Entwicklung Stadtquartier Oberer Schaltengarten in Neuendettelsau

Die Arbeit weist eine einfache städtebauliche Struktur auf, die aus sechs aufgelösten Blöcken gebildet ist und sich im Schwarzplan durch eine angemessene Maßstäblichkeit selbstverständlich in den umgebenden, weniger dichten und eher ländlich geprägten Siedlungskontext einfügt. Auch sind die Nahtstellen zu den benachbarten Quartieren auf allen Seiten überzeugend gelungen. Die Gebäude sind konsequent von den öffentlichen Verkehrsflächen aus erschlossen, dadurch sind die Hof-Innenbereiche ruhig und der Bewohnerschaft vorbehalten. Die öffentlichen Räume sind relativ knapp dimensioniert, aber klar abgegrenzt und überzeugend gestaltet. Insbesondere die Ausbildung der Quartiersmitte lässt eine sehr hohe Aufenthaltsqualität erwarten. Ob dies zusätzlich gestärkt werden sollte, indem die KiTa bis zum Platz nach Norden rückt, wird im Preisgericht kontrovers diskutiert. Bemerkenswert ist, dass die Arbeit innerhalb der engeren Wahl die niedrigsten Werte an öffentlichen Grün- und Verkehrsflächen, hingegen die höchsten an privaten Grünflächen aufweist. Die relativ geringen versiegelten Flächen werden ergänzt durch ein überzeugendes Konzept zur Pufferung und kontrollierten Ableitung des Oberflächenwassers. Die Befahrbarkeit erfolgt von Norden und Süden, ist aber in der Mitte bewusst unterbrochen, um die Quartiersmitte möglichst weitgehend autofrei zu halten. Zum Nachweis der erforderlichen Stellplätze werden sowohl sieben Tiefgaragen als auch zwei jeweils zweigeschossige „Parkstadl“ vorgeschlagen, was einerseits erheblich mehr Stellplätze anbietet, als erforderlich wären, andererseits liegenschaftlich kompliziert zu werden verspricht. Die Konzeption müsste im Falle einer Weiterbearbeitung überprüft werden. Die vorgeschlagenen Baustrukturen sind kompakt, eine typologische Flexibilität erscheint gegeben, sprich: die Gebäudetypen können an vielen Stellen bedarfsgerecht variiert werden, ohne die Grundstruktur zu schwächen. Den erforderlichen Lärmschutz zur Bahnlinie hin liefern einseitig nach Westen orientierte Geschossbauten mit östlichen Laubengängen.Die Bauabschnitte sind nachvollziehbar vorgeschlagen und ergeben auch im Zwischenzustand eine sinnvolle Abgrenzung. Die Zuordnung der Parkierung zu den Blöcken muss dabei nochmals überprüft werden. Der Entwurfsvorschlag liefert eine Lösung für die gestellte Aufgabe, die vor allem durch ihre Angemessenheit im städtebaulichen Kontext und ihre Flexibilität überzeugt.