Nichtoffener Wettbewerb | 11/2021
Erweiterung Land- und Amtsgericht Duisburg
©HASCHER JEHLE Architektur_loomn architekturkommunikation
Außenperspektive_Innenhof
3. Preis
Preisgeld: 45.000 EUR
Architektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Fleur Keller, Maria I.Savva, Johannes Anselmann, Nathalie Sophie Engel, Timur Yelkenkayalar
Beurteilung durch das Preisgericht
Der eigenständige Neubau ergänzt das Gerichtsensemble auf eine eigenständige und durchaus angemessene Weise. Die ruhige Kubatur zwischen den denkmalgeschützten Gebäuden überzeugt, wobei der unmittelbare Anschluss an die Liebfrauenkirche kritisch gesehen wird und in dieser Form aus brandschutztechnischer Sicht wohl nicht zu realisieren ist, wiewohl die Öffnungen in der Giebelwand aus städtebaulicher Sicht begrüßt werden. Die große Fuge zum Gerichtsgebäude an der Landgerichtsstraße reagiert auf die Rückseite des Eingangsportals am König-Heinrich-Platz und führt zu einer wohltuenden Aufweitung des Straßenraums. Bis auf die Anlieferung der Kantine sind sämtliche Ein- und Ausfahrten zur Landgerichtsstraße orientiert. Dies führt zu einem weitgehend verkehrsfreien, grünen Innenhof, der das Gericht bereichern wird. Bemängelt werden die fehlende Aufstellflächen für die Gefangenenanlieferung wie auch für die Tiefgarage. Die funktionale Organisation des Neubaus ist nachvollziehbar. Die Räume für den AsD und das Amtsgericht sind gut strukturiert und die zentral gelegenen Treppen sorgen für eine gute Orientierung. Bemängelt werden dagegen der quadratische Zuschnitt des Schwurgerichtssaals und die zu knapp bemessenen Warteflächen. Hier wären Veränderungen erforderlich. Der Vorführbereich ist gut organisiert und sinnvoll an den Altbau angeschlossen. Die Tiefgarage ist in dieser Form zu unübersichtlich. Negativ wird die optionale – aber notwendige – Verbindung zwischen Alt- und Neubau parallel zur Landgerichtsstraße gesehen. Die Wegeführung durch die Kantine ist in dieser Form nicht akzeptabel. Die der Kantine vorgelagerte Loggia könnte aus sicherheitstechnischer Sicht nicht realisiert werden. Die ruhige, leicht strukturierte Fassade vermag zu überzeugen. Sie führt zu einem angemessenen Ausdruck des Gerichts und einer zurückhaltenden Ergänzung der denkmalgeschützten Bausubstanz. Die wirtschaftlichen Kennwerte liegen im mittleren Bereich. Besondere Aussagen zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz werden nicht benannt.
©HASCHER JEHLE Architektur_loomn architekturkommunikation
Außenperspektive_Landgerichtstraße
©HASCHER JEHLE Architektur
Lageplan
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