Einladungswettbewerb | 03/2024
Entwicklung Quartier Seecarree Baufelder F12 und F13 in der Seestadt Aspern in Wien (AT)
©SUPERBLOCK ZT / WUP architektur / YEWO LANDSCAPES
2. Preis / Baufeld F12
Architektur
Architektur
Landschaftsarchitektur
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Innenhof erscheint als vorbildlich gestaltete Grünoase mit einer überzeugenden Zonierung der Kindergarten-, halböffentlichen und wohnungszugeordneten Freiräume. Durch die kluge zweigeschoßige Anordnung der Kindergartenfreifläche gelingt es nicht nur, die Grünoase weitgehend für die Nutzung der Allgemeinheit freizuspielen, sondern auch die gesamte EG-Zone direkt an die Grünoase anzubinden.
Auch wenn durch die eingeschoßige Setzung des Kindergartens eine brillante Beziehung zwischen Nutzungen und Freiraumentwicklung gelingt, wirft die der Dachnutzung als Kindergartenfreiraum geschuldete Flachheit der Kubatur Fragen in Bezug auf das städtebauliche Erscheinungsbild an der Nordostecke auf. Die durch den vorgeblendeten Sockel künstlich evozierte, nicht einmal 2-geschoßige Traufhöhe an der Straßenkreuzung erscheint, auch im Dialog mit der gegenüberliegenden Parkgarage, nicht angemessen.
Kritisch gesehen wird auch die monumentale Anmutung des rundumlaufenden zweigeschoßigen Sockels, der sich indifferent um den ganzen Block zieht. Die in der Präsentation verbal vermittelte Differenzierung, wonach sich der Sockel zur Grünen Saite hin als Trägerstruktur einer vertikalen Begrünung zurücknimmt, ist nachvollziehbar, jedoch schöpft die Ausarbeitung dieses Potenzial leider nicht in überzeugender Form aus. Hinterfragt wird in diesem Zusammenhang die insgesamt käfigartige Wirkung der umlaufenden Sockelstruktur nach innen. Gleichzeitig kann die intendierte Polarisierung zwischen der starken Sockelpräsenz und den darauf sitzenden, sich zurücknehmenden Wohnkubaturen im Ensemble nicht überzeugen.
Die Adressbildung mit den engen durchgesteckten Stiegenhaus-Entrees wird hinterfragt. Die Jury würdigt die Wohnqualität in den oberen Geschoßen. Hier schaffen die locker gesetzten und durch einen Versatz gegliederten Kubaturen vieleckige Fußabdrücke, die weitgehend mehrfachorientiertes Wohnen mit guten Grundrisszuschnitten ermöglichen.
Gewürdigt wird auch die Setzung eines sortenrein mit Gewerbe belegten Stadthauses. Allerdings ermöglicht die dargestellte Geschoßhöhe keine nutzungsoffenen Grundrisse, was die Gewerbenutzung entsprechend einschränkt. Eine nutzungsoffene Raumhöhe würde eine Überhöhung des Stadthauses bedingen.
©SUPERBLOCK ZT / WUP architektur / YEWO LANDSCAPES
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