Nichtoffener Wettbewerb | 07/2020
Entwicklung POSTAREAL mit INDUSTRIEMUSEUM in Reutlingen
©Hähnig + Gemmeke Freie Architekten BDA / Stefan Fromm Landschaftsarchitekten
3. Preis
Preisgeld: 20.000 EUR
H|G Hähnig | Gemmeke Architekten und Stadtplaner Partnerschaft mbB
Architektur, Stadtplanung / Städtebau
Stefan Fromm Landschaftsarchitekten
Landschaftsarchitektur
Beurteilung durch das Preisgericht
Städtebaulicher Ideenteil:
Die Stärke der Arbeit liegt in der städtebaulich klaren Weiterentwicklung des verdichteten Stadtkerns nach Norden mit gut geschnittenen und verbundenen öffentlichen Räumen. Der Niveauunterschied zwischen Süd- und Nordteil wird in einem grünen Bahndamm verarbeitet.
Das Einzelgebäude im Park mit Hotel und Kita sitzt richtig am Zugang zum Posttunnel und den Echazterrassen. Der Standort der Kita wird im Hinblick auf eine notwendige Abgrenzung der Außenspielflächen zu den öffentlichen Freiflächen kritisch diskutiert.
Der Anbau an das franz.K bildet ein attraktives Gelenk zur Burkardt+Weber- Straße und kann dem Kulturzentrum eine neue „Vorderseite“ schaffen. Dabei ist die westliche Anbindung und Ansicht an der Gminderstraße zu wenig ausgeprägt.
Die städtebauliche Kante entlang der Straße Unter den Linden ist klar ausgebildet, wenn auch teilweise zu eng gefasst und im Bereich des franz.K mit wenig Rücksichtnahme auf den Baumbestand gestaltet. Das Hochhaus Stuttgarter Tor erhält einen gut proportionierten städtebaulichen Kontext.
Das Industriemuseum ist gegenüber den Bestandsgebäuden überdimensioniert und wirkt durch die Massivität und Überkragung als Fremdkörper im Gefüge. Das Verwaltungsgebäude hingegen reagiert angemessen auf die Altstadtkante Willy- Brandt-Platz / Eberhardstraße.
Die teilweise Überbauung der Stadtbahnhaltestelle mit einem als „Mobilitätszentrum“ etwas kryptisch beschriebenen Gebäude ist eine interessante Geste, dürfte jedoch sowohl in der baulichen Umsetzung als auch Funktionalität hohe Anforderungen stellen. Die erforderlichen Sichtbeziehungen zwischen Passanten und Stadtbahn sind vermutlich nicht gegeben. Ein direkter Zugang zum Posttunnel wird angeboten.
Aussagen zum Mobilitätskonzept und Fahrradparken sind nicht erkennbar. Die Durchwegung des autofreien Quartiers für Fußgänger und Radfahrer ist grundsätzlich gegeben. Die Pkw-Stellplätze sind in Tiefgaragen unter den Gebäuden verortet.
Auch bei anderer Streckenführung der Stadtbahn wäre das Konzept incl. des Mobilitätszentrums funktionstüchtig. Eine abschnittsweise Umsetzung ist möglich.
Insgesamt stellt der städtebauliche Teil der Arbeit einen gelungenen und stabilen Beitrag zur stufenweisen Entwicklung des Postareals dar. Es gelingt den Verfassern, das Thema einer „Kulturmeile“ vom Industriemuseum zum franz.K mit einer deutlichen baulichen Kante nach Osten und einem Park an der Echaz attraktiv zu besetzten.
Hochbaulicher Realisierungsteil:
Die Organisation der Erdgeschosszone des Industriemuseums als verbindendes Sockelgeschoss zwischen den Bestandsbauten ist ein guter Anfang. Der aufgesetzte, nach Süden und Norden auskragende Ausstellungskubus wirkt jedoch zu ungelenk und zu wuchtig. Die Fassadengestaltung überzeugt nicht.
Der Vorschlag für das Industriemuseum überzeugt das Preisgericht nicht.
Die Stärke der Arbeit liegt in der städtebaulich klaren Weiterentwicklung des verdichteten Stadtkerns nach Norden mit gut geschnittenen und verbundenen öffentlichen Räumen. Der Niveauunterschied zwischen Süd- und Nordteil wird in einem grünen Bahndamm verarbeitet.
Das Einzelgebäude im Park mit Hotel und Kita sitzt richtig am Zugang zum Posttunnel und den Echazterrassen. Der Standort der Kita wird im Hinblick auf eine notwendige Abgrenzung der Außenspielflächen zu den öffentlichen Freiflächen kritisch diskutiert.
Der Anbau an das franz.K bildet ein attraktives Gelenk zur Burkardt+Weber- Straße und kann dem Kulturzentrum eine neue „Vorderseite“ schaffen. Dabei ist die westliche Anbindung und Ansicht an der Gminderstraße zu wenig ausgeprägt.
Die städtebauliche Kante entlang der Straße Unter den Linden ist klar ausgebildet, wenn auch teilweise zu eng gefasst und im Bereich des franz.K mit wenig Rücksichtnahme auf den Baumbestand gestaltet. Das Hochhaus Stuttgarter Tor erhält einen gut proportionierten städtebaulichen Kontext.
Das Industriemuseum ist gegenüber den Bestandsgebäuden überdimensioniert und wirkt durch die Massivität und Überkragung als Fremdkörper im Gefüge. Das Verwaltungsgebäude hingegen reagiert angemessen auf die Altstadtkante Willy- Brandt-Platz / Eberhardstraße.
Die teilweise Überbauung der Stadtbahnhaltestelle mit einem als „Mobilitätszentrum“ etwas kryptisch beschriebenen Gebäude ist eine interessante Geste, dürfte jedoch sowohl in der baulichen Umsetzung als auch Funktionalität hohe Anforderungen stellen. Die erforderlichen Sichtbeziehungen zwischen Passanten und Stadtbahn sind vermutlich nicht gegeben. Ein direkter Zugang zum Posttunnel wird angeboten.
Aussagen zum Mobilitätskonzept und Fahrradparken sind nicht erkennbar. Die Durchwegung des autofreien Quartiers für Fußgänger und Radfahrer ist grundsätzlich gegeben. Die Pkw-Stellplätze sind in Tiefgaragen unter den Gebäuden verortet.
Auch bei anderer Streckenführung der Stadtbahn wäre das Konzept incl. des Mobilitätszentrums funktionstüchtig. Eine abschnittsweise Umsetzung ist möglich.
Insgesamt stellt der städtebauliche Teil der Arbeit einen gelungenen und stabilen Beitrag zur stufenweisen Entwicklung des Postareals dar. Es gelingt den Verfassern, das Thema einer „Kulturmeile“ vom Industriemuseum zum franz.K mit einer deutlichen baulichen Kante nach Osten und einem Park an der Echaz attraktiv zu besetzten.
Hochbaulicher Realisierungsteil:
Die Organisation der Erdgeschosszone des Industriemuseums als verbindendes Sockelgeschoss zwischen den Bestandsbauten ist ein guter Anfang. Der aufgesetzte, nach Süden und Norden auskragende Ausstellungskubus wirkt jedoch zu ungelenk und zu wuchtig. Die Fassadengestaltung überzeugt nicht.
Der Vorschlag für das Industriemuseum überzeugt das Preisgericht nicht.
©Hähnig + Gemmeke Freie Architekten BDA / Stefan Fromm Landschaftsarchitekten
©Hähnig + Gemmeke Freie Architekten BDA / Stefan Fromm Landschaftsarchitekten
©Hähnig + Gemmeke Freie Architekten BDA / Stefan Fromm Landschaftsarchitekten