Nichtoffener Wettbewerb | 04/2009
Erweiterung der Hochschule fĂŒr angewandte Wissenschaften - Fachhochschule Deggendorf
© Benthem Crouwel
Ankauf
Landschaftsarchitektur
ErlÀuterungstext
Wettbewerb Erweiterung der Hochschule fĂŒr angewandte Wissenschaften - FH Deggendorf
ErlÀuterungsbericht
Architektur
Situation
Das Umfeld fĂŒr den Erweiterungsbau der Hochschule Deggendorf ist im Wesentlichen durch die sehr markante bauliche Struktur des GebĂ€udebestands mit den beiden Ost-/West-orientierten Riegeln und den dazwischen liegenden Sonderbauten fĂŒr Mensa und Bibliothek geprĂ€gt und die im Zusammenspiel den klar umrissenen Campus definieren. Des Weiteren wird der Ort durch den umgebenden Landschaftsraum mit Donau samt Uferzone und den kĂŒnstlichen Deichen sowie zukĂŒnftig die Gestaltung fĂŒr die Landesgartenschau 2014 mit ihren linearen Strukturen der DeichgĂ€rten und des Multifunktionsbandes geprĂ€gt.
StÀdtebauliches Konzept
Die besondere Situation mit den gegebenen und geplanten, linearen baulichen und landschaftlichen Strukturen bildet einen Ausgangspunkt fĂŒr die stĂ€dtebauliche Konzeption: mit den Bauten fĂŒr die Hochschulerweiterung werden vorhandene, ortsprĂ€gende Typologien aufgenommen und weiter gebaut. Dadurch wird der Erweiterungsbau sowohl in die landschaftlichen als auch in die baulichen Strukturen eingebunden und verortet. Im Zusammenspiel mit den Bestandsbauten der Hochschule entsteht ein in sich stimmiges Gesamtensemble, das gleichzeitig einen harmonischen baulichen Abschluss der Planungen der Landesgartenschau, die sich im Westen anschlieĂt, bildet.
Nutzungsverteilung
Die im Bestand bereits angelegte Grundstruktur der Unterbringung der verschiedenen Fachbereiche in den Ost-/West-orientierten GebĂ€uderiegeln sowie der Sondernutzungen in den zentral angeordneten Baukörpern wird auch bei den Erweiterungsbauten fortgefĂŒhrt: der neue, sĂŒdlich gelegene GebĂ€uderiegel nimmt die Fachbereiche fĂŒr Maschinenbau/Mechatronik und Elektrotechnik/Medientechnik sowie Betriebswirtschaft/Wirtschaftsinformatik auf, ergĂ€nzt um die FlĂ€chen fĂŒr die zentrale Verwaltung. Das Bindeglied zwischen den Bestandsbauten und den Erweiterungsbauten bildet das HörsaalgebĂ€ude, in dem auch die neue Cafeteria zu finden ist, und das aufgrund der besonderen Nutzungen und der zentralen Lage auf dem Campus die neue Mitte des Campus Deggendorf bilden wird. ZusĂ€tzlich ist das HörsaalgebĂ€ude ĂŒber einen reprĂ€sentativen Vorplatz, der auch die Möglichkeit einer Vorfahrt beinhaltet, fĂŒr hochschulexterne Nutzungen groĂzĂŒgig an die Stadt Deggendorf angebunden.
Die Organisation der GebĂ€ude der Hochschulerweiterung folgt dem Prinzip einer horizontalen Schichtung: die unterste Lage bildet dabei der kĂŒnstliche Deich, darĂŒber schwebt ein 2-geschossiger Baukörper, der die BĂŒro- und LaborflĂ€chen aufnimmt. Dazwischen wird ein âLuftgeschossâ als Ăberlagerung von Bauwerk und Landschaftsraum aufgespannt, das die Eingangsbereiche der verschiedenen Fachbereiche aufnimmt und den rĂ€umlichen Ăbergang zwischen kĂŒnstlichem Deich und schwebendem Baukörper bildet.
Im Deichbauwerk sind befinden sich die Labor- und Sonderbereiche der FakultĂ€ten, die aufgrund spezieller Anforderungen z.B. an ebenerdigen Zugang, RaumgröĂe, lichte Raumhöhe, etc. hier sinnfĂ€llig organisiert sind. In den Deich eingeschnittene Tiefhöfe dienen zur Belichtung und schaffen zusĂ€tzlichen AuĂenraumbezug. Ebenfalls hier befinden sich die zentralen TechnikflĂ€chen sowie die geforderten ParkplatzflĂ€chen in einer offenen Garage, die direkt von der östlichen gelegenen Strasse erschlossen wird.
Das HerzstĂŒck der Hochschulerweiterung bildet die groĂzĂŒgige, nach SĂŒden orientierte Deichterrasse, die als ein Fenster zur Donau zukĂŒnftig eine zentrale Rolle fĂŒr das studentische Leben am Campus Deggendorf bilden wird. Die Deichterrasse bietet attraktive AufenthaltsflĂ€chen: ein lockeres Spiel von hölzernen Decks, Wasserbecken und PflanzflĂ€chen auf denen es sich auch im Sommer aufgrund der âPergolaâ angenehm verweilen lĂ€sst und die fĂŒr die Studenten, Lehrenden und Angestellten ein hohes Nutzungspotential bieten. Die Deichterrasse ist auf der gesamten Breite ĂŒber eine groĂzĂŒgige Treppenanlage an den zentralen Campusbereich mit Hörsaalzentrum und an die Bestandsbauten angebunden und ĂŒber das Aufnehmen der vorhandenen der Nord-/SĂŒd-Verbindungen vernetzt.
Das neue Hörsaalzentrum in zentraler Position auf dem Campus folgt ebenfalls dem Prinzip einer horizontalen Schichtung. Der freie Erdgeschossgrundsriss nimmt die Cafeteria als kommunikatives Zentrum der Hochschule Deggendorf auf. Sie wirkt aufgrund der groĂzĂŒgigen Verglasung und der nicht vorhandenen Reflexionen auf den GlasflĂ€chen wegen des groĂen DeckenĂŒberstandes als Erweiterung des AuĂenraums â die Grenzen sind flieĂend. Die Fassade nach SĂŒden kann bei Bedarf vollstĂ€ndig geöffnet werden und die Cafeteria sich somit auf den Campus erweitern. Ăber dem transparenten Sockel mit Cafeteria und ErschlieĂung sind die HörsĂ€le auf 2 Geschossen organisiert. Aufgrund der attraktiven ErschlieĂung ĂŒber die quer zur GebĂ€udeachse stehende zentrale Treppe, werden der GebĂ€udeschnitt und damit das Organisationsprinzip fĂŒr die Nutzer des GebĂ€udes rĂ€umlich erfahrbar und besonders inszeniert.
Gestaltungskonzept
Die Neubauten der Hochschule fĂŒr angewandte Wissenschaften erhalten durch die verwendeten Materialien und Fassadengestaltung einen technischen Charakter â und damit eine gestalterische Entsprechung der inhaltlichen Ausrichtung der Hochschule. Die gestaltprĂ€genden umlaufenden BĂ€nder von Böden, WĂ€nden und Decken erhalten eine Verkleidung aus eloxierten, perforierten Aluminiumblechen. Die verglasten FassadenflĂ€chen sind als Pfosten-Riegel Konstruktion konzipiert mit einer 3-fach Isolierverglasung als WĂ€rmeschutzverglasung bzw. hochgedĂ€mmten Vakuum-Isolationspaneelen in den opaken Bereichen. So wird ein einheitliches, reduziertes Erscheinungsbild erreicht und gleichzeitig wir ein ausgewogenes VerhĂ€ltnis von transparenten und opaken FlĂ€chen gewĂ€hrleistet.
Die SĂŒdfassaden erhalten einen auĂen liegenden Sonnenschutz aus steuerbaren Lamellen zur Tageslichtlenkung. Die Deckenuntersichten des schwebenden GebĂ€udekörpers sowie des Hörsaalzentrums werden ebenfalls mit Aluminiumpaneelen verkleidet â allerdings hochglĂ€nzend poliert. Durch die Reflektionen und den besonderen Einsatz von Beleuchtung wird ein eindrucksvoller und besonderer Raum inszeniert. Die âDeichfassadeâ wird als begrĂŒnte Fassade mit schattenvertrĂ€glicher Bepflanzung (z.B. Efeu) geplant und damit als Erweiterung und rĂ€umlicher Abschluss der Campuswiesen.
Konstruktion
Der Erweiterungsbau ist in StB-Skelettbau bzw. Verbundbauweise konzipiert. Als StĂŒtzen sollen schlanke StahlverbundstĂŒtzen (D=273 mm) zum Einsatz kommen. Als Deckenkonstruktionen können z.B. konventionelle Flachdecken (Fachbereiche) oder alternativ Flachdecken mit Spanbetonhohldielen mit Stahlprofilen als FlachdeckentrĂ€ger eingesetzt werden â ggf. kann sich auch ein Flachdeckensystem âslimdeckâ (Stahltrapezblech mit Aufbeton) als wirtschaftliche Variante erweisen. Im Detail wĂ€ren die vorgenannten Varianten weiter zu untresuchen.
Landschaftsarchitektur
Die Fachhochschule Deggendorf liegt als stĂ€dtebauliches Bindeglied zwischen der Altstadt und der Donau. Die Erweiterung der Fachhochschule fĂŒgt sich in den Deich ein und vernetzt sich mit dem LandesgartenschaugelĂ€nde. Der neue Fachhochschulabschnitt verbindet sich mit dem BestandsgebĂ€ude durch das zentrale HörsaalgebĂ€ude und öffnet sich zugleich Richtung SĂŒden zur Donau.
Die neuen FachhochschulgebĂ€ude stehen auf einem einheitlichen Teppich aus groĂformatigen Betonplatten. Dieser zieht sich bis an die bestehende Fachhochschule heran und stĂ€rkt den Zusammenhalt der beiden Hochschulabschnitte.
Eine groĂzĂŒgige Treppen- und Rampenanlage fĂŒhrt vom neuen HörsaalgebĂ€ude auf das Niveau der Deichterrasse. Diese zum SĂŒden hin ausgerichtete Promenade bietet einen herrlichen Ausblick auf die Donau. Der vom angrenzenden LandesgartenschaugelĂ€nde kommende Weg an den DonaugĂ€rten wird auf dem Deich vor dem neuen HochschulgebĂ€ude fortgefĂŒhrt und verknĂŒpft diese beiden Orte miteinander. Den zentralen Bereich des Neubaus bildet ein offenes Dach, unter dem ein Wasserbecken den AuĂenraum akzentuiert. Sitzgelegenheiten sind daneben sowie unter dem benachbarten Birkenhain angeordnet.
Die architektonischen Tiefhöfe werden mit schattenvertrÀglichen Pflanzen z.B. unterschiedlichen Bodendeckern, Efeu oder Schattenstauden bepflanzt. Zwischen den Tiefhöfen werden Holzdecks mit sich zum Teil hochklappenden Sitzelemente angeordnet. ZusÀtzlich laden BÀnke zum Verweilen ein. Die Studenten haben die Möglichkeit im Schatten unter dem GebÀudedach sowie in der Sonne auf der Deichterrasse zu sitzen.
Die Baumwahl auf dem FachhochschulgelĂ€nde orientiert sich an dessen Standort nahe am Fluss. Ein Erlenhain schlieĂt das FachhochschulgelĂ€nde im Westen ab. Unter dem GebĂ€udedach bietet ein BirkenwĂ€ldchen in einem Holzdeck einen schattigen Platz zum Aufenthalt. Der Raum zwischen dem bestehenden und dem neuen FachhochschulgebĂ€ude wird im Westen als Campuswiese angelegt. Auf dieser können sich die Studenten unter TrauerweidenbĂ€umen erholen. Die Campuswiese wandelt sich zum Osten hin immer mehr in einen steinernen, von einigen Rasenstreifen aufgelockerten Platz. Dieser bildet das EntrĂ©e des neuen Fachhochschulcampus und wird von einer Fahnenmastreihe abgeschlossen. Eine Vorfahrt auf den Platz ist bei besonderen Gelegenheiten möglich. Die straĂenbegleitende Allee wird aus Platanen gebildet.
Zukunft Hochschule Degendorf
Mit den Erweiterungsbauten wird die AttraktivitĂ€t des Hochschulstandortes Deggendorf weiter ausgebaut. Die inhaltliche Ausweitung des Lehrangebotes und weitere SchĂ€rfung des Hochschulprofils findet ihre Entsprechung in einer baulichen Erweiterung, die die besonderen landschaftlichen und stĂ€dtebaulichen QualitĂ€ten des Ortes aufnimmt und verstĂ€rkt. Es entsteht ein einzigartiges Hochschulensemble, das aufgrund der attraktiven landschaftlichen Einbettung und der Schaffung von hochwertigen Arbeits- und LernrĂ€umen sowie AuĂenrĂ€umen höchster QualitĂ€t fĂŒr die dort lernenden und lehrenden Menschen ein stimulierendes und angenehmes Ambiente bietet.
ErlÀuterungsbericht
Energiekonzept
Leitgedanken
FunktionalitĂ€t, Kosten- und Umweltbewusstsein sind die Leitpunkte fĂŒr die nachhaltige technische Konzeption eines zukunftsorientierten GebĂ€udes.
"Der Mensch steht im Mittelpunkt", dieser Kernsatz ist die Grundlage fĂŒr die LösungsvorschlĂ€ge im GebĂ€ude.
Wir benötigen ein Umfeld, in dem sich die Studenten "wohl fĂŒhlen" und begeistert lernen wollen.
Dazu ist die konsequente Einhaltung von "Behaglichkeitskriterien" durch eine integrative Zusammenarbeit zwischen Architektur und GebÀudetechnik, unter Beachtung von ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten erforderlich.
Beheizung / KĂŒhlung
Durch die kompakte Bauweise der jeweiligen GebĂ€ude ergibt sich ein gĂŒnstiges A / V VerhĂ€ltnis. ErgĂ€nzend hierzu generiert sich durch die Ausrichtung des GebĂ€udes sowie den ausgewogenen Anteilen an transparenten und hoch wĂ€rmegedĂ€mmten opaken FlĂ€chen ein geringer HeizwĂ€rmebedarf.
Durch die Anordnung der Technikzentrale im Mittelbau ergeben sich kurze, und somit wirtschaftliche Wege zur Versorgung der DeichgebÀude mit dem HörsaalgebÀude sowie die Einbindung der BestandsgebÀude.
Der gute WĂ€rmedĂ€mmstandard fĂŒhrt dazu, dass nur geringe Heizleistungen im GebĂ€ude erforderlich sind. Durch den Einsatz von FlĂ€chenheizsystemen im Boden (Foyer) und in den Decken als Betonkernaktivierung kann die Grundbeheizung auf einem sehr niedrigen Temperaturniveau erfolgen.
Aufgrund der Lage des GebÀudes in unmittelbarer NÀhe zur Donau ist die Nutzung von Brunnenwasser zur Energieerzeugung mittels einer WÀrmepumpe gegeben.
Die WĂ€rmepumpe kann an warmen Sommertagen reversibel und somit als KĂ€ltemaschine betrieben werden. Die Spitzenlastabdeckung fĂŒr das Heizung als auch das KĂŒhlen, erfolgt ĂŒber Unterflurkonvektoren im 4-Leitersystem mit Frischluftanschluss.
LĂŒftung
Die Möglichkeit einer natĂŒrliche LĂŒftung erhalten alle RĂ€ume, die aufgrund Ihrer GröĂe, Nutzung und Lage an der Fassade dafĂŒr geeignet sind.
Zur Optimierung des Energiebedarfs sowie zur Einhaltung der QualitĂ€t des hygienischen Mindestluftwechsels wird der ĂŒberwiegende Teil des GebĂ€udes mit einer mechanischen LĂŒftungsanlage ausgerĂŒstet. FĂŒr den âoberirdischen Teilâ des GebĂ€udes erfolgt die Frischluftversorgung ĂŒber die an der Fassade angeordneten Unterflurkonvektoren mit Aussenluftanschluss. Die Abluft erfolgt ĂŒber eine zentrale, kanalgefĂŒhrte RLT-Anlage mit hocheffizienter WĂ€rmerĂŒckgewinnung wodurch der Energieverbrauch sich bis auf ein Minimum reduziert. FĂŒr die intensiv zu behandelnden RĂ€ume im Untergeschoss erfolgt die Frisch- und Abluftversorgung ĂŒber ein Zentrales LĂŒftungsaggregat.
Durch die mechanische LĂŒftungsanlage ergibt sich die Möglichkeit, im Sommer eine GrundkĂŒhlung des GebĂ€udes zu realisieren und die maximale Luftfeuchte zur begrenzen, um so die Behaglichkeit zu steigern.
Um den PrimĂ€renergieverbrauch weiter zu reduzieren ist vorgesehen, die Frischluftansaugung durch einen ErdwĂ€rmetauscher, der durch die Lage am GewĂ€sser optimale Voraussetzungen hat, vorzunehmen. Zur Effizienzsteigerung wird der Erdkanal zusĂ€tzlich ĂŒber die PfahlgrĂŒndung eingebrachten Erdsonden temperiert.
Tageslichtnutzung / Photovoltaik
Die transparenten FlÀchen werden primÀr zentral durch hochwirksame und zur Tageslichtlenkung geeignete Sonnenschutzanlagen verschattet und können nutzerorientiert variabel nachgesteuert werden.
Die vorzugsweise im oberen Drittel integrierten Lichtlenkelemente erreichen eine Deckenaufhellung und fĂŒhren in der Folge zur Reduzierung der kĂŒnstlichen BeleuchtungsintensitĂ€ten, da die Leuchtenleistung durch den Einsatz von PrĂ€senzmeldern und Helligkeitssensoren variiert werden kann.
ZusÀtzlich werden auf dem Dach Photovoltaik-Panelen, die zur Stromerzeugung dienen, integriert und der so erzeugte Strom in das öffentliche Stromnetz eingespeist.
Resumée
Das zukunftsorientierte und ökologische GebÀude- und Technikkonzept stellt FunktionalitÀt, Kosten- und Umweltbewusstsein in den Vordergrund.
Der Entwurf zeichnet sich durch Optimierung der Technik, Nutzung passiver Elemente und der bedarfsgerechten und zielgenauen Regelung ĂŒber die GebĂ€udeleittechnik aus.
Aufgrund der konsequenten BerĂŒcksichtigung der Erfordernisse an ein modernes GebĂ€ude, kann das GebĂ€ude durch seinen Vorbildcharakter als wirtschaftliches und innovatives GebĂ€ude fĂŒr die Zukunft betrachtet werden.
Es wird sowohl den Betreiber- als auch den Nutzerinteressen gerecht und symbolisiert so die ZukunftsfÀhigkeit, die den Studenten im Rahmen ihrer Ausbildung vermittelt werden soll.
ErlÀuterungsbericht
Brandschutzkonzept
GrundsÀtzlich Schutzzielorientierung
Als gesetzliche Grundlage fĂŒr die brandschutztechnische Bewertung des FakultĂ€tsgebĂ€udes und des HörsaalgebĂ€udes dient die Bayerische Bauordnung (BayBO).
Des Weiteren fÀllt das HörsaalgebÀude in den Geltungsbereich der VersammlungsstÀttenverordnung (VStÀttV).
Das oberste Schutzziel fĂŒr das FakultĂ€tsgebĂ€ude und das HörsaalgebĂ€ude ist der Personenschutz.
Um eine zĂŒgige Evakuierung zu gewĂ€hrleisten, wird sowohl der erste als auch der zweite Rettungsweg fĂŒr alle AufenthaltsrĂ€ume in den GebĂ€uden baulich sichergestellt.
Die GefĂ€hrdung der Nutzer der GebĂ€ude wird aufgrund der geringen GebĂ€udehöhen, der ĂŒbersichtlichen GebĂ€udestrukturen, der Anordnung der TreppenrĂ€ume und Rettungswege und daraus resultierenden RettungsweglĂ€ngen, sowie der Möglichkeit der BrandfrĂŒherkennung als gering eingeschĂ€tzt.
FakultÀtsgebÀude
Die Feuerwiderstandsdauer der tragenden Bauteile der jeweiligen Brandabschnitte werden entsprechend den Anforderungen fĂŒr die GebĂ€udeklasse 5 feuerbestĂ€ndig hergestellt.
Das FakultĂ€tsgebĂ€ude wird durch die Anordnung von BrandwĂ€nden in Brandabschnitte von max. 45 m LĂ€nge unterteilt. Des Weiteren erfolgt durch die AusfĂŒhrung der Decken in der Feuerwiderstandsklasse F90 eine geschossweise horizontale Brandabschnittsbildung im GebĂ€ude.
Im Brandfall werden durch an den Decken angeordnete fahrbare textile FeuerschutzabschlĂŒsse, die offenen Geschossverbindungen verschlossen, so dass ein Durchtritt von Flammen und heiĂen Gassen fĂŒr einen bestimmten Zeitraum verhindert wird.
Weiterhin werden zur Verhinderung einer raschen Brandausbreitung in den einzelnen Geschossen Einheiten mit FlĂ€chen von ca. 440 mÂČ gebildet. Diese Einheiten werden durch BrandwĂ€nde und TrennwĂ€nde der Feuerwiderstandsklasse F90 geschaffen.
Es entstehen so jeweils eigene Brandabschnitte bzw. BrandbekÀmpfungsabschnitte.
Das FakultĂ€tsgebĂ€ude wird flĂ€chendeckend mit automatischen Brandmeldern ĂŒberwacht, durch die eine frĂŒhzeitige Alarmierung der Personen im GebĂ€ude und der Feuerwehr sowie die schnelle Ansteuerung von sicherheitstechnischen Einrichtungen sichergestellt wird.
Die Personen können aufgrund der konsequenten Bildung von Brandabschnitten im GebĂ€ude auf kurzem Wege zu den notwendigen TreppenrĂ€umen oder einem benachbarten rauchfreien Brandabschnitt gelangen. In jedem Brandabschnitt wird ein notwendiger Treppenraum angeordnet, der den ersten Rettungsweg sicherstellt. Der zweite Rettungsweg erfolgt ĂŒber die Ăffnungen in den BrandwĂ€nden, durch die eine Flucht in den jeweils benachbarten Brandabschnitt gewĂ€hrleistet wird. Die RettungsweglĂ€nge aus den einzelnen GebĂ€udebereichen betrĂ€gt maximal 34 m.
Alle notwendigen TreppenrÀume sowie die Flure werden mit einer Sicherheitsbeleuchtung ausgestattet, durch die die Personen bei Ausfall der allgemeinen Beleuchtung das GebÀude auf den Rettungswegen sicher verlassen können.
Die Entrauchung der notwendigen TreppenrĂ€ume und der offenen Treppenverbindung erfolgt durch automatisch öffnende Rauchabzugsanlagen, die jeweils an oberster Stelle des GebĂ€udes angeordnet werden. FĂŒr die Entrauchung der ĂŒbrigen Bereiche des GebĂ€udes nach einem gelöschten Brand reicht ein kontrolliertes Ăffnen der Fenster durch die Feuerwehr.
HörsaalgebÀude
Das HörsaalgebÀude bildet aufgrund seiner freistehenden Lage einen eigenen Brandabschnitt.
Die tragenden und aussteifenden Bauteile des HörsaalgebĂ€udes werden aufgrund der Nutzung als VersammlungsstĂ€tte in der Feuerwiderstandsklasse F90 ausgefĂŒhrt.
Weiterhin wird das GebĂ€ude mit einer automatischen Feuerlöschanlage ausgestattet. Die automatische Feuerlöschanlage dient dabei vorrangig der Beherrschung von EntstehungsbrĂ€nden aufgrund von Brandlasten in der Cafeteria und der FĂŒhrung baulich ungeschĂŒtzter notwendiger Treppen durch das GebĂ€ude. Weiterhin verringert sie das AusmaĂ des Brandgeschehens und die Brandeinwirkung auf Bauteile und GebĂ€udeinhalte.
DarĂŒber hinaus wird das GebĂ€ude flĂ€chendeckend mit Brandmeldern der KenngröĂe âRauchâ ĂŒberwacht, die eine frĂŒhzeitig Detektion gewĂ€hrleisten und eine schnelle Alarmierung der Personen im GebĂ€ude sicherstellen.
Die einzelnen HörsÀle werden durch feuerbestÀndige TrennwÀnde in einzelne BrandbekÀmpfungsabschnitte unterteilt.
Aus den HörsĂ€len werden die Rettungswege innerhalb der Geschosse durch gemeinsame Flure zu den notwendigen Treppen gefĂŒhrt. Im Brandfall werden, die an den Fluren liegenden offenen Geschossverbindungen durch fahrbare textile Feuerschutzabschlusse abgeschottet.
Durch die Anordnung der beiden notwendigen Treppen als Schachteltreppe in einem Treppenraum wird die UnabhÀngigkeit der beiden baulichen Rettungswege sichergestellt. Die RettungsweglÀnge aus den einzelnen VersammlungsrÀumen bis in die TreppenrÀume betrÀgt maximal 21 m. Die Bemessung der Rettungswegbreiten erfolgt anhand der Anzahl der Besucherinnen und Besucher gemÀà den Bemessungsformeln der VStÀttVO.
Das GebÀude wird mit einer Sicherheitsbeleuchtung ausgestattet. Diese gewÀhrleistet das gefahrlose Verlassen eines Raumes oder eines GebÀudes bei Ausfall der Allgemeinen Stromversorgung. Sie soll den Ausbruch von Panik vermeiden und sicher zu einem Rettungsweg geleiten.
Die Entrauchung der HörsĂ€le erfolgt durch maschinelle Rauchabzugsanlagen. Die notwendigen TreppenrĂ€ume erhalten an oberster Stelle natĂŒrliche Rauchabzugsanlagen, die ĂŒber die Brandmeldeanlage angesteuert werden.
ErlÀuterungsbericht
Architektur
Situation
Das Umfeld fĂŒr den Erweiterungsbau der Hochschule Deggendorf ist im Wesentlichen durch die sehr markante bauliche Struktur des GebĂ€udebestands mit den beiden Ost-/West-orientierten Riegeln und den dazwischen liegenden Sonderbauten fĂŒr Mensa und Bibliothek geprĂ€gt und die im Zusammenspiel den klar umrissenen Campus definieren. Des Weiteren wird der Ort durch den umgebenden Landschaftsraum mit Donau samt Uferzone und den kĂŒnstlichen Deichen sowie zukĂŒnftig die Gestaltung fĂŒr die Landesgartenschau 2014 mit ihren linearen Strukturen der DeichgĂ€rten und des Multifunktionsbandes geprĂ€gt.
StÀdtebauliches Konzept
Die besondere Situation mit den gegebenen und geplanten, linearen baulichen und landschaftlichen Strukturen bildet einen Ausgangspunkt fĂŒr die stĂ€dtebauliche Konzeption: mit den Bauten fĂŒr die Hochschulerweiterung werden vorhandene, ortsprĂ€gende Typologien aufgenommen und weiter gebaut. Dadurch wird der Erweiterungsbau sowohl in die landschaftlichen als auch in die baulichen Strukturen eingebunden und verortet. Im Zusammenspiel mit den Bestandsbauten der Hochschule entsteht ein in sich stimmiges Gesamtensemble, das gleichzeitig einen harmonischen baulichen Abschluss der Planungen der Landesgartenschau, die sich im Westen anschlieĂt, bildet.
Nutzungsverteilung
Die im Bestand bereits angelegte Grundstruktur der Unterbringung der verschiedenen Fachbereiche in den Ost-/West-orientierten GebĂ€uderiegeln sowie der Sondernutzungen in den zentral angeordneten Baukörpern wird auch bei den Erweiterungsbauten fortgefĂŒhrt: der neue, sĂŒdlich gelegene GebĂ€uderiegel nimmt die Fachbereiche fĂŒr Maschinenbau/Mechatronik und Elektrotechnik/Medientechnik sowie Betriebswirtschaft/Wirtschaftsinformatik auf, ergĂ€nzt um die FlĂ€chen fĂŒr die zentrale Verwaltung. Das Bindeglied zwischen den Bestandsbauten und den Erweiterungsbauten bildet das HörsaalgebĂ€ude, in dem auch die neue Cafeteria zu finden ist, und das aufgrund der besonderen Nutzungen und der zentralen Lage auf dem Campus die neue Mitte des Campus Deggendorf bilden wird. ZusĂ€tzlich ist das HörsaalgebĂ€ude ĂŒber einen reprĂ€sentativen Vorplatz, der auch die Möglichkeit einer Vorfahrt beinhaltet, fĂŒr hochschulexterne Nutzungen groĂzĂŒgig an die Stadt Deggendorf angebunden.
Die Organisation der GebĂ€ude der Hochschulerweiterung folgt dem Prinzip einer horizontalen Schichtung: die unterste Lage bildet dabei der kĂŒnstliche Deich, darĂŒber schwebt ein 2-geschossiger Baukörper, der die BĂŒro- und LaborflĂ€chen aufnimmt. Dazwischen wird ein âLuftgeschossâ als Ăberlagerung von Bauwerk und Landschaftsraum aufgespannt, das die Eingangsbereiche der verschiedenen Fachbereiche aufnimmt und den rĂ€umlichen Ăbergang zwischen kĂŒnstlichem Deich und schwebendem Baukörper bildet.
Im Deichbauwerk sind befinden sich die Labor- und Sonderbereiche der FakultĂ€ten, die aufgrund spezieller Anforderungen z.B. an ebenerdigen Zugang, RaumgröĂe, lichte Raumhöhe, etc. hier sinnfĂ€llig organisiert sind. In den Deich eingeschnittene Tiefhöfe dienen zur Belichtung und schaffen zusĂ€tzlichen AuĂenraumbezug. Ebenfalls hier befinden sich die zentralen TechnikflĂ€chen sowie die geforderten ParkplatzflĂ€chen in einer offenen Garage, die direkt von der östlichen gelegenen Strasse erschlossen wird.
Das HerzstĂŒck der Hochschulerweiterung bildet die groĂzĂŒgige, nach SĂŒden orientierte Deichterrasse, die als ein Fenster zur Donau zukĂŒnftig eine zentrale Rolle fĂŒr das studentische Leben am Campus Deggendorf bilden wird. Die Deichterrasse bietet attraktive AufenthaltsflĂ€chen: ein lockeres Spiel von hölzernen Decks, Wasserbecken und PflanzflĂ€chen auf denen es sich auch im Sommer aufgrund der âPergolaâ angenehm verweilen lĂ€sst und die fĂŒr die Studenten, Lehrenden und Angestellten ein hohes Nutzungspotential bieten. Die Deichterrasse ist auf der gesamten Breite ĂŒber eine groĂzĂŒgige Treppenanlage an den zentralen Campusbereich mit Hörsaalzentrum und an die Bestandsbauten angebunden und ĂŒber das Aufnehmen der vorhandenen der Nord-/SĂŒd-Verbindungen vernetzt.
Das neue Hörsaalzentrum in zentraler Position auf dem Campus folgt ebenfalls dem Prinzip einer horizontalen Schichtung. Der freie Erdgeschossgrundsriss nimmt die Cafeteria als kommunikatives Zentrum der Hochschule Deggendorf auf. Sie wirkt aufgrund der groĂzĂŒgigen Verglasung und der nicht vorhandenen Reflexionen auf den GlasflĂ€chen wegen des groĂen DeckenĂŒberstandes als Erweiterung des AuĂenraums â die Grenzen sind flieĂend. Die Fassade nach SĂŒden kann bei Bedarf vollstĂ€ndig geöffnet werden und die Cafeteria sich somit auf den Campus erweitern. Ăber dem transparenten Sockel mit Cafeteria und ErschlieĂung sind die HörsĂ€le auf 2 Geschossen organisiert. Aufgrund der attraktiven ErschlieĂung ĂŒber die quer zur GebĂ€udeachse stehende zentrale Treppe, werden der GebĂ€udeschnitt und damit das Organisationsprinzip fĂŒr die Nutzer des GebĂ€udes rĂ€umlich erfahrbar und besonders inszeniert.
Gestaltungskonzept
Die Neubauten der Hochschule fĂŒr angewandte Wissenschaften erhalten durch die verwendeten Materialien und Fassadengestaltung einen technischen Charakter â und damit eine gestalterische Entsprechung der inhaltlichen Ausrichtung der Hochschule. Die gestaltprĂ€genden umlaufenden BĂ€nder von Böden, WĂ€nden und Decken erhalten eine Verkleidung aus eloxierten, perforierten Aluminiumblechen. Die verglasten FassadenflĂ€chen sind als Pfosten-Riegel Konstruktion konzipiert mit einer 3-fach Isolierverglasung als WĂ€rmeschutzverglasung bzw. hochgedĂ€mmten Vakuum-Isolationspaneelen in den opaken Bereichen. So wird ein einheitliches, reduziertes Erscheinungsbild erreicht und gleichzeitig wir ein ausgewogenes VerhĂ€ltnis von transparenten und opaken FlĂ€chen gewĂ€hrleistet.
Die SĂŒdfassaden erhalten einen auĂen liegenden Sonnenschutz aus steuerbaren Lamellen zur Tageslichtlenkung. Die Deckenuntersichten des schwebenden GebĂ€udekörpers sowie des Hörsaalzentrums werden ebenfalls mit Aluminiumpaneelen verkleidet â allerdings hochglĂ€nzend poliert. Durch die Reflektionen und den besonderen Einsatz von Beleuchtung wird ein eindrucksvoller und besonderer Raum inszeniert. Die âDeichfassadeâ wird als begrĂŒnte Fassade mit schattenvertrĂ€glicher Bepflanzung (z.B. Efeu) geplant und damit als Erweiterung und rĂ€umlicher Abschluss der Campuswiesen.
Konstruktion
Der Erweiterungsbau ist in StB-Skelettbau bzw. Verbundbauweise konzipiert. Als StĂŒtzen sollen schlanke StahlverbundstĂŒtzen (D=273 mm) zum Einsatz kommen. Als Deckenkonstruktionen können z.B. konventionelle Flachdecken (Fachbereiche) oder alternativ Flachdecken mit Spanbetonhohldielen mit Stahlprofilen als FlachdeckentrĂ€ger eingesetzt werden â ggf. kann sich auch ein Flachdeckensystem âslimdeckâ (Stahltrapezblech mit Aufbeton) als wirtschaftliche Variante erweisen. Im Detail wĂ€ren die vorgenannten Varianten weiter zu untresuchen.
Landschaftsarchitektur
Die Fachhochschule Deggendorf liegt als stĂ€dtebauliches Bindeglied zwischen der Altstadt und der Donau. Die Erweiterung der Fachhochschule fĂŒgt sich in den Deich ein und vernetzt sich mit dem LandesgartenschaugelĂ€nde. Der neue Fachhochschulabschnitt verbindet sich mit dem BestandsgebĂ€ude durch das zentrale HörsaalgebĂ€ude und öffnet sich zugleich Richtung SĂŒden zur Donau.
Die neuen FachhochschulgebĂ€ude stehen auf einem einheitlichen Teppich aus groĂformatigen Betonplatten. Dieser zieht sich bis an die bestehende Fachhochschule heran und stĂ€rkt den Zusammenhalt der beiden Hochschulabschnitte.
Eine groĂzĂŒgige Treppen- und Rampenanlage fĂŒhrt vom neuen HörsaalgebĂ€ude auf das Niveau der Deichterrasse. Diese zum SĂŒden hin ausgerichtete Promenade bietet einen herrlichen Ausblick auf die Donau. Der vom angrenzenden LandesgartenschaugelĂ€nde kommende Weg an den DonaugĂ€rten wird auf dem Deich vor dem neuen HochschulgebĂ€ude fortgefĂŒhrt und verknĂŒpft diese beiden Orte miteinander. Den zentralen Bereich des Neubaus bildet ein offenes Dach, unter dem ein Wasserbecken den AuĂenraum akzentuiert. Sitzgelegenheiten sind daneben sowie unter dem benachbarten Birkenhain angeordnet.
Die architektonischen Tiefhöfe werden mit schattenvertrÀglichen Pflanzen z.B. unterschiedlichen Bodendeckern, Efeu oder Schattenstauden bepflanzt. Zwischen den Tiefhöfen werden Holzdecks mit sich zum Teil hochklappenden Sitzelemente angeordnet. ZusÀtzlich laden BÀnke zum Verweilen ein. Die Studenten haben die Möglichkeit im Schatten unter dem GebÀudedach sowie in der Sonne auf der Deichterrasse zu sitzen.
Die Baumwahl auf dem FachhochschulgelĂ€nde orientiert sich an dessen Standort nahe am Fluss. Ein Erlenhain schlieĂt das FachhochschulgelĂ€nde im Westen ab. Unter dem GebĂ€udedach bietet ein BirkenwĂ€ldchen in einem Holzdeck einen schattigen Platz zum Aufenthalt. Der Raum zwischen dem bestehenden und dem neuen FachhochschulgebĂ€ude wird im Westen als Campuswiese angelegt. Auf dieser können sich die Studenten unter TrauerweidenbĂ€umen erholen. Die Campuswiese wandelt sich zum Osten hin immer mehr in einen steinernen, von einigen Rasenstreifen aufgelockerten Platz. Dieser bildet das EntrĂ©e des neuen Fachhochschulcampus und wird von einer Fahnenmastreihe abgeschlossen. Eine Vorfahrt auf den Platz ist bei besonderen Gelegenheiten möglich. Die straĂenbegleitende Allee wird aus Platanen gebildet.
Zukunft Hochschule Degendorf
Mit den Erweiterungsbauten wird die AttraktivitĂ€t des Hochschulstandortes Deggendorf weiter ausgebaut. Die inhaltliche Ausweitung des Lehrangebotes und weitere SchĂ€rfung des Hochschulprofils findet ihre Entsprechung in einer baulichen Erweiterung, die die besonderen landschaftlichen und stĂ€dtebaulichen QualitĂ€ten des Ortes aufnimmt und verstĂ€rkt. Es entsteht ein einzigartiges Hochschulensemble, das aufgrund der attraktiven landschaftlichen Einbettung und der Schaffung von hochwertigen Arbeits- und LernrĂ€umen sowie AuĂenrĂ€umen höchster QualitĂ€t fĂŒr die dort lernenden und lehrenden Menschen ein stimulierendes und angenehmes Ambiente bietet.
ErlÀuterungsbericht
Energiekonzept
Leitgedanken
FunktionalitĂ€t, Kosten- und Umweltbewusstsein sind die Leitpunkte fĂŒr die nachhaltige technische Konzeption eines zukunftsorientierten GebĂ€udes.
"Der Mensch steht im Mittelpunkt", dieser Kernsatz ist die Grundlage fĂŒr die LösungsvorschlĂ€ge im GebĂ€ude.
Wir benötigen ein Umfeld, in dem sich die Studenten "wohl fĂŒhlen" und begeistert lernen wollen.
Dazu ist die konsequente Einhaltung von "Behaglichkeitskriterien" durch eine integrative Zusammenarbeit zwischen Architektur und GebÀudetechnik, unter Beachtung von ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten erforderlich.
Beheizung / KĂŒhlung
Durch die kompakte Bauweise der jeweiligen GebĂ€ude ergibt sich ein gĂŒnstiges A / V VerhĂ€ltnis. ErgĂ€nzend hierzu generiert sich durch die Ausrichtung des GebĂ€udes sowie den ausgewogenen Anteilen an transparenten und hoch wĂ€rmegedĂ€mmten opaken FlĂ€chen ein geringer HeizwĂ€rmebedarf.
Durch die Anordnung der Technikzentrale im Mittelbau ergeben sich kurze, und somit wirtschaftliche Wege zur Versorgung der DeichgebÀude mit dem HörsaalgebÀude sowie die Einbindung der BestandsgebÀude.
Der gute WĂ€rmedĂ€mmstandard fĂŒhrt dazu, dass nur geringe Heizleistungen im GebĂ€ude erforderlich sind. Durch den Einsatz von FlĂ€chenheizsystemen im Boden (Foyer) und in den Decken als Betonkernaktivierung kann die Grundbeheizung auf einem sehr niedrigen Temperaturniveau erfolgen.
Aufgrund der Lage des GebÀudes in unmittelbarer NÀhe zur Donau ist die Nutzung von Brunnenwasser zur Energieerzeugung mittels einer WÀrmepumpe gegeben.
Die WĂ€rmepumpe kann an warmen Sommertagen reversibel und somit als KĂ€ltemaschine betrieben werden. Die Spitzenlastabdeckung fĂŒr das Heizung als auch das KĂŒhlen, erfolgt ĂŒber Unterflurkonvektoren im 4-Leitersystem mit Frischluftanschluss.
LĂŒftung
Die Möglichkeit einer natĂŒrliche LĂŒftung erhalten alle RĂ€ume, die aufgrund Ihrer GröĂe, Nutzung und Lage an der Fassade dafĂŒr geeignet sind.
Zur Optimierung des Energiebedarfs sowie zur Einhaltung der QualitĂ€t des hygienischen Mindestluftwechsels wird der ĂŒberwiegende Teil des GebĂ€udes mit einer mechanischen LĂŒftungsanlage ausgerĂŒstet. FĂŒr den âoberirdischen Teilâ des GebĂ€udes erfolgt die Frischluftversorgung ĂŒber die an der Fassade angeordneten Unterflurkonvektoren mit Aussenluftanschluss. Die Abluft erfolgt ĂŒber eine zentrale, kanalgefĂŒhrte RLT-Anlage mit hocheffizienter WĂ€rmerĂŒckgewinnung wodurch der Energieverbrauch sich bis auf ein Minimum reduziert. FĂŒr die intensiv zu behandelnden RĂ€ume im Untergeschoss erfolgt die Frisch- und Abluftversorgung ĂŒber ein Zentrales LĂŒftungsaggregat.
Durch die mechanische LĂŒftungsanlage ergibt sich die Möglichkeit, im Sommer eine GrundkĂŒhlung des GebĂ€udes zu realisieren und die maximale Luftfeuchte zur begrenzen, um so die Behaglichkeit zu steigern.
Um den PrimĂ€renergieverbrauch weiter zu reduzieren ist vorgesehen, die Frischluftansaugung durch einen ErdwĂ€rmetauscher, der durch die Lage am GewĂ€sser optimale Voraussetzungen hat, vorzunehmen. Zur Effizienzsteigerung wird der Erdkanal zusĂ€tzlich ĂŒber die PfahlgrĂŒndung eingebrachten Erdsonden temperiert.
Tageslichtnutzung / Photovoltaik
Die transparenten FlÀchen werden primÀr zentral durch hochwirksame und zur Tageslichtlenkung geeignete Sonnenschutzanlagen verschattet und können nutzerorientiert variabel nachgesteuert werden.
Die vorzugsweise im oberen Drittel integrierten Lichtlenkelemente erreichen eine Deckenaufhellung und fĂŒhren in der Folge zur Reduzierung der kĂŒnstlichen BeleuchtungsintensitĂ€ten, da die Leuchtenleistung durch den Einsatz von PrĂ€senzmeldern und Helligkeitssensoren variiert werden kann.
ZusÀtzlich werden auf dem Dach Photovoltaik-Panelen, die zur Stromerzeugung dienen, integriert und der so erzeugte Strom in das öffentliche Stromnetz eingespeist.
Resumée
Das zukunftsorientierte und ökologische GebÀude- und Technikkonzept stellt FunktionalitÀt, Kosten- und Umweltbewusstsein in den Vordergrund.
Der Entwurf zeichnet sich durch Optimierung der Technik, Nutzung passiver Elemente und der bedarfsgerechten und zielgenauen Regelung ĂŒber die GebĂ€udeleittechnik aus.
Aufgrund der konsequenten BerĂŒcksichtigung der Erfordernisse an ein modernes GebĂ€ude, kann das GebĂ€ude durch seinen Vorbildcharakter als wirtschaftliches und innovatives GebĂ€ude fĂŒr die Zukunft betrachtet werden.
Es wird sowohl den Betreiber- als auch den Nutzerinteressen gerecht und symbolisiert so die ZukunftsfÀhigkeit, die den Studenten im Rahmen ihrer Ausbildung vermittelt werden soll.
ErlÀuterungsbericht
Brandschutzkonzept
GrundsÀtzlich Schutzzielorientierung
Als gesetzliche Grundlage fĂŒr die brandschutztechnische Bewertung des FakultĂ€tsgebĂ€udes und des HörsaalgebĂ€udes dient die Bayerische Bauordnung (BayBO).
Des Weiteren fÀllt das HörsaalgebÀude in den Geltungsbereich der VersammlungsstÀttenverordnung (VStÀttV).
Das oberste Schutzziel fĂŒr das FakultĂ€tsgebĂ€ude und das HörsaalgebĂ€ude ist der Personenschutz.
Um eine zĂŒgige Evakuierung zu gewĂ€hrleisten, wird sowohl der erste als auch der zweite Rettungsweg fĂŒr alle AufenthaltsrĂ€ume in den GebĂ€uden baulich sichergestellt.
Die GefĂ€hrdung der Nutzer der GebĂ€ude wird aufgrund der geringen GebĂ€udehöhen, der ĂŒbersichtlichen GebĂ€udestrukturen, der Anordnung der TreppenrĂ€ume und Rettungswege und daraus resultierenden RettungsweglĂ€ngen, sowie der Möglichkeit der BrandfrĂŒherkennung als gering eingeschĂ€tzt.
FakultÀtsgebÀude
Die Feuerwiderstandsdauer der tragenden Bauteile der jeweiligen Brandabschnitte werden entsprechend den Anforderungen fĂŒr die GebĂ€udeklasse 5 feuerbestĂ€ndig hergestellt.
Das FakultĂ€tsgebĂ€ude wird durch die Anordnung von BrandwĂ€nden in Brandabschnitte von max. 45 m LĂ€nge unterteilt. Des Weiteren erfolgt durch die AusfĂŒhrung der Decken in der Feuerwiderstandsklasse F90 eine geschossweise horizontale Brandabschnittsbildung im GebĂ€ude.
Im Brandfall werden durch an den Decken angeordnete fahrbare textile FeuerschutzabschlĂŒsse, die offenen Geschossverbindungen verschlossen, so dass ein Durchtritt von Flammen und heiĂen Gassen fĂŒr einen bestimmten Zeitraum verhindert wird.
Weiterhin werden zur Verhinderung einer raschen Brandausbreitung in den einzelnen Geschossen Einheiten mit FlĂ€chen von ca. 440 mÂČ gebildet. Diese Einheiten werden durch BrandwĂ€nde und TrennwĂ€nde der Feuerwiderstandsklasse F90 geschaffen.
Es entstehen so jeweils eigene Brandabschnitte bzw. BrandbekÀmpfungsabschnitte.
Das FakultĂ€tsgebĂ€ude wird flĂ€chendeckend mit automatischen Brandmeldern ĂŒberwacht, durch die eine frĂŒhzeitige Alarmierung der Personen im GebĂ€ude und der Feuerwehr sowie die schnelle Ansteuerung von sicherheitstechnischen Einrichtungen sichergestellt wird.
Die Personen können aufgrund der konsequenten Bildung von Brandabschnitten im GebĂ€ude auf kurzem Wege zu den notwendigen TreppenrĂ€umen oder einem benachbarten rauchfreien Brandabschnitt gelangen. In jedem Brandabschnitt wird ein notwendiger Treppenraum angeordnet, der den ersten Rettungsweg sicherstellt. Der zweite Rettungsweg erfolgt ĂŒber die Ăffnungen in den BrandwĂ€nden, durch die eine Flucht in den jeweils benachbarten Brandabschnitt gewĂ€hrleistet wird. Die RettungsweglĂ€nge aus den einzelnen GebĂ€udebereichen betrĂ€gt maximal 34 m.
Alle notwendigen TreppenrÀume sowie die Flure werden mit einer Sicherheitsbeleuchtung ausgestattet, durch die die Personen bei Ausfall der allgemeinen Beleuchtung das GebÀude auf den Rettungswegen sicher verlassen können.
Die Entrauchung der notwendigen TreppenrĂ€ume und der offenen Treppenverbindung erfolgt durch automatisch öffnende Rauchabzugsanlagen, die jeweils an oberster Stelle des GebĂ€udes angeordnet werden. FĂŒr die Entrauchung der ĂŒbrigen Bereiche des GebĂ€udes nach einem gelöschten Brand reicht ein kontrolliertes Ăffnen der Fenster durch die Feuerwehr.
HörsaalgebÀude
Das HörsaalgebÀude bildet aufgrund seiner freistehenden Lage einen eigenen Brandabschnitt.
Die tragenden und aussteifenden Bauteile des HörsaalgebĂ€udes werden aufgrund der Nutzung als VersammlungsstĂ€tte in der Feuerwiderstandsklasse F90 ausgefĂŒhrt.
Weiterhin wird das GebĂ€ude mit einer automatischen Feuerlöschanlage ausgestattet. Die automatische Feuerlöschanlage dient dabei vorrangig der Beherrschung von EntstehungsbrĂ€nden aufgrund von Brandlasten in der Cafeteria und der FĂŒhrung baulich ungeschĂŒtzter notwendiger Treppen durch das GebĂ€ude. Weiterhin verringert sie das AusmaĂ des Brandgeschehens und die Brandeinwirkung auf Bauteile und GebĂ€udeinhalte.
DarĂŒber hinaus wird das GebĂ€ude flĂ€chendeckend mit Brandmeldern der KenngröĂe âRauchâ ĂŒberwacht, die eine frĂŒhzeitig Detektion gewĂ€hrleisten und eine schnelle Alarmierung der Personen im GebĂ€ude sicherstellen.
Die einzelnen HörsÀle werden durch feuerbestÀndige TrennwÀnde in einzelne BrandbekÀmpfungsabschnitte unterteilt.
Aus den HörsĂ€len werden die Rettungswege innerhalb der Geschosse durch gemeinsame Flure zu den notwendigen Treppen gefĂŒhrt. Im Brandfall werden, die an den Fluren liegenden offenen Geschossverbindungen durch fahrbare textile Feuerschutzabschlusse abgeschottet.
Durch die Anordnung der beiden notwendigen Treppen als Schachteltreppe in einem Treppenraum wird die UnabhÀngigkeit der beiden baulichen Rettungswege sichergestellt. Die RettungsweglÀnge aus den einzelnen VersammlungsrÀumen bis in die TreppenrÀume betrÀgt maximal 21 m. Die Bemessung der Rettungswegbreiten erfolgt anhand der Anzahl der Besucherinnen und Besucher gemÀà den Bemessungsformeln der VStÀttVO.
Das GebÀude wird mit einer Sicherheitsbeleuchtung ausgestattet. Diese gewÀhrleistet das gefahrlose Verlassen eines Raumes oder eines GebÀudes bei Ausfall der Allgemeinen Stromversorgung. Sie soll den Ausbruch von Panik vermeiden und sicher zu einem Rettungsweg geleiten.
Die Entrauchung der HörsĂ€le erfolgt durch maschinelle Rauchabzugsanlagen. Die notwendigen TreppenrĂ€ume erhalten an oberster Stelle natĂŒrliche Rauchabzugsanlagen, die ĂŒber die Brandmeldeanlage angesteuert werden.
© Benthem Crouwel
© Benthem Crouwel
© Benthem Crouwel
© Benthem Crouwel
© Benthem Crouwel