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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2024

Entwicklung Quartier am Zoll in Lörrach

Blick von der Basler Straße

Blick von der Basler Straße

3. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

StudioVlayStreeruwitz ZT-GMBH

Stadtplanung / Städtebau

YEWO LANDSCAPES

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Wohnen und Arbeiten am Klimahof

Städtebauliches Konzept
Ökonomisch robust, ökologisch vielseitig, sozial belebend
Die übergeordnete Struktur des Blockrands wird aufgenommen und entsprechend der situationsspezifischen Qualitäten in unterschiedliche Häuser gegliedert. Einschnitte, Terrassierungen und Durchblicke bauen Bezüge zur Umgebung auf und schaffen eine vielseitige / heterogene Struktur, die sich in das Stadtbild entlang der Basler Straße einfügt und die Bestandsgebäude wertschätzt.

Das terrassierte Zollamtsgebäude als Hauptelement bildet mit seinem Vorsprung eine Platzfront auf Traufhöhe des alten Zollhauses und zieht sich zurückhaltend nach Norden bis zum Zollweg, wo es die Maßstäblichkeit der Nachbargebäude aufnimmt. Das L-Haus rahmt das Grundstück zur Schweizer Grenze und zum Landschaftsraum im Osten. Der Clou: der großzügige Laubengang erweitert als Klima-Laube den Wohnraum und bietet den durchgesteckten Wohnungen unterschiedliche Qualitäten je nach Jahreszeit. Komplettiert wird das Quartier durch drei besondere Häuser: Das Stadthaus am Zollhain schließt den Riegel des Zollamtsgebäudes ab und setzt mit einer Gewerbeeinheit im Erdgeschoß und einem Gemeinschaftsraum auf dem Terrassengeschoß einen belebenden Impuls. Das Alte Zollhaus am Zollplatz wird durch Arbeitsräume und temporäre Wohnformen aktiviert und füllt so die alten Mauern mit neuem Leben. Das Gartenhaus fügt sich in den grünen Klimahof ein und bietet Optionen für gemeinschaftliches Wohnen im Alter.

So entsteht ein einladendes Entree als Auftakt der Basler Straße an der Deutsch-Schweizer Grenze, mit einem belebten Platz zwischen dem Zoll-Café, dem Haupteingang der Zollämter und dem aktiven Erdgeschoß am Zollhain. Der übergeordnete Landschaftsraum (Querung Q) umfließt das Zoll-Quartier und reicht als gemeinschaftliche Gartenzone bis an die Terrassenschwelle der Wohnungen. Im Kontext der unterschiedlichen Qualitäten der Höfe entlang der Basler Straße erlaubt die Bebauungen als ruhiges und durchgrüntes Refugium im Hof, das durch die optimierte Tiefgarage und den dadurch möglichen großzügigen Erdkern auch Raum für eine intensive und üppige Bepflanzung bietet.

Im Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Häusern und den differenzierten Freiraumqualitäten entsteht ein urbanes und klimaangepasstes Habitat für Menschen, Flora & Fauna in Lörrach.

Freiraumkonzept
Die gesamte Freiraumfläche schafft ein harmonisches Konzept des Wohnens im Grünen und eines repräsentativen Übergangs an der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz. Der Freiraum ergänzt die neue Architektur funktional und gewährleistet einen großen ökologischen Wert des Gebiets, das im Hinblick auf die Identität des Ortes gut mit dem umliegenden Grün verbindet.

Diese beiden charakteristischen Räume werden durch die abgebildeten Klammern symbolisiert, die an der Stelle der Überlappung zu einem wertvollen Ort des Lebens werden. Die daraus entstehenden drei Bereiche
• Zollplatz mit Zollhain an der Basler Straße
• Der ökologische Landschafsgürtel
• Der Klima-Hof als grünes Refugium
werden weiter benannt und ausgearbeitet, um sowohl das funktionale, das soziale sowie das ökologische Potential des Ortes in Bezug auf seine Identität zu erfüllen.

Zollamtsgebäude
Das Zollamtsgebäude als neuer Standort des Hauptzollamts Lörrach und des Zollamts Stetten ist als kompakte und robuste Struktur konzipiert, die vielfältige Aufteilungen und Nutzungsmöglichkeiten anbietet.
Das Gebäude stellt sich als kompakter Riegel dar, der sich durch seine differenzierten Trakttiefen an die Umgebung anpasst und optimale Flächen für das Raumprogramm bietet. Der Riegel gliedert sich in zwei Trakte mit jeweils einem Treppenhaus, welche die Sachgebiete untereinander und mit der Tiefgarage verbindet, wo sich der separate Bereich der Dienstfahrzeuge und die Angestellten-Parkplätzen finden.
Der nördliche Gebäudeteil ist als zwei-hüftige Bürozone konzipiert während der südliche Gebäudeteil am Zollplatz durch seine Tiefe flexibel auf unterschiedliche Raumansprüche für Besprechungsräume, Umkleideräume oder Lagerfunktionen aufnehmen kann.
Der Haupteingang direkt gegenüber des Zolldachs bildet funktionale Bezüge zu Zollkontrollen aber aktiviert auch den Zollplatz als belebten Stadtraum. Gleichzeitig bietet das durchgesteckte Foyer einen Durchblick auf das grüne Refugium im Hof.
Direkt am Zollweg situieren sich die Zugänge zu der Tiefgarage sowie zum Fahrradraum mit integrierter Duschzone zur Förderung der aktiven Mobilität.
Die Terrassierung des Gebäudes reagiert auf die Nachbarschaft, in dem der Vorsprung zum Platz die
Traufkante des Alten Zollhauses aufnimmt und einen klare Platzfront zum Zollplatz ausbildet. Nach Norden hin stuft sich das Gebäude ab und gleicht sich in seiner Kubatur den Bestandsgebäuden an.
Zudem bieten die zugänglichen Terrassen exklusive Freiräume für die Angestellten des Zolls, an denen sich auch die sozialen Nutzungen wie Teeküchen und Besprechungsräume befinden. Zusätzlich ist im Erdgeschoss eine großzügige Aufenthaltszone an den Personalgarderoben vorgesehen, die auch die Zollbeamt*innen den Blick auf den Klimahof genießen lässt.

Wohnen und Leben am Klimahof
Die Wohngebäude charakterisieren sich durch höchste Wohnqualität, klimaangepasste Typologien (über Eck oder querdurchlüftet), eine robuste und nachhaltige Bauweise, vielfältige Grundrissoptionen.
Das Ensemble des Wohnquartiers setzt sich zusammen aus dem L-Haus Richtung Grenze und Bahntrasse sowie zwei Punkthäusern, die einen markanten Abschluss bilden. Die Differenzierung der Häuser schafft Vielfalt in der inneren Konfiguration sowie im äußeren Erscheinungsbild. Das Alte Zollhaus ergänzt das Ensemble durch die Aktivierung des Bestands.

Das L-Haus
Wohnen an der Klima-Laube: Der Laubengang verbindet die drei Treppenhäuser miteinander und bildet somit eine gemeinsame Adresse an der Basler Straße. Durch die Erweiterung auf 1,70m wird der Laubengang zur Klimalaube und schafft aneigenbare Freiräume und fördert den beiläufigen sozialen Austausch, ohne die Privatsphäre zu beeinträchtigen.

L-Haus Ost
Der östliche Trakt des L-Hauses gliedert sich in drei Zonen: Die privaten Zimmer orientieren sich zum ruhigen Hof während die Wohnräume nach Osten zum Laubengang ausgerichtet sind. Der Plus-Raum, ein eingebetteter Wintergarten, dient als großzügiger Windfang und Erweiterungszone des Wohnens. Er kann vielfältig angeeignet werden: als Arbeitsplatz, Werkstatt, Ess- oder Spielzimmer, je nach Bedarf und Saison. Eine zentrale Funktionszone umfasst Nassräume, Küchen und die notwendigen Gangflächen. Der Zimmertrakt lässt sich in unterschiedlichen Variationen zu 1 bis 4 Zimmer-Wohnungen kombinieren. Die Struktur ermöglicht so, auf veränderte Wohnungsnachfragen zu reagieren und bietet darüber hinaus auch das Potenzial einer zukünftigen Anpassung.

L-Haus Süd
Das L-Haus Süd nutzt die Lage für durchgesteckte Nord-Süd-Wohnungen. Um die zentrale, durchgesteckte Wohnküche organisieren sich vier gleichwertige Zimmer. Der Laubengang ist hier leicht abgerückt, um die Privatsphäre der nordseitigen Zimmer zu gewährleisten. Die Loggia im Süden holt die Sonne und den südlichen Landschaftsraum tief in die Wohnung, während ein abtrennbares Vestibül zum Laubengang als erweiterbare Wohnzone fungiert und auch ein Wohnen zum grünen Refugium ermöglicht. Als Plus-Raum erweitert das Vestibül die Optionen des Wohnens und ist zugleich Kontaktraum und Pufferzone zum Laubengang, die je nach Bedarf und Saison als Vorraum, Werkstatt, Spielzimmer oder Freiraum

Stadthaus am Zollhain
Das Stadthaus am Zollhain bildet die zur Basler Straße hin sichtbare Adresse der Wohnfunktionen. Die teilbare Gewerbeeinheit im Süden belebt den Zollplatz als Pendant zum Zoll-Café im alten Zollhaus. Das durchgesteckte Foyer verbindet den Platz visuell mit dem Klimahof und dient auch den Zoll-Angestellten als Zugang zur Tiefgarage.
Der Gemeinschaftsraum mit Dachterrasse steht allen Wohnungen zur Verfügung und bietet einen besonderen Rundumblick von Maienbühl bis zum Tüllinger Berg.
Vier Wohnungen legen sich rund um das Stiegenhaus, das auch den Laubengang des L-Hauses bedient. Eine Kombination aus tiefen Loggien und einem flachen Balkonband schafft unterschiedliche, klimaresiliente Aufenthaltsqualitäten für die privaten Freiräume.

Altes Zollhaus
Das identitätsstiftende Alte Zollhaus bildet den nördlichen Abschluss am Zollplatz. Aufgrund seiner exponierten Lage und historischen Gebäudesubstanz eignet sich dieser urbane Baustein für eine Sondernutzung als Kombination von temporärem Wohnen und Arbeiten. Das Zoll-Café im Erdgeschoß kann dabei als externe Kantine des Zolls fungieren, als gemeinschaftliches Büro genutzt werden oder der Nachbarschaft als Veranstaltungsort dienen und ist eine einladende Geste an der Deutsch-Schweizer Grenze.
Als Boardinghouse mit unterschiedlichen Wohntypologien und individuellen Arbeitsräumen im Dachgeschoß, verschränkt das Alte Zollhaus die bereits vorhandenen Funktionen von Wohnen und Arbeiten und trägt zum urbanen Ambiente des Zollplatzes bei.

Gartenhaus
Zentral aber doch geschützt und umgeben von dichtem Grün, erweitert das Gartenhaus das Wohnungsangebot um gemeinschaftliches Wohnen im Alter. Mit direktem Gartenbezug und großzügigen gemeinschaftlichen Flächen öffnet sich das gemeinsame Miteinander zum Hof während die ruhigen Cluster-Wohneinheiten einen privaten Rückzug ermöglichen.

Tiefgarage
In der heutigen Zeit von stetigen Hitzerekorden und einer wachsenden Anzahl von Starkregenereignissen ist eine vollflächige Tiefgarage nicht zeitgemäß. Auch liegt in den großen Betonmassen des Untergeschosses oft ein zu wenig beachteter Hebel zur CO2-Reduktion in der Errichtung. Durch die Kombination mit Doppelparkern für die Anwohner wäre es möglich, die erforderliche Grundfläche zu minimieren. Die gängigen Parksysteme haben sich in innerstädtischen Bereichen längts bewährt und können auch bei urbanen Nachverdichtungen wie hier einen wichtigen Beitrag zur ökologisch nachhaltigen und klimaresilienten Bebauung leisten. So könnte der zentrale Hof frei von Unterbauung bleiben und eine intensive Bepflanzung, auch mit großen Bäumen, Platz finden.
Die Tiefgargage ist im Sinne der Nutzungstrennung klug organisiert: direkt von der Tiefgaragenzufahrt sind die baulich getrennten und gesicherten Dienstfahrzeuge des Zoll unterhalb des Zollamts zu erreichen und mit zwei Treppenhäusern direkt mit den Sachgebieten verbunden. Die Angestellten-Parkplätze situieren sich im vorderen Bereich der Tiefgarage, während die Stellplätze der Wohnungen direkt zwischen den Erschließungskernen der Wohngebäude liegen. In diesem Bereich ist auch der Einsatz von Doppelparkern vorgesehen.
Ein weiterer Baustein der langfristigen Nachhaltigkeit ergibt sich genau durch die Lage der als Doppelparker ausgeführten Stellplätze im Süden. Langfristig, gegebenenfalls im Zuge der Umsetzung der Grünraumquerung Q entlang der Grenze, kann dieser Bereich aufgrund seiner Geschoßhöhe in gut belichtete Souterrain-Ateliers transformiert werden.

Freiraumgestaltung
Ziel der Gestaltung des neuen öffentlichen und halböffentlichen Quartiers am Zoll ist es, eine nachhaltige und funktionale Freiraumgestaltung zu schaffen, die die neue Architektur harmonisch ergänzt und mit der bestehenden starken Identität des Ortes zusammenarbeitet.
Daher wurde das Gelände in drei funktionale Zonen unterteilt:

• Zollplatz beim Hauptzollamt und am Alten Zollhaus
Dieser Bereich ist als repräsentativer und übersichtlicher Bereich entworfen, der den Aufenthalt im Übergang zwischen den Ländern angenehmer macht. Er erfüllt alle funktionalen Anforderungen des Hauptzollamtes und des Zollamtes Stetten und bietet angenehme Plätze zum Verweilen unter den Baumkronen. Die alten Bäume im südlichen Teil des Geländes sind ein sehr wertvolles Element, das einen grünen Übergang zur nächsten Zone, dem grünen ökologischen Gürtel, schafft.

• Der ökologische Landschaftsgürtel
Dieser Biokorridor ergänzt die ausgeprägte Ost-West-Grünachse und sichert deren Kontinuität. Bei der Gestaltung dieses Raums wurde der Schwerpunkt auf die Schaffung eines vielfältigen, ökologisch wertvollen Lebensraums gelegt, der auch für die BewohnerInnen funktional ist, da sie durch das Gebiet spazieren können. Dieser Gürtel umgibt die Wohnbebauung an der Süd- und Ostseite. In Anlehnung an die Architektur und die bisherige Nutzung des Ortes wurde die bestehende Kleingartennutzung im östlichen Teil in gemeinschaftliche Hochbeete und Obstgärten überführt.

• Der Klimahof als grünes Refugium
Der zentrale Bereich des Innenhofs bildet das grüne Herzstück der Anlage. Dieser Raum wurde für alle Altersgruppen konzipiert, die hier einen Platz zum Entspannen, Spielen, zur Interaktion mit ihren Nachbarn usw. finden. Die Multifunktionalität dieses Raums mit dem Schwerpunkt auf seinem ökologischen Wert gewährleistet seine langfristige Funktionalität und Attraktivität für alle neuen BewohnerInnen. Der Bereich ist durch einen Zugang von Süden her gut geschützt, was Sicherheit und Privatsphäre gewährleistet.




Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Gesamtkonzeption schlägt für das „Quartier am Zoll“ ein Ensemble vor, das übergeordnet die Blockrandstruktur aufgreift und sich durch unterschiedliche Höhen und Tiefen in einzelne Baukörper differenziert, um auf den unterschiedlich geprägten Kontext von Basler Straße im Westen, S-Bahn im Osten und Landesgrenze im Süden zu reagieren. Das große Potenzial der Konzeption liegt dabei im inneren, geschützten Quartiersfreiraum als Herzstück und „Klimahof“.

Das „Alte Zollhaus“ wird als ortsbildprägendes Gebäude innerhalb der Umgestaltung der Baseler Straße freigestellt und als Solitär hervorgehoben. Die vorgeschlagene Busumfahrt wird jedoch hinterfragt zugunsten einer Verbesserung der Adressbildung und der Aufenthaltsqualitäten. Denn mit Erhalt und Neunutzung dieses Bestandsgebäudes bleiben Ressourcen des Quartiers erhalten, die mit der neuen Nutzung im Hochparterre, mit Café und Gemeinschaftsräume soziokulturelle Impulse geben, zur Quartiersversorgung beitragen und ein lebendiges Umfeld erzeugen können.

Das neue Zollgebäude positioniert sich östlich hinter dem alten Zollhaus in einem durchgehenden Baukörper, der den räumlichen Abschluss des vorgelagerten Freiraums definiert und den baulichen Schallschutz zur Basler Straße unterstützt. Die gewählten Begrünungselemente wie Rabatten, Baumgruppen und Einzelbäume wirken unpräzise und zeigen eine „eklektische Komposition“. Die Konzeption des Zollgebäudes erfüllt den grundsätzlichen Nachweis der Umsetzbarkeit an flexibel nutzbaren Verwaltungsflächen mit separaten Eingängen, Treppenhäusern und die Anforderungen an die Trennung zu anderen Nutzungen, wird aber wegen seiner Gebäudetiefe hinsichtlich einer guten Belichtung als problematisch angesehen und kann in Hinblick auf Adressbildung und Ablesbarkeit der Funktion der Hauptzollabfertigung innerhalb des langen Baukörpervolumens nicht überzeugen.

In der gewählten Wohnungstypologie mit Laubengerschließung wird ein Wohnungsmix von 2-5 Zimmerwohnungen mit geringfügigen Abweichungen von den Vorgaben vorgesehen. Die Entwicklung von Regelgeschossen, typisierten Wohneinheiten in System- und Modulbauweise wird angedeutet. Die Belange des Brandschutzes sind generell berücksichtigt, im Detail jedoch noch zu überprüfen. Der Vorschlag eines Pavillons als Clusterwohnung am Nordrand des Innenhofes wird kritisch beurteilt.

Der Innenhof verspricht eine gute innere Orientierung. Die beiden Anknüpfungspunkte von außen vom Zollweg wie von Süden aus sind hingegen nur schwer intuitiv auffindbar. Der „Klimahof“ hat aus Gründen von Klimaanpassung und -schutz eine zentrale konzeptionelle Bedeutung. Er ermöglicht eine sozialräumliche Zonierung und vielfältige Nutzungen für unterschiedliche Freiraumbedürfnisse. Hinsichtlich der Vernetzung mit Grün- und Erholungsflächen und der Berücksichtigung von Wasserrückhaltung bzw. -speicherung und Förderung von Biodiversität spielt der „Klimahof“ zudem eine wichtige Rolle. Voraussetzung dafür sind ausreichend dimensionierte, schattenspendende „Baumquartiere“ im Boden, die durch eine große Ausstanzung der Tiefgarage geschaffen werden.

Die Grünverbindung entlang der Landesgrenze als Bestandteil eines weiträumigen Grünkorridors bleibt bestehen, bildet den Abstand zu der Bebauung auf Schweizer Seite und dient als naturnaher Freiraum den Bewohner*innen des Quartiers. Bezüglich der bestehenden Baumgruppe wird befürchtet, dass ein Großteil des Baumbestandes gefällt werden muss.

Die Tiefgarage mit Zu- und Ausfahrt am Zollweg erschwert die fußläufige Verbindung zum Innenhof. Getrennt nach Nutzergruppen werden die geforderten Stellplätze in erheblichem Umfang als nicht präferierte Doppelparker nachgewiesen.

Die Arbeit bietet in ihrer Differenzierung Gestaltungspotenziale, die aber in der vorgeschlagenen städtebaulichen Gesamtfigur, insbesondere im zusammenhängenden, gemischt genutzten Baukörper entlang der Basler Straße, nicht überzeugen. Für ihre konsequenten Freiraumqualitäten, die sich prägnant in der Konzeption des „Klimahofes“ zeigen, gilt es den Beitrag sehr zu würdigen.
Gemeinschaftlicher Klimahof

Gemeinschaftlicher Klimahof

Städtebaulichen und freiraumplanerisches Konzept

Städtebaulichen und freiraumplanerisches Konzept

Lageplan 1:1.000

Lageplan 1:1.000

Schnittansichten

Schnittansichten

Erdgeschossplan 1:500

Erdgeschossplan 1:500

Zoll-Gebäude Konzeptdiagramm

Zoll-Gebäude Konzeptdiagramm

Wohnhäuser Konzeptdiagramme

Wohnhäuser Konzeptdiagramme