z. B. durch Verzicht auf die Versprünge der Geschossdecken – erhöht werden; auch im Sinne der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit des Gebäudes. Durch die geschickte Verdrehung wendet sich der Tower A von den Wohnungen im Tower B ab. So entsteht eine hohe Zahl gut belichteter und besonnter Wohnungen. Aus bauphysikalischen Gründen sollte der geschossweise Versatz der Loggien überprüft werden (Vermeidung von Wärmebrücken), wenngleich die gestalterische Wirkung der versetzten Rücksprünge grundsätzlich positiv bewertet wird. Praktische Fragen wie die der Reinigung zurückspringender Fassadenteile müssten vertieft untersucht werden. Für die wichtigen Aspekte der Nachhaltigkeit bietet das Konzept eine Reihe sehr guter Ansätze. Die vorgeschlagenen Rippendecken überzeugen für den Tower A; für den Tower B erscheinen diese nicht unbedingt folgerichtig. Optimierungspotentiale (z. B. Glasanteile der Fassaden Tower A) müssten in weiteren Planungsschritten vertieft untersucht werden. Auch die einseitige Schachtführung sollte in weiteren Planungsschritten überprüft und ggf. optimiert werden. Die kernnahe Anordnung der Innenstützen wird kritisch hinterfragt, da sie einer Vorspannung des Kerns entgegenwirkt. Die Rotationsbeanspruchungen aus der verdrehten Form des Tower A müssten ebenfalls vertieft untersucht werden. Das beschriebene umlaufende Fassadenfachwerk wäre an den Schmalseiten des Tower A möglicherweise nicht erforderlich. Insgesamt stellt der Entwurf sowohl auf stadträumlicher Ebene (in den öffentlichen Räumen und den Sockelbereichen) wie auch auf skulpturaler Ebene (in Bezug auf seine Ensemble- und Fernwirkung) einen besonders eigenständigen und qualitätsvollen Beitrag zum Wettbewerb dar.
Umweltenergie-Effizienz aus Transformation

Umweltenergie-Effizienz aus Transformation

Blick von Süden auf das Millennium-Areal

Blick von Süden auf das Millennium-Areal

Energiefluss

Energiefluss

Einbindung in das Ensemble

Einbindung in das Ensemble

Blick über den Main

Blick über den Main

Die Figur im Stadtraum

Die Figur im Stadtraum

Die Skyhall - eine Spitze für Frankfurt

Die Skyhall - eine Spitze für Frankfurt

Blick aus der Kita auf den Quartiersplatz

Blick aus der Kita auf den Quartiersplatz

3-geschossige Shared Lobby entlang der Osloer Straße

3-geschossige Shared Lobby entlang der Osloer Straße

Blick auf die Shared Lobbies beider Türme von der Antritts-Plaza

Blick auf die Shared Lobbies beider Türme von der Antritts-Plaza

Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss Grundriss

Erdgeschoss Grundriss

Skylobby Hotel + freifinanziertes Wohnen

Skylobby Hotel + freifinanziertes Wohnen

Regelgeschoss Hotel + freifinanziertes Wohnen

Regelgeschoss Hotel + freifinanziertes Wohnen

Skylobby Büro + freifinanziertes Wohnen mit Gemeinschaftsterrasse

Skylobby Büro + freifinanziertes Wohnen mit Gemeinschaftsterrasse

Regelgeschoss Büro

Regelgeschoss Büro

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt