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Einladungswettbewerb | 10/2024

Entwicklung Machbarkeitsstudie Baufeld III östlich des Universitätsklinikums Regensburg

Visualisierung

Visualisierung

ein 2. Preis

Preisgeld: 34.300 EUR

Fritsch + Tschaidse Architekten GmbH

Stadtplanung / Städtebau

SCHAAR Landschaftsarchitekten München GmbH

Landschaftsarchitektur

roomservice 3d

Visualisierung

Thomas Egger Modellbau | Frässervice

Modellbau

Erläuterungstext

Leitidee ist die Gruppierung von Forschungsinstituten um eine gemeinsame grüne Mitte. Das Herzstück ist ein großzügiger Park mit zentralen und gemeinschaftlichen Einrichtungen als Treffpunkt für den informellen Austausch und als zentraler Erholungsraum für die Forschenden.

Die umliegenden Baufelder für die Institutsbauten werden jeweils über diesen mittigen Raum erschlossen und haben dort gut auffindbar ihre Adresse. Auf jedem dieser Baufelder sind bis zu drei Baukörper vorgesehen. Durch unterschiedliche Dimensionen, Geschossigkeiten und Kombinationsmöglichkeiten wird eine Vielfalt an Institutsgrößen ermöglicht. Die Höhenstaffelung von vier- bis sechsgeschossigen Baukörpern soll ein spannungsreiches Ensemble ermöglichen. Die versetzte Anordnung der Baufelder und der Abstand untereinander ermöglichen eine Verzahnung mit dem umliegenden Landschaftraum und dem Klinikum. Somit verwebt sich der Campus wie selbstverständlich mit der umliegenden Landschaft und den angrenzenden, bestehenden wie zukünftigen Stadtkörpern. In der Gesamtheit entsteht ein synergetischer, großer Wissenschaftscampus aus Klinik, Medizin- und Technologie-Forschungscampus.

Zwei zentral verortete Baukörper bieten in den Erdgeschosszonen gemeinschaftliche Nutzungen an. Mit den dazugehörigen Außenbereichen wird die grüne Mitte bespielt und so die Kommunikation und der Austausch auf dem Campus gefördert. Der dritte Baustein mit gemeinschaftlichen Nutzungen ist das Mobility-Hub. Die Lage des Hubs an der Ecke ermöglicht es die Campus Mitte bei der Ankunft räumlich erlebbar zu machen und sich sofort gut orientieren zu können. Gleichzeitig kann das Mobility-Hub eine Gelenkfunktion als gemeinsame Erschließung mit dem zukünftigen Techcampus II einnehmen und trägt zu einem Autofreien Campus bei.

Beurteilung durch das Preisgericht

Prägend für den Entwurf, ist die gute Integration des Campus in die Landschaft. Die kompakten Baufelder werden sensibel in die Topographie terrassiert und sind dabei innerhalb ihrer Außenkanten flexibel entwickelbar. Herzstück ist die grüne Mitte, die ebenfalls landschaftlich ausformuliert wird und mit den drei Sondernutzungen – Hochpunkt, gastronomische Nutzung und Mobilitätshub – bespielt wird. Diese Haltung wird kontrovers diskutiert, da sie auf der einen Seite bezüglich Dichte und Flächenverbrauch nicht den Zielen des nachhaltigen Städtebaus entspricht, andererseits hier in dieser Stadtrandlage, eine eigene Identität schafft und damit eigene Qualitäten gegenüber innerstädtischen Lagen verspricht. Die zentrale Mitte lässt als landschaftlich geformter Raum eine hohe und klimatisch gut wirksame Freiraumqualität erwarten. Als erster Bauabschnitt würden die drei Sonderbauten mit ihrer Erschließung den Campus bereits gut definieren und prägen.

Sollte jedoch mit anderen Bauten begonnen werden besteht die Gefahr, dass die Qualität des Städtebaus lange Zeit nicht nachvollziehbar sein wird und nur Fragmente auf der grünen Wiese entstünden. Ob insbesondere für das Hochhaus eine sinnvolle und wirtschaftliche Nutzung gefunden wird, bleibt dabei deutlich in Frage gestellt. Stadträumlich wäre es jedoch als Landmarke sehr wichtig und aus Sicht des Preisgerichtes sogar noch etwas höher gut vorstellbar.

Wie in der ersten Phase angemerkt müssen die Einzelbaufelder eine möglichst hohe Flexibilität aufweisen. Die Weiterentwicklung zeigt zwar, dass eine stärkere Auflösung in wirtschaftlich sinnvolle kleinere Einheiten möglich ist, lässt allerdings eine größere Varianz und räumliche Spannung vermissen.

Unterschiedlichste Nutzungseinheiten sind jedoch vorstellbar. Die dazwischenliegenden Fugen stellen eine sehr gute Verzahnung zur Landschaft dar. Die Erschließung des MIV von Osten mit direkter Führung in das Parkhaus funktioniert gut, die dezentralen Fahrradabstellmöglichkeiten sind realistisch. Die Kritik aus der ersten Phase, dass mit der Anlieferung außen um den Campus eine Zäsur entsteht, wurde nicht aufgenommen. Hier sieht das Preisgericht eine deutliche Störung der Verbindung zwischen Campus und Landschaft, u.a. auch durch die daran angelagerten Lagerflächen.

Dank der naturnahen Gestaltung des Freiraums, mit einer relativ geringen Versiegelung, einer guten Durchgrünung incl. Gründächern und der zentralen Energiezentrale im Mobilitätshub wird die Arbeit als relativ nachhaltig eingeschätzt.

Insgesamt schlagen die Verfasser einen Campus vor, welcher der besonderen Lage am topografisch relativ bewegten Stadtrand gerecht wird und aus diesem Ort heraus eine eigene Identität schafft. Allerdings sollte der Campus im 1. Bauabschnitt unbedingt möglichst alle der zentralen Bauten beinhalten, um diese Qualität auch entwickeln zu können.
Lageplan

Lageplan

Modell

Modell