Offener Wettbewerb | 03/2022
Erneuerung Kunstmuseum Thurgau in Warth (CH)
©Schulz und Schulz
5. Rang
Mathes Beratende Ingenieure GmbH
Bauingenieurwesen
Transsolar Energietechnik GmbH
Bauphysik, TGA-Fachplanung
ANDRES + PARTNER PartmbB für Lichtplanung
Lichtplanung
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Projekt «SAME DIFFERENCE» sieht eine behutsame Anpassung der Kartause Ittingen an die neuen Museumsanforderungen vor, welche durch «kleine gezielte Eingriffe», eine Rekonstruktion der Kartause 13 und 14 mit reduzierter Gestaltung sowie einen neuen, recht tiefen unterirdischen Erweiterungsbau in diesem Bereich erzielt werden sollen. Alle Massnahmen sollen – entsprechend dem architektonischen und denkmalpflegerischen Konzept – dem Prinzip «Erhalten und Beleben» folgen, was angesichts des Abbruchs von zwei Kartausen und der Errichtung zweier Ersatzneubauten an gleicher Stelle hinterfragt werden könnte und müsste. Nichtsdestotrotz bleiben die Eingriffe mit Blick auf die ansonsten angestrebte integrale Erhaltung die Gesamtanlage zurückhaltend und treten äusserlich kaum in Erscheinung. Der grösste Eingriff erfolgt unterirdisch und ist auf den ausgewiesenen Eingriffsbereich beschränkt.
Die beiden neuen Kartausen sind den bestehenden angepasst, sollen jedoch gestalterisch reduziert werden. Das Tragwerk wird neu als Holzrahmenbau errichtet und tritt im Innenraum nicht mehr in Erscheinung. Die Bestandkartausen sollen dagegen in ihrem jetzigen Erscheinungsbild erhalten und nur an neue klimatische Anforderungen angepasst werden.
Die neuen Ausstellungsräume im Keller werden über eine einläufige, an der Korridorwand hinabführende Treppe erschlossen und über die Giebelfassaden und Galerien im ersten unterirdischen Zwischengeschoss belichtet. Für die Grosszügigkeit des Untergeschosses erscheint das «Schlupfloch» im Korridor, durch das die Treppe hinabführt, etwas gering bemessen und wenig einladend. Hier hätte man sich etwas mehr Grosszügigkeit gewünscht. Auch die Belichtung der relativ grossen, neuen Untergeschosse kann nicht recht überzeugen.
Neu sollen drei klimatisch unterschiedliche Zonen geschaffen werden: im Neubaubereich werden für die Ausstellung hochwertiger Leihobjekte Idealbedingungen durch maschinelle Lüftung und zweifachen Luftwechsel pro Stunde vorgesehen; in den Bestandsklausen und im Ausstellungskorridor soll durch «passive bauliche Massnahmen» (Aufbringen von Lehmbauplatten) ein «stabiles» Klima hergestellt werden; der Rest der Anlage bleibt unverändert.
Erschlossen wird das Museum weiterhin über den bestehenden Haupteingang, welcher aber in die liturgische Achse des Kirchenportals «korrigiert» wird. Die Kasse soll Richtung Eingang verschoben werden, Shop und Büros rochieren. Hierdurch entsteht ein neuer Shop mit Lobby im Nordrisalit des Westflügels. Gleichzeitig sollen durch die Rochade verschieden lange Rundgänge vom gleichen Ausgangspunkt aus ermöglicht werden. Der mit diesen Massnahmen einhergehende Aufwand scheint in Anbetracht des zu erwartenden Nutzens kaum gerechtfertigt. Sie scheinen vor allem durch die geforderten Massnahmen zur Verbesserung einer barrierefreien Erschliessung begründet. Denn der neue hindernisfreie Zugang erfolgt ebenfalls im Nordrisalit, über eine Rampe und seitliche Aussentür. In diesem Bereich ist auch die neu überdachte Anlieferung angeordnet.
Durch Umbau des Waren- zum Personenliftes wird auch die barrierefreie Erschliessung aller Untergeschosse ermöglicht. Weiter bestehende Schwellen sollen mittels wenig überzeugender «temporärer Massnahmen» überwunden werden.
Im Aussenbereich bleiben die bestehende Struktur und das Wegenetz erhalten und werden nur angepasst. Der Nordhof wird mit einer Mauer geschlossen und soll zum «introvertierten Kunstraum» im Aussenbereich umgestaltet werden.
Insgesamt wird der Beitrag positiv bewertet. Die Massnahmen erscheinen angemessen, überschreiten den vorgegebenen Planungsperimeter nicht und verzichten weitestgehend auf die Gesamtanlage verunklärende Gestaltungselemente. Dennoch vermögen die vorgeschlagenen Eingriffe die aktuellen Herausforderungen des Museumsbetriebs nicht zu lösen. Die Erschliessung aller Bereiche bleibt problematisch.
Die beiden neuen Kartausen sind den bestehenden angepasst, sollen jedoch gestalterisch reduziert werden. Das Tragwerk wird neu als Holzrahmenbau errichtet und tritt im Innenraum nicht mehr in Erscheinung. Die Bestandkartausen sollen dagegen in ihrem jetzigen Erscheinungsbild erhalten und nur an neue klimatische Anforderungen angepasst werden.
Die neuen Ausstellungsräume im Keller werden über eine einläufige, an der Korridorwand hinabführende Treppe erschlossen und über die Giebelfassaden und Galerien im ersten unterirdischen Zwischengeschoss belichtet. Für die Grosszügigkeit des Untergeschosses erscheint das «Schlupfloch» im Korridor, durch das die Treppe hinabführt, etwas gering bemessen und wenig einladend. Hier hätte man sich etwas mehr Grosszügigkeit gewünscht. Auch die Belichtung der relativ grossen, neuen Untergeschosse kann nicht recht überzeugen.
Neu sollen drei klimatisch unterschiedliche Zonen geschaffen werden: im Neubaubereich werden für die Ausstellung hochwertiger Leihobjekte Idealbedingungen durch maschinelle Lüftung und zweifachen Luftwechsel pro Stunde vorgesehen; in den Bestandsklausen und im Ausstellungskorridor soll durch «passive bauliche Massnahmen» (Aufbringen von Lehmbauplatten) ein «stabiles» Klima hergestellt werden; der Rest der Anlage bleibt unverändert.
Erschlossen wird das Museum weiterhin über den bestehenden Haupteingang, welcher aber in die liturgische Achse des Kirchenportals «korrigiert» wird. Die Kasse soll Richtung Eingang verschoben werden, Shop und Büros rochieren. Hierdurch entsteht ein neuer Shop mit Lobby im Nordrisalit des Westflügels. Gleichzeitig sollen durch die Rochade verschieden lange Rundgänge vom gleichen Ausgangspunkt aus ermöglicht werden. Der mit diesen Massnahmen einhergehende Aufwand scheint in Anbetracht des zu erwartenden Nutzens kaum gerechtfertigt. Sie scheinen vor allem durch die geforderten Massnahmen zur Verbesserung einer barrierefreien Erschliessung begründet. Denn der neue hindernisfreie Zugang erfolgt ebenfalls im Nordrisalit, über eine Rampe und seitliche Aussentür. In diesem Bereich ist auch die neu überdachte Anlieferung angeordnet.
Durch Umbau des Waren- zum Personenliftes wird auch die barrierefreie Erschliessung aller Untergeschosse ermöglicht. Weiter bestehende Schwellen sollen mittels wenig überzeugender «temporärer Massnahmen» überwunden werden.
Im Aussenbereich bleiben die bestehende Struktur und das Wegenetz erhalten und werden nur angepasst. Der Nordhof wird mit einer Mauer geschlossen und soll zum «introvertierten Kunstraum» im Aussenbereich umgestaltet werden.
Insgesamt wird der Beitrag positiv bewertet. Die Massnahmen erscheinen angemessen, überschreiten den vorgegebenen Planungsperimeter nicht und verzichten weitestgehend auf die Gesamtanlage verunklärende Gestaltungselemente. Dennoch vermögen die vorgeschlagenen Eingriffe die aktuellen Herausforderungen des Museumsbetriebs nicht zu lösen. Die Erschliessung aller Bereiche bleibt problematisch.
©Schulz und Schulz