Nichtoffener Wettbewerb | 06/2021
Erweiterung Annette-von-Droste-Hülshoff-Schule in Münster-Nienberge
©Querfeld Eins Landschaft | Städtebau | Architektur - Atelier . Schmelzer . Weber
Lageplan
3. Preis
Preisgeld: 8.570 EUR
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Verfasser setzen in der Verlängerung des Bestandsgebäudes an der Kirmstraße einen kompakten Kopfbau der sich zur Flamenstraße als dreischiffiger Baukörper mit drei markanten Giebeln zeigt.
Durch die eindeutige Setzung an der Ecke wird der Schulhof einerseits gefasst, lässt aber andererseits auch einen großzügigen Abstand zur Sporthalle zu. Dieser Zwischenbereich kann -ergänzend zum bestehenden Zugang zur Schule an der Kirmstraße - als zweiter Zugang auf das Schulgelände genutzt werden. Eine großzügige Verknüpfung mit dem Quartier wird hierdurch auch außerhalb des Schulbetriebs möglich. Die drei Giebel zur Flamenstraße adaptieren durch ihre Formensprache die Umgebungstypologie der umliegenden Wohngebäude. Die damit einhergehende angemessene Maßstäblichkeit wird vom Preisgericht gewürdigt.
Das Erdgeschoss des Neubaus nimmt den Speiseraum mit den dazugehörigen Nebenräumen sowie Räume der Musikschule, Musikräume der Schule und die Hausmeisterwohnung auf. Die Mensa öffnet sich großzügig zum Hof und bildet ein angemessenes Pendant zum Forum. Die vorgeschlagene Terrassenfläche als Erweiterung der Mensa wird begrüßt.
Die gebündelte Positionierung der musischen Räume bietet Potential, welches aber durch die Positionierung der Hausmeisterwohnung räumlich leider nicht ausgespielt werden kann.
Das Obergeschoss des Neubaus beherbergt zwei gut belichtete Lerncluster die sich um ein begrüntes Atrium gruppieren. Dieses kann als grünes Klassenzimmer genutzt werden und wird als funktionale und atmosphärische Bereicherung bewertet. Leider wird von den Verfassern nicht aufgezeigt, inwieweit die Erschließungsflächen für den Unterricht oder das Freilernen genutzt werden können. Bedauert wird, dass die markanten Giebel, die die Erscheinung des Gebäudes prägen, in den Lernclustern räumlich nicht erlebbar gemacht werden.
Sehr kritisch wird angemerkt, dass die Flächen für sanitäre Anlagen im gesamten Neubau erheblich unterdimensioniert sind.
Der Bestandsbau wurde mit wenigen Eingriffen angemessen bearbeitet. Gut auffindbar und funktional klar strukturiert wurde die Verwaltung und der Bereich des pädagogischen Personals erdgeschossig an der Kirmstraße positioniert. Das darüber liegende Obergeschoss nimmt ein weiteres Cluster auf. Begrüßt wird, dass eine räumliche Verbindung zwischen dem Cluster im Bestand und den Clustern im Neubau hergestellt wurde. Das räumliche Kontinuum kann einen wertvollen Beitrag im Ablauf des Schulalltags leisten. Die Erschließung über die Treppenhäuser ist funktional, die Barrierefreiheit ist gegeben. Durch die gewählte Position des Aufzugs im Bestand ist die barrierefreie Erschließung jedoch mit langen Wegen verbunden.
Neben der adaptierten Formensprache der Umgebung nimmt der Neubau auch in seiner Materialität Bezug zum Kontext. Die Verfasser schlagen folgerichtig eine regionaltypische Ziegelfassade vor, die durch großzügige Fenster angemessen gegliedert ist. Inwieweit die an kleine Stadthäuser erinnernde Gebäudeformation jedoch mit der sehr großzügig verglasten Mensafront sich vereinbaren lässt, wird kontrovers diskutiert.
Die Kennwerte der Wirtschaftlichkeit liegen im mittleren Bereich.
Insgesamt leistet die Arbeit einen städtebaulich, und in ihrer formalen Ausbildung eigenständigen Beitrag und kann auch in weiten Teilen funktional überzeugen.
Insgesamt zeigt die Arbeit 1008 eine intensive Auseinandersetzung mit dem Freiraum der Annette-von-Droste-Hülshoff-Grundschule.
Sie zeichnet sich aus durch eine räumlich und funktional differenzierte Freiraumgestaltung. Aktive Erlebniszonen sind der zentrale Pausenhof und der westlich anschließende Sport- und Spielbereich. Diese aktiven Zonen werden durch den nordwestlichen Ruhebereich mit angrenzendem Schulgarten, zu einen schlüssigen Gesamtkonzept entwickelt.
Blühende Baumgruppen, eine mit Bäumen überstellte Retentionsmulde, Sitzinseln, Tischtennis und die Außenterrasse der Mensa bieten unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten im Pausenhof. Diese vielgestaltigen Freiraumelemente führen aber zu einer Kleinteiligkeit des Hofes, die eine multifunktionale Nutzung für Schulfeste oder Quartiersfeste erschwert. Dies wird kritisch beurteilt.
Die Lage und Differenzierung des Sport- und Spielbereichs wird positiv bewertet. Es bietet verschiedene Aktivitäten wie Ballsport, Tischtennis, Balancieren und weitere Spielstationen. Abgerundet wird dieser Bereich durch eine 25 m Laufbahn mit Sprunggrube und Außenlager für Spielgeräte.
Im ausschließenden Ruhebereich werden weitere Spielelemente angeboten. Diese führen zu einer Nutzungsintensität, die an dieser Stelle kritisch beurteilt wird. Der Bereich erscheint übermöbliert. Die Zuordnung des „Grünen Klassenzimmers“ zum Schulgarten ist schlüssig.
Die Anordnung des neuen Baukörpers kann nach Ansicht des Preisgerichts zum Verlust erhaltenswerter Bäume führen, dies wird kritisch bewertet. Aufgrund der zusätzlich angeordneten Fahrradständer wird die Vitalität der dort vorhandenen Bäume beeinträchtigt werden.
Der Haupteingang der Schule an der Kirmstraße zu belassen ist folgerichtig. Hierbei ist die Aufweitung der Eingangszone mit den einhergehenden Versiegelungen nicht nachvollziehbar. Zumal die angeordneten Sitzinseln den Hauptzugang verunklaren.
Obwohl der Eingriff in den Baumbestand erheblich ist, werden die positiven Ansätze zur Schaffung eines modernen Schulgebäudes, auch im Vergleich zu anderen Arbeiten, vom Preisgericht hervorgehoben.
Durch die eindeutige Setzung an der Ecke wird der Schulhof einerseits gefasst, lässt aber andererseits auch einen großzügigen Abstand zur Sporthalle zu. Dieser Zwischenbereich kann -ergänzend zum bestehenden Zugang zur Schule an der Kirmstraße - als zweiter Zugang auf das Schulgelände genutzt werden. Eine großzügige Verknüpfung mit dem Quartier wird hierdurch auch außerhalb des Schulbetriebs möglich. Die drei Giebel zur Flamenstraße adaptieren durch ihre Formensprache die Umgebungstypologie der umliegenden Wohngebäude. Die damit einhergehende angemessene Maßstäblichkeit wird vom Preisgericht gewürdigt.
Das Erdgeschoss des Neubaus nimmt den Speiseraum mit den dazugehörigen Nebenräumen sowie Räume der Musikschule, Musikräume der Schule und die Hausmeisterwohnung auf. Die Mensa öffnet sich großzügig zum Hof und bildet ein angemessenes Pendant zum Forum. Die vorgeschlagene Terrassenfläche als Erweiterung der Mensa wird begrüßt.
Die gebündelte Positionierung der musischen Räume bietet Potential, welches aber durch die Positionierung der Hausmeisterwohnung räumlich leider nicht ausgespielt werden kann.
Das Obergeschoss des Neubaus beherbergt zwei gut belichtete Lerncluster die sich um ein begrüntes Atrium gruppieren. Dieses kann als grünes Klassenzimmer genutzt werden und wird als funktionale und atmosphärische Bereicherung bewertet. Leider wird von den Verfassern nicht aufgezeigt, inwieweit die Erschließungsflächen für den Unterricht oder das Freilernen genutzt werden können. Bedauert wird, dass die markanten Giebel, die die Erscheinung des Gebäudes prägen, in den Lernclustern räumlich nicht erlebbar gemacht werden.
Sehr kritisch wird angemerkt, dass die Flächen für sanitäre Anlagen im gesamten Neubau erheblich unterdimensioniert sind.
Der Bestandsbau wurde mit wenigen Eingriffen angemessen bearbeitet. Gut auffindbar und funktional klar strukturiert wurde die Verwaltung und der Bereich des pädagogischen Personals erdgeschossig an der Kirmstraße positioniert. Das darüber liegende Obergeschoss nimmt ein weiteres Cluster auf. Begrüßt wird, dass eine räumliche Verbindung zwischen dem Cluster im Bestand und den Clustern im Neubau hergestellt wurde. Das räumliche Kontinuum kann einen wertvollen Beitrag im Ablauf des Schulalltags leisten. Die Erschließung über die Treppenhäuser ist funktional, die Barrierefreiheit ist gegeben. Durch die gewählte Position des Aufzugs im Bestand ist die barrierefreie Erschließung jedoch mit langen Wegen verbunden.
Neben der adaptierten Formensprache der Umgebung nimmt der Neubau auch in seiner Materialität Bezug zum Kontext. Die Verfasser schlagen folgerichtig eine regionaltypische Ziegelfassade vor, die durch großzügige Fenster angemessen gegliedert ist. Inwieweit die an kleine Stadthäuser erinnernde Gebäudeformation jedoch mit der sehr großzügig verglasten Mensafront sich vereinbaren lässt, wird kontrovers diskutiert.
Die Kennwerte der Wirtschaftlichkeit liegen im mittleren Bereich.
Insgesamt leistet die Arbeit einen städtebaulich, und in ihrer formalen Ausbildung eigenständigen Beitrag und kann auch in weiten Teilen funktional überzeugen.
Insgesamt zeigt die Arbeit 1008 eine intensive Auseinandersetzung mit dem Freiraum der Annette-von-Droste-Hülshoff-Grundschule.
Sie zeichnet sich aus durch eine räumlich und funktional differenzierte Freiraumgestaltung. Aktive Erlebniszonen sind der zentrale Pausenhof und der westlich anschließende Sport- und Spielbereich. Diese aktiven Zonen werden durch den nordwestlichen Ruhebereich mit angrenzendem Schulgarten, zu einen schlüssigen Gesamtkonzept entwickelt.
Blühende Baumgruppen, eine mit Bäumen überstellte Retentionsmulde, Sitzinseln, Tischtennis und die Außenterrasse der Mensa bieten unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten im Pausenhof. Diese vielgestaltigen Freiraumelemente führen aber zu einer Kleinteiligkeit des Hofes, die eine multifunktionale Nutzung für Schulfeste oder Quartiersfeste erschwert. Dies wird kritisch beurteilt.
Die Lage und Differenzierung des Sport- und Spielbereichs wird positiv bewertet. Es bietet verschiedene Aktivitäten wie Ballsport, Tischtennis, Balancieren und weitere Spielstationen. Abgerundet wird dieser Bereich durch eine 25 m Laufbahn mit Sprunggrube und Außenlager für Spielgeräte.
Im ausschließenden Ruhebereich werden weitere Spielelemente angeboten. Diese führen zu einer Nutzungsintensität, die an dieser Stelle kritisch beurteilt wird. Der Bereich erscheint übermöbliert. Die Zuordnung des „Grünen Klassenzimmers“ zum Schulgarten ist schlüssig.
Die Anordnung des neuen Baukörpers kann nach Ansicht des Preisgerichts zum Verlust erhaltenswerter Bäume führen, dies wird kritisch bewertet. Aufgrund der zusätzlich angeordneten Fahrradständer wird die Vitalität der dort vorhandenen Bäume beeinträchtigt werden.
Der Haupteingang der Schule an der Kirmstraße zu belassen ist folgerichtig. Hierbei ist die Aufweitung der Eingangszone mit den einhergehenden Versiegelungen nicht nachvollziehbar. Zumal die angeordneten Sitzinseln den Hauptzugang verunklaren.
Obwohl der Eingriff in den Baumbestand erheblich ist, werden die positiven Ansätze zur Schaffung eines modernen Schulgebäudes, auch im Vergleich zu anderen Arbeiten, vom Preisgericht hervorgehoben.
©QUERFELDEINS
Lageplan
©Atelier . Schmelzer . Weber
Modell
©Atelier . Schmelzer . Weber
Pikto
©Atelier . Schmelzer . Weber
Ansichten
©Atelier . Schmelzer . Weber
Detail