Nichtoffener Wettbewerb | 01/2019
Erweiterung des Stadtmuseums Oldenburg
©Bez + Kock Architekten
Blick aus der Straße "Am Stadtmuseum"
Anerkennung
Preisgeld: 10.000 EUR
koeber Landschaftsarchitektur GmbH
Landschaftsarchitektur
Architekturmodelle Boris Degen Modellbau
Modellbau
Erläuterungstext
STÄDTEBAU – RINGSCHLUSS UND ADRESSBILDUNG
Das vielteilige Museumsquartier zwischen der Raiffeisenstraße und der Straße Am Stadtmuseum erhält mit dem Neubau des Stadtmuseums ein neues Gesicht, welches zum nahen Lappan und in Richtung der angrenzenden Altstadt Oldenburgs blickt. Das neue Haus schließt als Passstück die durch den Abbruch entstehende Lücke im Ring der Museumsgebäude und formuliert durch das Vorspringen in Richtung der Straße am Stadtmuseum einen klar erkennbaren Gebäudekopf als Identität stiftende Adresse des künftigen Museumsquartiers.
Der polygonale Baukörper entsteht aus der geometrischen Logik des Ortes. Er schließt zu beiden Seiten an die Nachbarhäuser an, begleitet den Straßenverlauf Am Stadtmuseum und knickt mit seiner Eingangsfront in Richtung Lappan und dem an dieser Stelle geplanten neuen Vorplatz des Museums ab. Die Anlieferung erfolgt diskret im zurückspringenden Anschlussbereich an die Öffentliche, abgeschirmt von der bestehenden großen Platane.
Zwei volumetrische Einschnitte in das bauliche Volumen unterstreichen dessen skulpturale Qualität. Der erdgeschossige Einschnitt schafft eine wettergeschützte Zugangssituation, der Einschnitt im obersten Geschoss reduziert die Abstandsfläche zur Öffentlichen hin.
Für die Außenwand soll ein handwerklich gefertigter Langformatziegel in dunklem Farbton Verwendung finden, der die horizontale Schichtung des Baukörpers betont. Gleichzeitig stellt diese Materialwahl eine Reminiszenz an die große Klinkertradition Oldenburgs dar. Wenige, präzise gesetzte Öffnungen inszenieren gezielte Ausblicke in Richtung Altstadt oder zum rückwärtigen Museumsgarten. Die Umgebung wird so selbst zum Exponat. Die Öffnungen werden von breiten bronzebelegen Profilen gerahmt, die gemeinsam mit dem dunklen Ziegel eine handwerkliche und wertige Anmutung evozieren.
FUNKTION UND RAUM – STAPELUNG UND RÄUMLICHE VERSCHRÄNKUNG
Vom Vorplatz kommend betritt der Besucher das doppelgeschossige Foyer des Hauses, welches die zentrale Anlaufstelle für das gesamte Museumsquartier darstellt. Der Marktplatz ist als seitliche Raumnische des Foyers für vielfältige Aktionen nutzbar, er stellt eine wichtige Plattform an der Schnittstelle des Stadtmuseums zur Bürgerschaft dar. Die beiden Räume der Museumspädagogik befinden sich im Erdgeschoss und werden kurzwegig aus dem Foyer erschlossen. Durch die großflächigen Verglasungen werden sie zu einem lebendigen Schaufenster des Hauses.
Dem Eingang gegenüber befinden sich der Tresen für Ticketverkauf und Shop, sowie der doppelflügelige Zugang zum angrenzenden Hüppesaal. Über ein großzügiges Panoramafenster fällt der Blick vom Foyer aus in den durchgrünten Museumsgarten. Das Café nutzt künftig den gläsernen Zwischenbau und hat somit gleichermaßen Anschluss Straße, Garten und Foyer.
Eine breite und frei stehende Wendeltreppe führt den Besucher auf die Galerie, von der aus wahlweise der Übergang ins Horst-Janssen-Museum oder der Besuch der Dauerausstellung erfolgen kann. Die Dauerausstellung findet ihren museografischen Auftakt im Galeriegeschoss mit Rückblick ins Foyer. Der Hauptteil der Dauerausstellungsfläche liegt einen weiteren Treppenlauf höher. Der stützenfreie Raum wird lediglich von einem zentralen Kern gegliedert, der die Spannweiten auf ein vernünftiges Maß reduziert. Ein Fenster gibt den Blick zum Museumsgarten frei.
Die Sonderausstellung wird im obersten Geschoss verortet. Sie kann wahlweise direkt vom Foyer aus mit dem Aufzug oder über einen weiteren Treppenlauf von der Dauerausstellung aus erreicht werden. Ein schmales Oberlichtband lässt zenitales Streiflicht auf die dem Zugang gegenüberliegende Ausstellungswand fallen. Eine Stadtloggia im Vorfeld des Ausstellungsraumes lässt die Besucher über den Lappan zur angrenzenden Altstadt blicken. Die dort integrierte breite Sitzbank lädt zum Verweilen an diesem spannenden Ort ein. Nach dem Ausstellungsrundgang können die Besucher auch über den Aufzug oder die Treppe im Anschlussbereich zur Öffentlichen wieder den Weg zurück ins Foyer nehmen.
Die Innenwandflächen erhalten einen warmtonigen Lehmputz, als Bodenbelag ist im Foyer ein Natursteinbelag vorgesehen, in den Obergeschossen sollen großformatige Eichedielen verlegt werden.
Die Lüftungstechnik wurde zugunsten einer kurzen Kanalführung im obersten Geschoss untergebracht. Eine Teilunterkellerung schmiegt sich zwischen die Garagenabfahrt und das Untergeschoss des Horst-Janssen-Museums. Hier finden Toiletten, Schließfächer, Grafikmagazin und Haustechnik ihren Ort. Der vorhandene Tiefgaragenausgang wurde geometrisch an die neue Baulichkeit angepasst. Es ist hier ein direkter Ausgang ins Freie, aber auch ein Übergang ins Museum denkbar.
FREIRAUM – STRASSENRAUM UND GARTENRAUM
Zwei grundsätzliche und damit auch sehr verschiedene freiraumplanerische Themen treffen im Quartier, in dem das Stadtmuseum Oldenburg liegt, aufeinander: urbane Straßenräume und klassische Gartenräume. Die Gestaltungsvorschläge schärfen die Raumprofile. Die urbanen Räume um die Gebäude zeigen sich steinern mit Straßenbäumen im homogenen Stadtboden. Die Vorgärten entlang der Raiffeisenstraße orientieren sich an den alten Vorbildern mit einer klaren Einfriedung zum öffentlichen Raum aus einer höheren, aber überschaubaren Schnitthecke und Blumenbändern entlang der Fassaden mit formalen Pflanzungen aus Hochstammrosen und Formgehölzen.
Das zweite Gestaltungsprinzip gilt auch für die historischen Bauten im Innenhof, der ein wenig mehr Weiträumigkeit durch großzügigere Rasenflächen erhält. Die Terrasse vor dem Erweiterungsbau und alle anderen Elemente im Innenhof orientieren sich am orthogonalen Prinzip der alten Villen, das zumindest im Garten als maßgeblich erachtet wird.
TRAGWERK – FLEXIBLE FLACHDECKEN UND WANDARTIGE TRÄGER
Das Tragwerk des neuen Gebäudes folgt einem Baukasten-Prinzip: gestapelte, ein- oder mehrgeschossige Wände tragen die unterzugsfreien Flachdecken. Durch die grosse Bauhöhe der Wandscheiben wirken diese wie hohe Balken. So können die stützenfreien Ausstellungsräume und stützenfreien Durchgänge zum benachbarten Gebäude bzw. zum Garten wirtschaftlich und ohne Sonderlösungen realisiert werden. Die ,,gestapelte’’ Struktur wird aus Stahlbeton hergestellt.
Für die Geschossdecken ergibt sich eine Spannweite von maximal ca. 15m. Diese Spannweite wird mit einer 40cm dicken Hohlkörperdecke realisiert. Luftgefüllte Hohlkörper aus recycliertem Kunststoff werden in die Betonplatten eingelegt. So kann die benötigte Betonmenge um ca. 30% reduziert werden. Das Eigengewicht und somit auch die Lasten für die vertikalen Tragelemente und die Gründung werden ebenfalls stark reduziert.
Im Bereich der Fassade wird ein zweischaliger Aufbau vorgeschlagen: die tragende Stahlbetonwandscheibe wird durch eine Dämmebene von der äusseren Ziegelmauerwerk-Schicht getrennt. Das Ziegelmauerwerk wird mit konventionellen Befestigungen an der tragenden Schicht befestigt. Es ist vorgesehen, das Ziegelmauerwerk ohne sichtbare Dehnungsfugen auszubilden. Die Aussteifung des Gebäudes erfolgt über die beiden Stahlbetonerschliessungskerne. Als Stahlbetonkonstruktion erfüllt das Tragwerk die Anforderungen an den Brand- und Schallschutz allein durch das Material. Es sind keine weiteren Brandschutzmaßnahmen erforderlich.
Das vielteilige Museumsquartier zwischen der Raiffeisenstraße und der Straße Am Stadtmuseum erhält mit dem Neubau des Stadtmuseums ein neues Gesicht, welches zum nahen Lappan und in Richtung der angrenzenden Altstadt Oldenburgs blickt. Das neue Haus schließt als Passstück die durch den Abbruch entstehende Lücke im Ring der Museumsgebäude und formuliert durch das Vorspringen in Richtung der Straße am Stadtmuseum einen klar erkennbaren Gebäudekopf als Identität stiftende Adresse des künftigen Museumsquartiers.
Der polygonale Baukörper entsteht aus der geometrischen Logik des Ortes. Er schließt zu beiden Seiten an die Nachbarhäuser an, begleitet den Straßenverlauf Am Stadtmuseum und knickt mit seiner Eingangsfront in Richtung Lappan und dem an dieser Stelle geplanten neuen Vorplatz des Museums ab. Die Anlieferung erfolgt diskret im zurückspringenden Anschlussbereich an die Öffentliche, abgeschirmt von der bestehenden großen Platane.
Zwei volumetrische Einschnitte in das bauliche Volumen unterstreichen dessen skulpturale Qualität. Der erdgeschossige Einschnitt schafft eine wettergeschützte Zugangssituation, der Einschnitt im obersten Geschoss reduziert die Abstandsfläche zur Öffentlichen hin.
Für die Außenwand soll ein handwerklich gefertigter Langformatziegel in dunklem Farbton Verwendung finden, der die horizontale Schichtung des Baukörpers betont. Gleichzeitig stellt diese Materialwahl eine Reminiszenz an die große Klinkertradition Oldenburgs dar. Wenige, präzise gesetzte Öffnungen inszenieren gezielte Ausblicke in Richtung Altstadt oder zum rückwärtigen Museumsgarten. Die Umgebung wird so selbst zum Exponat. Die Öffnungen werden von breiten bronzebelegen Profilen gerahmt, die gemeinsam mit dem dunklen Ziegel eine handwerkliche und wertige Anmutung evozieren.
FUNKTION UND RAUM – STAPELUNG UND RÄUMLICHE VERSCHRÄNKUNG
Vom Vorplatz kommend betritt der Besucher das doppelgeschossige Foyer des Hauses, welches die zentrale Anlaufstelle für das gesamte Museumsquartier darstellt. Der Marktplatz ist als seitliche Raumnische des Foyers für vielfältige Aktionen nutzbar, er stellt eine wichtige Plattform an der Schnittstelle des Stadtmuseums zur Bürgerschaft dar. Die beiden Räume der Museumspädagogik befinden sich im Erdgeschoss und werden kurzwegig aus dem Foyer erschlossen. Durch die großflächigen Verglasungen werden sie zu einem lebendigen Schaufenster des Hauses.
Dem Eingang gegenüber befinden sich der Tresen für Ticketverkauf und Shop, sowie der doppelflügelige Zugang zum angrenzenden Hüppesaal. Über ein großzügiges Panoramafenster fällt der Blick vom Foyer aus in den durchgrünten Museumsgarten. Das Café nutzt künftig den gläsernen Zwischenbau und hat somit gleichermaßen Anschluss Straße, Garten und Foyer.
Eine breite und frei stehende Wendeltreppe führt den Besucher auf die Galerie, von der aus wahlweise der Übergang ins Horst-Janssen-Museum oder der Besuch der Dauerausstellung erfolgen kann. Die Dauerausstellung findet ihren museografischen Auftakt im Galeriegeschoss mit Rückblick ins Foyer. Der Hauptteil der Dauerausstellungsfläche liegt einen weiteren Treppenlauf höher. Der stützenfreie Raum wird lediglich von einem zentralen Kern gegliedert, der die Spannweiten auf ein vernünftiges Maß reduziert. Ein Fenster gibt den Blick zum Museumsgarten frei.
Die Sonderausstellung wird im obersten Geschoss verortet. Sie kann wahlweise direkt vom Foyer aus mit dem Aufzug oder über einen weiteren Treppenlauf von der Dauerausstellung aus erreicht werden. Ein schmales Oberlichtband lässt zenitales Streiflicht auf die dem Zugang gegenüberliegende Ausstellungswand fallen. Eine Stadtloggia im Vorfeld des Ausstellungsraumes lässt die Besucher über den Lappan zur angrenzenden Altstadt blicken. Die dort integrierte breite Sitzbank lädt zum Verweilen an diesem spannenden Ort ein. Nach dem Ausstellungsrundgang können die Besucher auch über den Aufzug oder die Treppe im Anschlussbereich zur Öffentlichen wieder den Weg zurück ins Foyer nehmen.
Die Innenwandflächen erhalten einen warmtonigen Lehmputz, als Bodenbelag ist im Foyer ein Natursteinbelag vorgesehen, in den Obergeschossen sollen großformatige Eichedielen verlegt werden.
Die Lüftungstechnik wurde zugunsten einer kurzen Kanalführung im obersten Geschoss untergebracht. Eine Teilunterkellerung schmiegt sich zwischen die Garagenabfahrt und das Untergeschoss des Horst-Janssen-Museums. Hier finden Toiletten, Schließfächer, Grafikmagazin und Haustechnik ihren Ort. Der vorhandene Tiefgaragenausgang wurde geometrisch an die neue Baulichkeit angepasst. Es ist hier ein direkter Ausgang ins Freie, aber auch ein Übergang ins Museum denkbar.
FREIRAUM – STRASSENRAUM UND GARTENRAUM
Zwei grundsätzliche und damit auch sehr verschiedene freiraumplanerische Themen treffen im Quartier, in dem das Stadtmuseum Oldenburg liegt, aufeinander: urbane Straßenräume und klassische Gartenräume. Die Gestaltungsvorschläge schärfen die Raumprofile. Die urbanen Räume um die Gebäude zeigen sich steinern mit Straßenbäumen im homogenen Stadtboden. Die Vorgärten entlang der Raiffeisenstraße orientieren sich an den alten Vorbildern mit einer klaren Einfriedung zum öffentlichen Raum aus einer höheren, aber überschaubaren Schnitthecke und Blumenbändern entlang der Fassaden mit formalen Pflanzungen aus Hochstammrosen und Formgehölzen.
Das zweite Gestaltungsprinzip gilt auch für die historischen Bauten im Innenhof, der ein wenig mehr Weiträumigkeit durch großzügigere Rasenflächen erhält. Die Terrasse vor dem Erweiterungsbau und alle anderen Elemente im Innenhof orientieren sich am orthogonalen Prinzip der alten Villen, das zumindest im Garten als maßgeblich erachtet wird.
TRAGWERK – FLEXIBLE FLACHDECKEN UND WANDARTIGE TRÄGER
Das Tragwerk des neuen Gebäudes folgt einem Baukasten-Prinzip: gestapelte, ein- oder mehrgeschossige Wände tragen die unterzugsfreien Flachdecken. Durch die grosse Bauhöhe der Wandscheiben wirken diese wie hohe Balken. So können die stützenfreien Ausstellungsräume und stützenfreien Durchgänge zum benachbarten Gebäude bzw. zum Garten wirtschaftlich und ohne Sonderlösungen realisiert werden. Die ,,gestapelte’’ Struktur wird aus Stahlbeton hergestellt.
Für die Geschossdecken ergibt sich eine Spannweite von maximal ca. 15m. Diese Spannweite wird mit einer 40cm dicken Hohlkörperdecke realisiert. Luftgefüllte Hohlkörper aus recycliertem Kunststoff werden in die Betonplatten eingelegt. So kann die benötigte Betonmenge um ca. 30% reduziert werden. Das Eigengewicht und somit auch die Lasten für die vertikalen Tragelemente und die Gründung werden ebenfalls stark reduziert.
Im Bereich der Fassade wird ein zweischaliger Aufbau vorgeschlagen: die tragende Stahlbetonwandscheibe wird durch eine Dämmebene von der äusseren Ziegelmauerwerk-Schicht getrennt. Das Ziegelmauerwerk wird mit konventionellen Befestigungen an der tragenden Schicht befestigt. Es ist vorgesehen, das Ziegelmauerwerk ohne sichtbare Dehnungsfugen auszubilden. Die Aussteifung des Gebäudes erfolgt über die beiden Stahlbetonerschliessungskerne. Als Stahlbetonkonstruktion erfüllt das Tragwerk die Anforderungen an den Brand- und Schallschutz allein durch das Material. Es sind keine weiteren Brandschutzmaßnahmen erforderlich.
Beurteilung durch das Preisgericht
Städtebau und Freiraum
Der Entwurf geht gekonnt mit dem heterogenen Stadtraum um und schafft mit eigener Sprache einen Kontrast zu den vorhandenen Museumsbauten, greift aber auch mit seiner horizontalen Gliederung die Dynamik des Horst-Janssen-Museums auf.
Kritisch diskutiert wird das Eingreifen in den Straßenraum „Am Stadtmuseum“. Durch den Neubau entsteht eine starke Verengung mit nur ca. 3 m Restfläche für Fußgänger und Radfahrer, die verkehrstechnisch nicht ausreicht. Gewürdigt wird allerdings die einhergehende Revitalisierung der Verkehrsräume für städtische Nutzungen.
Bauordnungsrechtlich ist das Raumvolumen in der Abstandsbaulast zu hinterfragen, da es sich hier formal nicht um ein Nebengebäude handelt.
Der Eingang erfolgt vom Horst-Janssen-Platz, wertet diesen auf und bildet eine eindeutige Adresse. Positiv gesehen wird die zurückhaltende Außenraumgestaltung mit dem Rückbau der Stellplätze bei der Ballin’schen Villa und dem Erhalt von großzügigen Grünflächen.
Hochbau und funktionsräumliche Organisation
Die Organisation im Gebäude ist einfach und klar. Die zusätzliche Erschließung des Horst-Janssen-Museums im ersten OG wird begrüßt. Der Hüppe-Saal ist großzügig vom Foyer aus erschlossen. Die Ausstellungsflächen sind gut nutzbar, der Blick ins Foyer vom 1. OG schafft räumliche Großzügigkeit. Das „Fenster zur Stadt“ bildet durch eine Wandscheibe einen angenehmen Entspannungsraum für die Besucher ohne die Objekte zu sehr mit direktem Licht zu gefährden.
Kritisch gesehen wurde das Fluchttreppenhaus ohne direkten Ausgang ins Freie. Ebenso die Lage des Aufzuges über der Rampe im Bereich der Tiefgarage.
Die Fassade ist sorgfältig gegliedert, vermittelt aber im Eingangsbereich einen etwas gedrungenen Eindruck.
Die Arbeit stellt insgesamt einen selbstbewussten Beitrag zu der vielschichtigen und komplexen Fragestellung des Wettbewerbes dar. Der deutliche Eingriff in den Stadtraum erscheint ohne einen Rückbau des Straßenraums sehr kritisch.
Der Entwurf geht gekonnt mit dem heterogenen Stadtraum um und schafft mit eigener Sprache einen Kontrast zu den vorhandenen Museumsbauten, greift aber auch mit seiner horizontalen Gliederung die Dynamik des Horst-Janssen-Museums auf.
Kritisch diskutiert wird das Eingreifen in den Straßenraum „Am Stadtmuseum“. Durch den Neubau entsteht eine starke Verengung mit nur ca. 3 m Restfläche für Fußgänger und Radfahrer, die verkehrstechnisch nicht ausreicht. Gewürdigt wird allerdings die einhergehende Revitalisierung der Verkehrsräume für städtische Nutzungen.
Bauordnungsrechtlich ist das Raumvolumen in der Abstandsbaulast zu hinterfragen, da es sich hier formal nicht um ein Nebengebäude handelt.
Der Eingang erfolgt vom Horst-Janssen-Platz, wertet diesen auf und bildet eine eindeutige Adresse. Positiv gesehen wird die zurückhaltende Außenraumgestaltung mit dem Rückbau der Stellplätze bei der Ballin’schen Villa und dem Erhalt von großzügigen Grünflächen.
Hochbau und funktionsräumliche Organisation
Die Organisation im Gebäude ist einfach und klar. Die zusätzliche Erschließung des Horst-Janssen-Museums im ersten OG wird begrüßt. Der Hüppe-Saal ist großzügig vom Foyer aus erschlossen. Die Ausstellungsflächen sind gut nutzbar, der Blick ins Foyer vom 1. OG schafft räumliche Großzügigkeit. Das „Fenster zur Stadt“ bildet durch eine Wandscheibe einen angenehmen Entspannungsraum für die Besucher ohne die Objekte zu sehr mit direktem Licht zu gefährden.
Kritisch gesehen wurde das Fluchttreppenhaus ohne direkten Ausgang ins Freie. Ebenso die Lage des Aufzuges über der Rampe im Bereich der Tiefgarage.
Die Fassade ist sorgfältig gegliedert, vermittelt aber im Eingangsbereich einen etwas gedrungenen Eindruck.
Die Arbeit stellt insgesamt einen selbstbewussten Beitrag zu der vielschichtigen und komplexen Fragestellung des Wettbewerbes dar. Der deutliche Eingriff in den Stadtraum erscheint ohne einen Rückbau des Straßenraums sehr kritisch.
©Bez + Kock Architekten
Modellfoto
©Bez + Kock Architekten
Lageplan / Grundriss EG
©Bez + Kock Architekten
Ansicht Museumsgarten
©Bez + Kock Architekten
Ansicht Am Stadtmuseum
©Bez + Kock Architekten
Grundriss 1. OG
©Bez + Kock Architekten
Grundriss 2. OG
©Bez + Kock Architekten
Grundriss 3. OG
©Bez + Kock Architekten
Schnitt