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geladener Ideenwettbewerb | 04/2024

Entwicklung VDS – Vienna Digital School (AT)

Gewinner

Dietrich Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Architektur

Green4Cities GmbH

Landschaftsarchitektur

gbd ZT GmbH

Tragwerksplanung

e7 energy innovation & engineering

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Die Vienna Digital School bildet den städtebaulichen Abschluss des Euro Plaza Areals. Der Sockel mit großzügiger Aula, Café, Turnhalle und Hörsälen verknüpft das neue Schulgebäude mit der Umgebung. Seine offene, transparente Fassade belebt als kommunikativer Baustein das Areal. Öffentlicher Raum und Schule verweben sich zu einem signifikanten, identitätsstiftenden Baustein im Areal.
In den oberen Geschossen sind alle Fachklassen, Unterrichtsräume und Lernbüros angeordnet sowie die Verwaltung. Auf der begrünten Terrasse mit Sitzgelegenheiten auf der Ostseite können alle Schülerinnen und Schüler ihre Pause im Freien verbringen. Die aufgeweitete Mittelzone – die „Rue Interieure“ – bildet mit seinen zweigeschossigen, versetzt angeordneten Lufträumen das kommunikative Herzstück der neuen Schule.

Modulare Bauweise
Das Gebäude basiert auf einem einheitlichen Gebäuderaster, dessen skelettartige Tragstruktur langfristig eine hohe Grundriss- und Nutzungsflexibilität gewährleistet. Die modulare Bauweise und hohe Anzahl sich wiederholender, gleichgroßer Bauteile schöpft das Potential der seriellen Vorfertigung maximal aus. Die modulare Bauweise ermöglicht darüber hinaus eine schnelle, trockene, geräuscharme und emissionsreduzierte Montage.

Ökologische Konstruktion mit Holz, Lehm und Recyclingbeton
Vorgefertigte Holz-Lehm-Deckenelemente und der Einsatz recycelbarer Materialien ermöglicht beste Werte hinsichtlich Treibhausgasemissionen, grauer Energie und Umweltbelastung. Die Konstruktion kann einfach demontiert, komplett in ihre Einzelteile zerlegt und danach wiederverwendet werden. Für die Lehmausfachung der Deckenelemente wird das Aushubmaterial verwendet. Dies reduziert den Ab- und Antransport und senkt den CO2-Anteil erheblich.
Die nichttragenden Trennwände zwischen den Klassen und die Innenwände der Nebenraumzone werden mit Lehmsteinen ausgefacht. Das verbessert die Mikroklimatik und reguliert die Feuchtigkeit in den Räumen.
Die aussteifenden Erschließungskerne und Bereiche mit großen Spannweiten wie Aula, Turnhalle und Hörsäle werden in Stahlbeton errichtet. Recycling-Beton und optimierte Trägerquerschnitte reduzieren den Betoneinsatz auf das erforderliche Minimum. Recycling-Beton spart primäre Rohstoffe und schont die natürlichen Ressourcen.
Die Komponenten der jeweiligen Gebäudeschichten sind natürlichen Ursprungs wie bspw. Naturfaserdämmung oder jutearmierter Lehmputz. Als organische Werkstoffe werden sie zersetzt und in den natürlichen Kreislauf integriert bzw. in einen technischen Kreislauf überführt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Jury hat in Folge umfangreicher Analysen und anschließender Diskussionen den Wettbewerbsbeitrag Untertrifaller zum Siegerprojekt gekürt. Der Vorentwurf überzeugt durch den schonenden Umgang mit Ressourcen in Errichtung und Betrieb sowie die besondere Berücksichtigung des Konzepts der Kreislaufwirtschaft. Die begrünte Fassade leistet einen wesentlichen Beitrag zur Klimatisierung und Beschattung des Gebäudes und reduziert so den Ressourcenbedarf des laufenden Betriebs. Des Weiteren wurden alle erforderlichen Raumanforderungen im Vorentwurf entsprechend berücksichtigt, wobei die Flächeneffizienz hoch ist. Der Einsatz von naturnahen Baustoffen sorgt für eine hohe Aufenthaltsqualität und Attraktivität für neue Zielgruppen einer IT-HTL (wie zB. Mädchen/Frauen). Das Konzept berücksichtigt aktuelle Klimaziele der Stadt Wien sowie die in Zukunft zu erwartenden klimapolitischen Maßnahmen und leistet einen wesentlichen Beitrag dazu. Das Projekt bringt Aspekte des ökologischen Handwerks und der digitalen Ausbildung in Einklang.